Retrospektive Analyse der Verknöcherung der Transitionszonen nach freiem Fibulatransplantat: Vergleich zweier Osteosyntheseverfahren – konventionell vs. patientenspezifisches Implantat (PSI)

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Die vorliegende monozentrische, retrospektive Studie untersucht Patienten, die einer Rekonstruktion des Ober- oder Unterkiefers mittels freien Fibulatransplantats (FFF) aus dem Zeitraum von Januar 2005 bis Dezember 2021 unterzogen wurden. Mithilfe von Orthopantomogramm- (OPG), Computertomografie- (CT) sowie Volumentomografie- (DVT) Aufnahmen erfolgte eine detaillierte Analyse der knöchernen Vereinigung an den intersegmentalen Übergängen zwischen dem nativen Ober- oder Unterkiefer und dem Fibulaknochen. Der zentrale Parameter der Untersuchung war dabei der Status der knöchernen Vereinigung in Abhängigkeit vom Osteosynthesetyp. In die Analyse wurden insgesamt n = 133 Patientenfälle eingeschlossen, wobei die Aufteilung in PSI (64 Patienten) und Non-PSI (69 Patienten) erfolgte. Das mittlere Alter betrug 56,7 ± 14,0 Jahre, wobei die primäre Diagnose bei 78,9% der Fälle ein Malignom und bei 15,0% ein gutartiger Tumor war. Bei 103 Patienten (77,4%) wurde eine Unterkieferrekonstruktion durchgeführt und bei 30 Patienten (22,6%) eine Oberkieferrekonstruktion. Die radiologischen Aufnahmen zeigten eine Rate unvollständiger knöcherner Fusion (IOU) von etwa 90% in beiden Gruppen in den ersten sechs Monaten. Die Bildgebung zwischen 6 und 12 Monaten zeigte eine IOU-Rate in der Non-PSI-Gruppe von 46,3% gegenüber 52,5% in der PSI-Gruppe, während zwischen 12 und 24 Monaten eine IOU-Rate von 19,6 % in der Non-PSI-Gruppe und 26,1 % in der PSI-Gruppe festgestellt wurde. Zwischen 24 und 36 Monaten war die IOU-Rate 8,9 % in der Non-PSI-Gruppe gegenüber 21,7 % in der PSI-Gruppe. Nach 36 Monaten sank die IOU-Rate auf 4,2% gegenüber 18,2%. Die multivariate logistische Regressionsanalyse identifizierte den Osteosynthesetyp (OR = 3,945 [95 %-KI = 1,319 – 11,795], p = 0,014) sowie die adjuvante Radiochemotherapie (OR = 7,737 [95 %-KI = 2,239 – 25,058], p = 0,001) als unabhängige Risikofaktoren für eine unvollständige knöcherne Konsolidierung. Die Cox-Regression zeigte, dass sowohl das verwendete Plattensystem (HR = 5,014; 95 %-KI: 1,826 – 3,769; p = 0,002) als auch die adjuvante Radiochemotherapie (HR = 5,710; 95 %-KI: 2,066 – 15,787; p < 0,001) Prädiktoren für eine unvollständige Ossifikation darstellen. Die Analyse hebt insebesondere die signifikant höhere Rate unvollständiger Ossifikation in der PSI-Gruppe hervor, wobei Übergangszonen Kiefer-Fibula stärker betroffen waren als intersegmentale Zonen. In der multivariaten Analyse wurde eine Kombination aus Osteosynthese mit PSI und adjuvanter Radiochemotherapie als Risikokonstellation für unvollständige Verknöcherung identifiziert.

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