Immunglobuline im Blut neugeborener Fohlen - Etablierung eines ELISAs und vergleichende Untersuchungen zu verschiedenen Messverfahren sowie Evaluierung der Plasmatransfusion

Abstract

Ziel dieser Arbeit war es, das bestmöglichste, schnell durchführbare Testverfahren, um eine HGG beim neonatalen Fohlen zu diagnostizieren, zu bestimmen und den Verlauf der Serum-IgG-Konzentration nach einer Plasmatransfusion darzulegen. Dazu wurden zwei unterschiedliche Studien durchgeführt. In die erste Studie wurden 119 Fohlen in einem Alter von ein bis sechs Tagen einbezogen. Diese befasste sich mit der Evaluierung und Bewertung von drei schnell durchführbaren Testverfahren zur Diagnose einer HGG. Untersucht wurden der SNAP-Test, die Totalprotein-Bestimmung und die Bestimmung von TP-A. Die Ergebnisse wurden mit einem in-house entwickelten quantitativen ELISA als Referenzmethode verglichen. Die zweite Studie untersuchte den Verlauf der Serum-IgG-Konzentration nach einer Plasmatransfusion von neugeborenen Fohlen. Dazu wurden 23 Fohlen untersucht, die ein Alter von 24 bis 72 Stunden aufwiesen und mit einer Plasmatransfusion behandelt wurden. Die Serum-IgG-Konzentrationen wurden zu den Zeitpunkten vor der Transfusion, eine Stunde und 24 Stunden nach der Transfusion gemessen.

Folgende relevante Ergebnisse konnten in den beiden Studien erzielt werden: - Die erste Studie zeigte, dass der SNAP-Test, die Bestimmung des TPs und die Berechnung von TP-A im Vergleich zum ELISA als Referenzmethode bei der Bestimmung der IgG-Konzentration ≥800 mg/dl ähnlich gute Werte lieferten. Auf der Grundlage der 95%igen Konfidenzintervalle scheinen der SNAP-Test und die Berechnung von TP-A ähnlich gut, aber besser als die Bestimmung des TPs für die Erkennung von IgG-Konzentrationen <400 mg/dl zu funktionieren. - In der zweiten Studie konnte festgestellt werden, dass die Transfusion von 1 mg IgG eine durchschnittliche Erhöhung des Serum-IgG-Spiegels von 0,03 mg/dl (0.001-0.268 mg/dl) bewirkte. Führte man die Kontrolle des Serum-IgG-Spiegels nach 24 Stunden durch, verursachte die gleiche Menge einen Anstieg von 0,05 mg/dl (0.002-0.537 mg/dl). Ca. 22 % der Fohlen zeigten keinen messbaren Anstieg der Serum-IgG-Konzentration nach der Plasmatransfusion.

Somit konnte im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen festgestellt werden, welches das geeignetste Testverfahren für eine schnelle Diagnose der Hypogammaglobulinämie ist. Weiterhin wurde gezeigt, dass neonatale Fohlen sehr individuell auf eine Plasmatransfusion reagieren und eine Folgemessung nach einer Plasmatransfusion unbedingt notwendig ist.