Erstellung und Evaluierung eines Scores zur Ermittlung der Art und Lokalisation einer gastrointestinalen Blutung

dc.contributor.advisorHardt, Philip
dc.contributor.advisorSchneider, Martin
dc.contributor.authorKölzer, Ramona
dc.date.accessioned2024-09-30T12:02:57Z
dc.date.available2024-09-30T12:02:57Z
dc.date.issued2023
dc.description.abstractHintergrund: In dieser explorativen, retrospektiven Studie nach Art einer Qualitätskontrolle wurde über einen Zeitraum von 01/2018 bis 12/2019 im Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM) am Standort Gießen ein Patientenkollektiv von 108 Patientenuntersucht, die eine stattgehabte nicht-variköse gastrointestinale Blutung (GI-Blutung) mit lokalisierter Blutungsquelle erlitten hatten. Ziel der Studie war es, mithilfe einer Vielzahl an unterschiedlichen Parametern einen Score zu erstellen, der Aussagen zur Art, Lokalisation und Gefährlichkeit einer GI-Blutung machen konnte. Ergebnis: Bezüglich der Blutungslokalisation konnte ein Regressionsmodell mit einer klinisch relevanten Sensititvität von 97,7 % und Spezifität von 75,0 % aus den drei Variablen Hämatemesis, Meläna und Hämatochezie erstellt werden. Dieses war als Ganzes statistisch signifikant (p < 0,001). Es ließ sich ein Score modellieren, der Hinweise auf das Vorliegen einer leichten, mittelschweren oder schweren GI-Blutung liefern konnte, um die Art einer GI-Blutung besser abschätzen zu können. Folgende Parameter wurden im Score gewichtet berücksichtigt: Hämoglobin-, Albumin- und Kreatininkonzentration, Leukozyten- und Thrombozytenzahl, Alkoholkonsum, für eine GI-Blutung spezifische und unspezifische Symptome, Kreislaufstabilität, schwere Bewusstseinsstörung gemäß Glasgow-Coma-Skala und die Antikoagulantieneinnahme. Die Gefährlichkeit einer GI-Blutung wurde in Bezug auf folgende Variablen hin analysiert: Krankenhausaufenthaltsdauer, Nachblutungsrate, Intensivpflichtigkeit, Krankenhausmortalität und Bedarf an Erythrozytenkonzentraten. Diese Parameter zeigten in unserer Studie keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich einer oberen oder unteren GI-Blutung. Schwere GI-Blutungen zeigten statistisch signifikante Zusammenhänge bezüglich der Krankenhaussterblichkeit (p=0,017), Länge des Krankenhausaufenthalts (p=0,002) und dem Bedarf an Erythrozytenkonzentraten (p=0,011). Schlussfolgerung: Eine Vorhersage zur Blutungslokalisation lässt sich aus der Kombination dreier Variablen erzielen, die als Entscheidungsbaum in Notfallsituationen praktikabel angewandt werden können, ohne auf eine ausführliche Eigen- und Fremdanamnese des Patienten angewiesen zu sein. Der Score zur Art einer GI-Blutung in Zusammenschau mit dem Outcome kann im klinischen Setting helfen, Patienten in Risikogruppen aufzuteilen, um zielführender und schneller diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu treffen. Gerade in Bereitschaftsdiensten, in denen nicht immer ausreichend personelle und logistische Kapazitäten zur Verfügung stehen, kann eine solche Eingruppierung hilfreich sein.
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/19462
dc.identifier.urihttps://doi.org/10.22029/jlupub-18820
dc.language.isode
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.titleErstellung und Evaluierung eines Scores zur Ermittlung der Art und Lokalisation einer gastrointestinalen Blutung
dc.typedoctoralThesis
dcterms.dateAccepted2024-06-21
local.affiliationFB 11 - Medizin
thesis.levelthesis.doctoral

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