Korrespondenz als Ausdruck: Plastik und ihr naturähnliches Charakteristikum als eine Gelegenheit der Metakognition und transkulturelles Handeln im Gegensatz zu vergangenen und postmodernen Reinheitsstrategien in Bezug auf Beispiele von Leonardo da Vinci

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2020-12-07

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Zusammenfassung

Eine gelungene künstlerische Qualität eines Kunstwerkes und eine große Kunst werden heute nur vom Kunstmarkt bewilligt und eingeordnet. Der Markt ist als eine kapitalistische Ideologie anzusehen. Er sollte der Kunst ihre Aura verleihen, die moralischen Dimensionen der Kunst werden aber vollkommen übersehen und vernachlässigt. Was Kunst im Gegensatz dazu moralisch und pädagogisch anbieten kann, wird in diesem Text tendiert. Um die Überlegungen dieser Arbeit zu verdeutlichen, möchte ich mich mit einem selten befragten Terminus kritisch auseinandersetzen, nämlich der „Reinheit“. Diese hat sich bereits durch reine religiöse Symbole gezeigt, welche sich als metaphysische Ausdrucksweisen favorisieren und konsekrieren ließen. Transparente und reine geometrische Attributiva sind beispielsweise für übersinnliche Ideenvorstellungen in verschiedenen Traditionen angewendet worden, durch geometrische ornamentale Formen und heilige Scheine sollten materielle Eigenschaften bzw. die Bedingungen und Spuren der Zeit überwunden werden. Das heißt, sie zeigen sich nicht materiell bzw. alt oder naturähnlich, sondern zeitlos. Ein Stein unterscheidet sich z. B. stark von einer geometrischen ornamentalen Form. Der erste Gegenstand ist dreidimensional und zeigt Spuren, die beim Betrachter existenzielle Fragen über das Dasein anregen können, der letzte ist von solchen Zeitspuren abstrahiert und gereinigt sowie verweist auf religiöse Inhalte. In der Kunstgeschichte gibt es aber Künstler, die erkannt haben, dass in der Natur vernachlässigte materielle Dimensionen zu entdecken sind. Leonardo da Vinci ist der Künstler, der die Natur anders betrachtet und sich ihr durch seine Kunst individuell gewidmet hat, indem er in ihren biologischen Strukturen eine gewisse Würde gesehen hat. Durch diese Naturverbundenheit hatte er Probleme mit den damaligen Auftraggebern, da diese von ihm mittelalterliche Symbolik und Attribute verlangt haben. In dem heutigen digitalen Zeitalter werden solche Reinheitsstrategien und Symbole verwendet und instrumentalisiert, die unsere Gefühle dominieren sollen. Waren, Produkte, Oberflächen und digitale Formgefühle sind mit strategischem Kalkül inszeniert, sodass sie unsere Emotionen gewinnen, in ihrer Anziehungskraft aber zugleich unsere geistigen Fähigkeiten limitieren und in nur einer Dimension begrenzen. Denn viele dieser Emotionen werden in uns konzentriert und wir verlernen, sie und unser unaufhaltsames Habenwollen vernünftig zu überdenken. Demgegenüber kann die Kunst eine andere Wahrnehmung veranlassen. Dieser Text befasst sich in diesem Sinne kritisch mit den heutigen wirtschaftsorientierten Produkten und ihren erzielten Reinheiten. Diese Fragestellung ist heutzutage sehr relevant, weil die Natur durch eine virtuelle digitalisierte Welt ersetzt und daher entfremdet wird. Es wird heute ebenso von reinen Kulturen gesprochen, die den Begriff der Rasse ersetzen sollen. In Anschluss an Da Vinci und seinen künstlerischen Habitus vertrete ich meine künstlerische Haltung, die sich an Weiterentwicklungen der geistigen Fähigkeiten des Subjekts und einer in der Kunst zu übenden Metakognition bzw. künstlerischen Denkweise orientiert.

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