Optimierungspotential Ebergeruch : eine Metaanalyse

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2017

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Das Verbot der betäubungslosen Kastration im Jahr 2019 macht Veränderungen für die Schweinemast in Deutschland erforderlich. Als Alternativen werden in der Praxis neben der Kastration mit vorangegangener Betäubung, die Immunokastration sowie die Ebermast diskutiert. Diese Arbeit betrachtet die Ebermast detailliert, führt die übrigen Alternativen jedoch nicht weiter aus. Der dominierende Nachteil der Ebermast ist der möglicherweise auftretende, fäkal- und urinartige Ebergeruch des Fleisches. Nicht allen Menschen ist es möglich, diese Geruchsauffälligkeit wahrzunehmen. Das erschwert die Detektion am Schlachtband, die zum Ziel hat, einwandfreie Ware für den Kunden zu gewährleisten. Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat ergeben, dass Skatol und Androstenon als verursachende Stoffe für den geschlechtsspezifischen Geruch anzusehen sind. Die Produktion und Einlagerung der beiden Stoffe im Körper der Eber ist gemäß der Forschung von zahlreichen Parametern abhängig.Um die Faktoren hinsichtlich ihres Einflusses einordnen zu können, wird eine Strukturgleichungsanalyse durchgeführt. 165 Experimente, die Angaben zur sensorischen Bewertung von Fleisch- und Fettproben oder zu Skatol- und Androstenonkonzentration im Fett bzw. Blut machen, werden integriert. Die Messwerte der einzelnen Indikatoren weisen eine große Streuung auf. Der Androstenongehalt im Fett variiert zwischen 0,002 und 4,5 µg/l, der Skatolgehalt zwischen 0,0004 und 0,85 µg/l. Die sensorische Beurteilung der Fleischproben ergibt Bewertungen zwischen 0 % und 100 %. Durchschnittlich umfasst jedes Experiment 73 männliche, unkastrierte Tiere, die unter unterschiedlichen Bedingungen gehalten werden. Im Rahmen der durchgeführten Strukturgleichungsanalyse werden die Variablen der Futterzusammensetzung, des Alters, der Fütterungs- und Haltungsbedingungen, der Schlachtkörperzusammensetzung, der Mastleistung sowie der Zuchtausrichtung erfasst.Die Analyse zeigt, dass die körpereigene Produktion von Skatol und Androstenon, gemessen im Blut, durch die Haltungsbedingungen (Einzel- oder Gruppenhaltung, Saison und Bodenbeschaffenheit), das Alter der Tiere sowie die Zuchtwahl (auf Seite der Mutter-/ Vatertiere) beeinflusst wird. Die Einlagerung der beiden Stoffe ins Fett bzw. Fleisch erfährt Einwirkung durch die Mastleistung (Futterverwertung und Tageszunahme) und die Schlachtkörperzusammensetzung (Lebend- bzw. Schlachtgewicht sowie Muskelfleischanteil).Die Empfehlungen für eine geruchsoptimierte Zucht und Mast von Ebern sind nicht statistisch belegt, da die Ergebnisse nicht signifikant sind. Es handelt sich vielmehr um Tendenzen, auf die das Modell hinweist. Demnach ist weitere Forschung erforderlich, die diese hinsichtlich ihrer Wirkung überprüft.


Starting with 2019, castration without anaesthesia will be forbidden in Germany, inducing changes in pork fattening. The castration of boars with anaesthesia, the immunocastration and the fattening of boars are possible alternatives, each marked with specific advantages and disadvantages.The dominating disadvantage of boar fattening is the possible incidence of boar taint, a urine- and fecal-like odour. As the olfactory and gustatory perception varies strongly between individuals, not all individuals are able to recognize this odour. Detection at time of slaughter is difficult but necessary to assure a high-quality product to the customer. According to the literature, androstenone and skatole are the substances responsible for boar taint and their production and deposit influenced by several factors.This thesis estimates a structural equation model in order to sort these factors regarding their importance. 165 experiments examining either the sensory evaluation of meat and fat or the concentration of skatole and androstenone in fat or blood are included in the analysis. On average, 73 male and uncastrated pigs are examined per experiment. The animals are fattened under different conditions. The measured values of the single indicators show a large degree of variation. Androstenone concentration in fat differs between 0,002 and 4,5 µg/l, skatole concentration between 0,0004 and 0,85 µg/l. 0 to 100 % of the boars are described to have boar taint by sensory evaluation. The structural equation model includes the following variables: feed composition, age, feeding and fattening circumstances, carcass composition, fattening performance and the breeding focus.The results suggest that the fattening conditions (individual or group panning and ground conditions), the age as well as the breeding focus (of mother and father) influence the production of androstenone and skatole in boars. The deposit of this two substances in fat and meat is affected by fattening performance (feed conversion and daily weight gain) and the composition of carcass (liveand slaughter weight as well as the lean meat content). However, none of the estimated coefficients are statistically significant, leading to no specific advice for improvements in the breeding and fattening of boars. Nonetheless, the model shows tendencies and suggests a need for further research.

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