Motivation von Studierenden im Fach Mathematik im Lehramt an Grundschulen

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2023

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Studierende des Lehramtes an Grundschulen sind in Hessen verpflichtet, Mathematik und Deutsch neben einem freiwilligen gewählten Drittfach zu studieren. Die Idee, die Fächer als Pflichtfächer in das Studium zu etablieren, ist in den Diskussionen um die Jahrtausendwende zur Novellierung des Lehrerbildungsgesetztes entstanden. Mit der Verpflichtung sollte im Fach Mathematik erreicht werden, dass die Studierenden durch das Studium eine positive Einstellung zum Fach erlangen, ein positives Selbstkonzept entwickeln und Freude in der Auseinandersetzung mit dem Fach haben. In diversen Studien wurden einzelne Aspekte der Motivation der Studierenden untersucht, inwiefern aber die Ziele der Verpflichtung des Faches Mathematik erreicht wurden, wurde bisher nicht untersucht. Aus diesem Grund wird in dieser Dissertation die Frage gestellt, wie sich die Motivation der Studierenden im Lehramt an Grundschulen im Fach Mathematik in den ersten drei Semestern entwickelt. Diese Forschungsfrage wurde in einem längsschnittlichen Forschungsdesign bearbeitet. Hierfür wurden Studierende in den ersten drei Semestern wiederholt interviewt. Um ein breites Bild der Motivationsentwicklung zu erhalten, wurden die Interviewdaten von vier Studierenden mit unterschiedlichen Entwicklungen der Motivation ausgewertet. Die Daten wurden in einem ersten Schritt mittels eines zweiteiligen Kategoriensystems nach der Qualitativen Inhaltsanalyse von Mayring (2015) analysiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden anschließend im Überblicksmodell von Heckhausen und Heckhausen (2010) durch die Formulierung einer „Kernhandlung“ interpretiert, um die Motivation der Studierenden zu drei verschiedenen Messzeitpunkten zu beschreiben. In einem Vergleich der längsschnittlichen Daten konnten verschiedene Einflussfaktoren für die Entwicklung der Motivation herausgearbeitet werden. Im Fall der Studentin S1, die durchgängig eine negative Motivation für das Mathematikstudium hatte, konnte festgestellt werden, dass die Fähigkeitszuschreibungen abnahmen, sie desinteressiert am Fach ist und im Studium arbeitsvermeidend agiert. Betrachtet man hingegen die Studentin S2, die durchgängig eine hohe Motivation für das Fach hatte, so kann festgehalten werden, dass sie sich hohe Fähigkeiten im Fach Mathematik zuschreibt, interessiert ist und sich gerne mit den Lehrinhalten auseinandersetzt. Bei den Studierenden, deren Motivation sich im Verlauf verändert haben, konnte Folgendes festgestellt werden: Die negative Entwicklung der Motivation von S13 resultiert unter anderem aus einer als Misserfolg gewerteten Klausur, wodurch die Anforderungen des Studiums schwieriger eingeschätzt werden und die Fähigkeitsselbsteinschätzungen gesunken sind. Gegensätzlich war die Entwicklung von S14, da sie ihr Klausurergebnis positiv bewertet hatte, die Anforderungen als machbar einschätzt und im Verlauf steigende Fähigkeitseinschätzungen formuliert. Ausgehend von den Ergebnissen der vier Fälle werden am Ende der Dissertation noch Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Forschungsergebnisse in der Lehre genutzt werden kann, um negativen Motivationsentwicklungen entgegenzuwirken.

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