Determinanten des Vitamin-D-Status und dessen Assoziationen mit dem Knochenstatus, dem Blutdruck und dem Serumlipidprofil bei Senioren : Eine Untersuchung im Rahmen der Giessener Senioren Langzeitstudie (GISELA)
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Zusammenfassung
Die kumulative Dissertation untersucht die Einflussfaktoren der 25(OH)D3-Konzentration als Biomarker des Vitamin-D-Status von selbstständig lebenden Senioren im Alter von 66 96 Jahren und deren Assoziationen mit dem Knochenstatus, dem Blutdruck und dem Serumlipidprofil. Als Datenbasis fungierte das Follow-up 2008 der Giessener Senioren Langzeitstudie (GISELA), in welchem die Erhebung der Blutproben von Juli bis September erfolgte. Die Dissertation umfasst sechs Originalstudien.Anhand der Ergebnisse lässt sich schließen, dass selbstständig lebende Senioren, die einen gesundheitsbewussten Lebensstil pflegen, im Sommer mehrheitlich einen Vitamin-D-Status > 50 nmol/L besitzen.Die Daten verweisen auf eine multifaktorielle Beeinflussung des Vitamin-D-Status: Der Monat der Blutentnahme, die Parathormon-Konzentration, die Einnahme von Vitamin-D-Supplementen, die Aufenthaltsdauer im Freien, das Rauchverhalten, die körperliche Aktivität das Haushaltsnettoeinkommen und die Körperzusammensetzung gingen als Determinanten der 25(OH)D3-Konzentration der GISELA Senioren hervor.Die mediane alimentäre Vitamin-D-Zufuhr wurde vorrangig durch den Konsum von Fisch und Fischerzeugnissen bestimmt und lag mit rund 3 µg/d deutlich unter dem Referenzwert, der bei fehlender UVB-Exposition gilt. Eine fettreiche Ernährung und ein regelmäßiger Fischverzehr waren mit einer höheren Vitamin-D-Zufuhr verbunden, während der Körperfettgehalt und das Haushaltsnettoeinkommen in einer negativen Beziehung zur Vitamin-D-Zufuhr standen. Die alimentäre Vitamin-D-Zufuhr war nicht mit dem Vitamin-D-Status der GISELA Senioren assoziiert.Niedrige 25(OH)D3-Spiegel waren mit einem erhöhten Körperfettgehalt, einem verstärkten Knochenturnover, einem erhöhten Blutdruck und einem ungünstigeren Serumlipidprofil assoziiert, wobei sich geschlechtsspezifische Assoziationen abzeichneten. Demgegenüber stand die 25(OH)D3-Konzentration mit dem calcanealen Knochenstatus in keiner unabhängigen Beziehung. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin, dass die Definition optimaler 25(OH)D3-Konzentrationen in Abhängigkeit des untersuchten Outcomes variiert.Ein gesundheitsbewusster Lebensstil und die Aufrechterhaltung eines Körpergewichts im Referenzbereich könnten der Entwicklung und Manifestation defizitärer bzw. insuffizienter 25(OH)D3-Spiegel im Alter und damit mutmaßlich assoziierten osteoporotischen und kardiovaskulären Risikofaktoren präventiv entgegenwirken.