Ernährungsmuster von Brustkrebs-Patientinnen mit Hormonrezeptorpositiven und - negativen Tumoren

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2004

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Zusammenfassung

Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung der Frau in der Bundesrepublik Deutschland. Zahlreiche Einflussfaktoren wie zum Beispiel eine genetische Disposition oder auch reproduktive Merkmale werden für die Entstehung des Mammakarzinoms mit verantwortlich gemacht. In den letzten Jahren kommt der Determinante Ernährung eine wachsende Bedeutung zu. In den vorhandenen Studien wurden zahlreiche Nährstoffe für die Ätiologie und Pathogenese des Mammakarzinoms als besonders bedeutsam identifiziert. Da ein positiver Hormonrezeptorstatus Einfluß auf Therapie und Prognose des Mammakarzinoms hat, wurde in dieser Studie ein Zusammenhang zwischen dem Hormonrezeptorstatus und einem neu gebildeten Ernährungsmuster untersucht. Die Studie soll darüber Aufschluß geben, ob ein bestimmtes Ernährungsmuster, dass aus fünf bzw. drei relevanten Nährstoffen besteht, sich den Patientinnen mit rezeptornegativen oder rezeptorpositiven Tumoren zuordnen lässt. Außerdem wurden die allgemeinen Lebensumstände der Patientinnen erfasst, sowie individuelle Risikofaktoren untersucht. Der Einfluß des BMI wurde in beiden Gruppen verglichen und dabei wurden spezielle individuelle Gewichtsschwankungen berücksichtigt. Methodik: Das Patientenkollektiv dieser Studie umfasste 100 Brustkrebspatientinnen im Alter zwischen 33 und 86 Jahren, aus dem gesamten Bundesgebiet, die während ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Reichshof untersucht wurden. Das Patientenkollektiv wurde an Hand des Hormonrezeptorstatus in 50 Patientinnen mit rezeptorpositivem Tumor und 50 Patientinnen mit rezeptornegativem Tumor unterteilt. Die individuelle Nährstoffzufuhr der Patientinnen vor Ausbruch der Krebserkrankung wurde mit Hilfe eines Food Frequency Questionaire mit geschätzten Mengenangaben erhoben. Zusätzlich wurden allgemeine Fragen zur Krankengeschichte und zu Ernährungs- und Lebensumständen der Patientinnen gestellte. Bei der Risikoanamnese der Patientinnen flossen Fragen zu reproduktiven Merkmalen wie: Anzahl der Kinder, individuelle Stillzeit der Frauen, Zeitpunkt von Menarche und Menopause, ein. Die deskriptive und analytische statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Programm Superior Performance Software System (SPSS®). Zur Auswertung des 7-Tage Ernährungsbogens wurde das Nutrisurvey Programm genutzt (www.Nutrisurvey.de), das sich am Bundeslebensmittelschlüssel (BLS) und an den WHO-Zufuhrempfehlungen orientiert. Es wurden fünf bzw. drei Nährstoffe untersucht, die bereits in der Krebsprotektion eine bedeutsame Rolle einnehmen. Diese Nährstoffe wurden erst gesondert betrachtet und dann zu einem Ernährungsmuster zusammengefasst. Dieses Ernährungsmuster ist reich an Vitamin C, Ballaststoffen, Carotinoiden und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und arm an Cholesterin. Ergebnisse: In dieser Studie zeigen die einzelnen Nährstoffe keine Verminderung des Risikos an einem Hormonrezeptornegativem Tumor zu erkranken. Bei dem gebildeten Ernährungsmuster, das reich an Ballaststoffen, Carotinoiden, Vitamin C und MUFS sowie arm an Cholesterin ist, stimmen 18% der Frauen mit Hormonrezeptorpositiven Tumoren mit dem gebildeten Muster überein. Mit dem Fisher´s Exact Test ergibt sich p=0,12. Reduziert man das Muster auf die variablen MUFS, Carotinoide und Ballaststoffe, so stimmen 52% der Frauen mit Hormonrezeptorpositiven Tumoren mit diesem Muster überein. Es ergibt sich ein p-Wert von 0,001. In einem logistischen Regressionsmodell, in der die abhängige Variable die Differenziertheit der Tumore darstellt, ergibt sich für das Drei-komponentige-Ernährungsmuster eine Odd´s Ratio von 4 (95%-KI 1,74-10,27). Damit ist das Risiko, einen prognostisch ungünstigen Tumor ( Hormonrezeptornegativ) zu entwickeln bei der Gruppe , die sich nicht nach dem gebildeten Ernährungsmuster ernährt, um ein 4faches erhöht. Hinsichtlich des BMI-Wertes gab es nur geringgradige Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen. Die Patientinnen der rezeptornegativen Gruppe zeigten etwas höhere Körpergewichte. Hinsichtlich der Frage nach möglichen Gewichtsschwankungen der Patientinnen zeigten sich keine Unterschiede zwischen den beiden Patientenkollektiven. Diskussion: In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass sich bei Frauen die sich ballaststoffreich, carotinoidreich und MUFS-reich ernähren, häufiger Rezeptor-positive Tumore fanden, die prognostisch günstiger sind. Ein Ernährungsmuster, das den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entspricht, wird damit häufiger bei Patientinnen, die weniger entdifferenzierte Tumore aufweisen festgestellt. Da dieses Ernährungsmuster speziell für diese Studie erstellt wurde, sollten die in dieser Arbeit ermittelten Ergebnisse in Studien mit größeren Patientenkollektiven nachuntersucht und bestätigt werden.

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Wettenberg : VVB Laufersweiler 2005

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