Die prognostische Bedeutung von humanen Papillomaviren und der PD-L1-Expression bei Metastasen eines Plattenepithelkarzinoms unbekannten Ursprungs im Kopf-Hals-Bereich
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Zusammenfassung
Eine Assoziation der Karzinogenese mit Humanen Papillomaviren (HPV) ist als günstiger Prognosefaktor bei Patienten mit Kopf Hals Plattenepithel CUP (CUPHNSCC) bekannt. Weitere Prognoseparameter sind beim CUPHNSCC bisher nur wenig erforscht. Daher wurden in dieser Arbeit untersucht, inwiefern Biomarker eine prognostische Bedeutung für Patienten mit CUPHNSCC haben. Insbesondere PD-L1 gewinnt durch den Stellenwert der Checkpoint-Inhibitoren als Tumortherapeutika zunehmend an Bedeutung.
Für die Untersuchung wurden Daten von 104 Patienten mit CUPHNSCC ausgewertet. Die Daten zu Lebensstil und Risikoprofilen wurden retrospektiv erfasst und analysiert. Es wurde eine HPV Testung mittels p16INK4a IHC und HPV PCR sowie ergänzend für bestimmte Proben eine RT PCR für HPV-mRNA durchgeführt. Für die Untersuchung weiterer Biomarker wurden Tissue Microarrays (TMAs) erstellt, welche mittels IHC u.a. für PD-L1, MHC I und LAG 3 untersucht wurden. Es wurden statistisch univariate und multivariate Überlebenszeitanalysen durchgeführt.
31% der Proben zeigten einen positiven HPV-Status, welcher in dieser Arbeit mit dem p16INK4a-Status gleich ist. Dieser war mit einem signifikant besseren Gesamtüberleben verbunden. Als weitere Faktoren mit unabhängigem Einfluss auf das Gesamtüberleben konnten der ECOG Status, die Tumorgröße (N Status) sowie die MHC I/LAG 3 Expression im Tumorgewebe identifiziert werden. Bei der anteilig größeren Subgruppe der HPV negativen CUPHNSCC zeigten folgende Faktoren einen signifikanten, jeweils negativen Einfluss auf das Gesamtüberleben: Pathologische Leukozyten CRP oder Hämatokrit Werte, Nikotin und Alkoholabusus, sowie Negativität für die Zellmarker PD L1 im Tumorrandbereich und LAG 3. Die Expression des MHC I und die Kombination von MHC I/LAG 3 zeigten sich mit einem günstigen Einfluss auf das Gesamtüberleben bei Patienten mit HPV negativem CUPHNSCC assoziiert.
Die onkologische Therapie wird durch neue Therapeutika und Studienergebnisse immer weiter individuellen Tumor- und Patientencharakteristika angepasst. Der Einfluss verschiedener Biomarker auf die Prognose von Subgruppen, insbesondere unterteilt nach dem HPV-Status, könnte ein vielversprechender Ansatz sein, um das Verständnis der Karzinogenese und somit die Weiterentwicklung individueller Therapiekonzepte voranzutreiben.