Le biografie romanzate di Peter Härtling : Annäherungen a Hölderlin, Schubert e Schumann
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Zusammenfassung
In dieser Arbeit geht es um die Analyse von Peter Härtlings drei besonderen Romanen Hölderlin (1976), Schubert (1992) und Schumanns Schatten (1996). Der Kernpunkt meiner Überlegung über diese Werke ist die Bestimmung ihrer Gattung. Nach einer genauen Überprüfung der Gattung der Biografie und der des Romans kann man behaupten, dass sie weder in der einen noch in der anderen Kategorie anzusiedeln sind, obwohl sie Eigenschaften aus der einen und aus der anderen zeigen. Indem der Autor auf dem Finden und Erfinden -Prinzip basiert, hat er eine neue Gattung erfunden die Annäherung -, die er auf der ersten Seite des Romans Hölderlin erläutert. Charakteristisch an der Annäherung ist ihre Stellung zwischen Biografie und Roman: Der Schriftsteller verknüpft faktuale und fiktive Elemente, und stellt eine Realität vermutungsweise dar. Auf dieser Bühne handeln die Figuren, die weder historische noch erfundene Gestalten sind, sondern wiedererfundene Personen. Diese neue Gattung erlaubt Autor und Leser, sich Hölderlin, Schubert und Schumann zu nähern, indem ihr Alltag, ihre persönlichen Beziehungen zur Familie bzw. zu den Freunden und ihre Liebesgeschichten erzählt werden. Auch die Sprache ist ein Mittel, das dazu dient, den Dichter und die zwei Komponisten menschlicher darzustellen: Oft kann man Ausdrucksweisen bzw. Vokabeln aus der Umgangsprache, regionale Wörter und den Dialekt in den drei Texten bemerken.Um uns seine Nähe zu Hölderlin, Schubert und Schumann zu zeigen, hat Härtling auch die Erzählerfigur verwendet, die verschiedenen Aspekten in den drei Werken dient. Im Vergleich zu Stanzels Erzähltypologien bemerkt man, dass der Erzähler zu keiner von ihnen gehört, aber einige Elemente aus jeder einzelnen Erzählsituation besitzt. Je nach Roman und Kapitel handelt es sich vorwiegend um den Autor selbst, um einen auktorialen Erzähler oder um das eigenartige erlebende Ich Klingelfelds, das in Schumanns Schatten erscheint.Ein Vergleich mit den traditionellen Biografien Hölderlins, Schuberts und Schumanns hebt die besonderen Eigenschaften der Annäherungen hervor, indem er die Unterschiede zwischen den zwei Gattungen zeigt. Zahlreiche Episoden werden von Härtling sowie von den Biografen erzählt, aber der Stil der klassischen Lebensbeschreibungen ist viel distanzierter als der des Autors. In den drei betrachteten Romanen Härtlings ist es auch interessant, zwei mit den Gestalten der drei Annäherungen verbundene Themen zu verfolgen das des Wanderers und das der Doppelnatur bzw. der Doppelgänger der drei Hauptcharaktere. Zusammenfassend besteht das Ziel Härtlings in diesen Werken darin, sich den Persönlichkeiten der deutschen Kultur anzunähern bzw. den Leser sich ihnen annähern zu lassen, indem er Aspekte ihres Privat- und Innenlebens betrachtet, die in den traditionellen Biografien meistens vernachlässigt oder nur kurz erwähnt sind. Er will uns konkrete Menschen zeigen, zu denen alle Gemeinsamkeiten finden können. Er wollte diese Künstler entmythisieren, nicht um ihre unanfechtbare Größe und Genialität zu verkennen, sondern um einen Aspekt hervorzuheben, den die Kritik immer übersehen hat, indem sie sich vor allem mit ihren Werken beschäftigte.