Die Bewerbung Athens um die Olympischen Spiele 1996 im Spiegel der internationalen Presse
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Zusammenfassung
Für das Jubiläumsjahr 1996 hatte sich die Stadt Athen beim internationalen olympischen Komitee um die Austragung der Spielebeworben.
Vor dem historischen Hindergrund wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass die griechische Hauptstadt wieder den Zuschlag erhält.Das IOC war jedoch der Meinung, dass auch diese Spiele ausgewählt werden müssten.
Es waren sechs bewerbende Städte zur Auswahl: Athen, Atlanta, Toronto, Melbourne, Manchester, Belgrad, die auch daran Teilnahmen.
Alle gaben ihre Bewerbungsunterlagen für die Olympischen Spiele 1996 ab und versuchten die Mitglieder des IOC von ihrem Vorhaben zuüberzeugen.
In die engere Wahl kam Athen und Atlanta. Die Ereignisse, die erfolgten, gehören bereits der Olympischen Geschichte an.
Die Griechen hatten sich noch nicht einmal vorgestellt, dass es eine andere Stadt geben könnte um die sogenannte 'goldene Olympiade'auszutragen.
Während des Ablaufs der gesamten Kampagne blieb Athen der Favorit.
Die Sicherheit, von der Sie ergriffen waren, war es auch, die bei der griechischen Delegation ein solches Entsetzen herbeigeführt hatte,denn man hatte eine solche Entwicklung nicht einkalkuliert.
Trotz jeglicher Zweifel, die in bestimmten Zeitspannen geäußert worden waren, hatten die Griechen nie geglaubt, dass die Olympiade 1996an eine andere Stadt hätte vergeben werden können.
Das besondere Charakteristikum und das Unikatelement der Olympischen Spiele der 26. Olympiade war die Möglichkeit der Zuschreibungihrer historischen Dimension.
Vor allem war es für die Griechen auch eine Chance der Verbindung der Olympischen Bewegung mit ihren Wurzeln und ihrer Abstammung.
Die Entscheidung des IOC am 18. September 1990 die Olympischen Spiele 1996 an Atlanta zu vergeben, hat Griechenland in seinemSelbstverständnis als Sport- und Kulturnation erschüttert.
Um die Ergebnisse einer Forschung der Bewerbungen für die Olympischen Spiele 1996 auf einem möglichst hohen Niveau festzuhalten,wurde versucht im Rahmen der Untersuchungsperiode die gesamte Durchführung der Bewerbung von Athen und Atlanta in dieser Periode(1986-1990) unter die Lupe zu nehmen.
In der folgenden Analyse wurde versucht, die zwei zentrale Frage zu beantworten:
a.die Gründe dafür zu finden, wie es dazu kommen konnte, dass Athen, die Stadt, die die besten Chancen für die Olympischen Spiele 1996 hatte, die Gelegenheit verpasst hat, diejenige zu sein, in der das 100jährige Bestehen seit der Wiederbelebung der modernen Olympischen Spiele gefeiert wird, aber auch die Gründe, warum Atlanta doch den Zuschlag für die 'Goldene Olympiade' bekam
b.was bedeutete diese Entscheidung für das nationale Selbstverständnis Griechenlands?
Es handelt sich um eine Medienanalyse der Olympischen Spiele.
Es geht nicht nur darum, die Ursachen der Niederlage zu rekonstruieren, sondern auch darum, die Berichterstattung vergleichend zuanalysieren.
Welche Argumente, Ursachen und Begründungsversuche waren in den Artikeln der verschiedenen Zeitungen zu erkennen.
Da die üblichen historischen Analysenmethoden hier nicht möglich waren, und da weder der gesamte entscheidende Schriftverkehr nochalle Protokolle vorliegen, wurde die Medienanalyse durch die Befragung von Zeitzeugen ergänzt.
Die sieben Zeitungen wurden während einer Periode von nahezu fünf Jahren ( 1 Januar 1986 bis 31 Dezember 1990) systematisch nachArtikeln mit Bezug auf die Bewerbung um die Olympischen Spiele 1996 durchgesucht.
Auswahlkriterien für diese Zeitungen waren die Größe einer Zeitung, die Länder, aus denen die Finalisten der Olympiabewerbungstammen: Griechenland USA und Deutschland als neutraler Betrachter, was später, eigentlich nicht ganz richtig war.
Untersucht wurden 769 Zeitungsartikel, daneben fanden sich innerhalb der IOC- Unterlagen auch 'The Bid Books' und Werbebroschüreneinzelner Bewerber.