Lernwelt Hochschule: Eine Analyse von Lernaktivitäten und Arbeitsmarktanforderungen
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Zusammenfassung
Generische Fähigkeiten haben sich neben fachspezifischen Wissen zu einem zentralen Ziel der Hochschulbildung entwickelt, insbesondere durch eine verstärkte Kompetenzorientierung in der Studiengangsgestaltung sowie hinsichtlich der Qualitätsbeurteilung dieser. Ebenso gewinnen generische Fähigkeiten beim Arbeitsmarkteinstieg und -verbleib von Hochschulabsolvent:innen immer weiter an Bedeutung, sie sind essenziell, um Absolvent:innen auf die Anforderungen einer dynamischen und komplexen Arbeitswelt vorzubereiten, sie helfen Individuen dabei anspruchsvolle Tätigkeiten auszuüben. Generische Fähigkeiten lassen sich dementsprechend als die Handlungsfähigkeit in Komplexen Situationen definieren und können unabhängig von der Profession oder Disziplin in verschiedenen Situationen angewandt werden. Ebenso gelten sie als guter Leistungsindikator. Jedoch besteht wenig Einigkeit darüber, wie solche Fähigkeiten gemessen werden können, welche konkreten generischen Fähigkeiten für Absolvent:innen auf dem Arbeitsmarkt relevant sind, welche Lernmöglichkeiten im Studium bestehen und ob sie als Lernziel curricular verankert sind. Eine aktive Teilhabe am Studium und dem studentischen Leben scheinen jedoch die Lernmöglichkeiten für generische Fähigkeiten zu fördern, in Zeiten des digitalen Wandels werden auch Präsenzstudiengänge mit wachsenden online- oder blended Learning Anteilen angeboten, was einerseits zu einer wachsenden Flexibilität der Studierenden beiträgt andererseits aber die Frage aufwirft, ob in solchen digitalen Settings alle Studierenden gleichermaßen am Studium partizipieren können.
Die vorliegende kumulative Arbeit greift diese Aspekte auf und untersucht, wie Lernmöglichkeiten für arbeitsmarktrelevante generische Fähigkeiten bei Studierenden gemessen werden können. Es wird ein theoriebasierter Ansatz zur studentischen Partizipation in Zeiten der digitalen Lehre getestet. Ebenso wird überprüft, welche Arbeitsmarktanforderungen Hochschulabsolvent:innen an generischen Fähigkeiten berichten und ob und in welcher Form diese Erkenntnisse für die Studiengangentwicklung und das Qualitätsmanagement genutzt werden können. Die Dissertation umfasst vier Beiträge, die herausarbeiten,
- wie ein theoretischer Ansatz aus der Arbeitsmarktforschung verwendet werden kann, um Lernmöglichkeiten im Studium für generische Fähigkeiten zu messen und wie sich Studienfachgruppen in den Lernmöglichkeiten unterscheiden (Lohberger & Braun, 2022)
- wie ein professionsbezogenes Studium auf den Arbeitsmarkt vorbereitet und welche Rückschlüsse aus Absolvent:innenbefragungen für die Hochschuldidaktik gezogen werden können (Lohberger et al., angenommen)
- welchen Einfluss die studentische Partizipation in Zeiten der digitalen Lehre auf den Studienverlauf hat und ob bestimmte Studierende ein Risiko haben in solchen Zeiten weniger eingebunden zu sein (Lohberger & Braun, angenommen)
- wie Studierenden- und Absolvent:innenbefragungen für das Qualitätsmanagement an Hochschulen verwendet werden können (Lohberger et al., im Review Prozess).
Für die empirischen Analysen wurde auf insgesamt acht unterschiedliche Datensätze zurückgegriffen. Es wurden drei Befragungskohorten einer hochschulinternen Studierendenbefragung und zwei Befragungskohorten einer hochschulinternen Absolvent:innenbefragung ausgewertet. Des Weiteren wurde auf zwei bundesweite Deutsche Absolven:innenbefragungen sowie die Daten einer Schweizer Absolvent:innenbefragung zurückgegriffen. Die Datensätze und die Untersuchungseinheit wurden entsprechend der Forschungsfrage und der Datenverfügbarkeit ausgewählt.
Die Arbeit verbindet verschiedene theoretische Ansätze, um Lernaktivitäten und Lernmöglichkeiten für generische Fähigkeiten zu messen, die Arbeitsmarktanforderungen, die Absolvent:innen berichten werden in diesem Kontext als Vergleichswerte herangezogen und die Ergebnisse werden im Kontext der Lernwelt Hochschule diskutiert.