Einfluss des Alltagskontextes auf den Prozess einer Ernährungsverhaltensmodifikation : eine qualitative Untersuchung von Personen mit erhöhten Cholesterinwerten

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2012

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Das erkenntnisleitende Forschungsinteresse gilt einer umfassenden Betrachtung ernährungsbezogenen Handelns in den drei Alltagsbereichen Haushalt/Familie , Arbeitsplatz/Kollegen und Freizeit/Freunde mit dem Ziel, individuell erlebte Bedingungen und Faktoren einer Ernährungsverhaltensmodifikation herauszuarbeiten. In die Untersuchung sind Personen mit einer Fettstoffwechselstörung eingeschlossen worden, die sich in verschiedenen Stadien einer Gesundheitsverhaltensmodifikation befinden. Als Vorstudie hat eine Gruppendiskussion mit Ernährungsberatern stattgefunden. Die Ergebnisse der sich anschließenden 20 Einzelinterviews der Haupterhebung legen nahe, dass Handlungsressourcen und Handlungsbarrieren den gesamten Prozess einer Ernährungsverhaltensänderung beeinflussen und sich stadienspezifisch unterschiedlich auswirken können. Im Sinne einer problemadäquaten, effektiven Gesundheitsförderung kann demnach eine Ernährungsmodifikation gefördert werden, wenn je nach Phasenzugehörigkeit des Individuums passende Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden: Beispielsweise ist es für präaktionale Personen hilfreich, sie in ihren Planungskompetenzen familiärer und beruflicher Tagesabläufe zu stärken. Sehen sie sich in der Lage, diese optimal zu koordinieren, scheint dies dafür förderlich zu sein, die Intention zur Ernährungsänderung auszubilden (oder: zu verwirklichen). Auf der Basis dieser Befunde können Strategien aufgezeigt werden, den Ernährungsalltag zu organisieren und an die bestehenden strukturellen Handlungsspielräume anzupassen. Aktionale Personen sollten darin bestärkt werden, ihr angestrebtes Zielverhalten auch in besonderen und außergewöhnlichen Situationen der Ernährungsversorgung sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich (z. B. beim Außer-Haus-Verzehr) aufrechtzuerhalten. Insgesamt betrachtet implizieren die gewonnenen Erkenntnisse die Forderung, ernährungsbezogene Interventionen stärker als bisher auf ihre Akteure und deren persönliche Lebens- und Alltagsumstände zu fokussieren und dabei zugleich gesundheitspsychologische Befunde einfließen zu lassen.


The research interests are focused on a comprehensive review of nutritional activities in the three areas of day-to-day life household/family , work place/colleagues and leisure time/friends with the objective to determine conditions and factors of a change in nutritional behaviour that are experienced individually. The study included people with dyslipidaemia in different stages of health behaviour modification. In a first step, a group discussion with practicing nutritionists took place. The results of the following main survey, which is based on 20 individual interviews, suggest that barriers to and resources for action are in effect throughout the whole process of a change in nutritional behaviour, and these influences may differ from phase to phase. Therefore, in the spirit of a problem-adequate, effective promotion of health, a nutritional modification can be promoted by providing recommen¬dations for action based on the phase the person is currently in: As such, it seems e.g. helpful for pre-actional people to support them in their planning skills for family and work life schedules. Once they see that they are able to optimally coordinate them, this seems to promote the formation (or: realisation) of an intent for nutritional change. Based on these findings, strategies for organising day-to-day nutrition and adapting to the existing structural leeway can be pointed out. Actional people should be encouraged to maintain the desired target behaviour also in special and exceptional situations of nutritional activities, both in private and in professional field (e. g. at out-of-home consumption). Reviewed all-in-all, the insights that were won imply the demand that nutrition-related interventions should be applied to their acting parties more strongly than it has been done to date. They should focus on individual overall and day-to-day life circum¬stances, and at the same time should include health psychology findings.

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