Die Auswirkungen des Schulübertritts auf die Entwicklung von Fähigkeitsselbstkonzept, Depression und physischen Beschwerden

dc.contributor.authorKreppold, Muriel Maria Rebekka
dc.date.accessioned2023-03-28T12:43:53Z
dc.date.available2012-10-15T12:05:40Z
dc.date.available2023-03-28T12:43:53Z
dc.date.issued2012
dc.description.abstractIn der Längsschnittstudie stehen die Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts am Schulübertritt und die Auswirkungen des Fähigkeitsselbstkonzepts von Schüler(inne)n auf den Depressionswert nach dem Schulübertritt im Mittelpunkt der Betrachtungen. Der Schulübertritt wird häufig als ein kritisches Lebensereignis beschrieben. Er zieht unter anderem Veränderungen des Bezugsrahmens nach sich und hat Folgen für die psychische Anpassung.Die Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts über den Schulübertritt und die Auswirkungen des Fähigkeitsselbstkonzepts auf den Depressionswert wurden in der Längsschnittstudie mit einem Erhebungszeitpunkt in der vierten Klasse und einem Erhebungszeitpunkt in der fünften Klasse untersucht. An der Studie nahmen zu beiden Erhebungszeitpunkten in der vierten und fünften Klasse 639 Schüler(innen) aus mehr als 20 bayerischen Schulen teil.Bezüglich der Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts wurden das Auftreten eines Big-Fish-Little-Pond-Effects (BFLPE) sowie die Gültigkeit des Referenzrahmenmodells überprüft. Im Mittelpunkt der Studien zum BFLPE steht die Beobachtung, dass sich neben dem individuellen Lernerfolg auch der Lernerfolg der Gruppe (Schulklasse, Schule) auf das Fähigkeitsselbstkonzept einer Person auswirkt. Die Ergebnisse der Studie lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die Mathematik- und Deutschfähigkeitsselbstkonzepte der Hauptschüler(innen) steigen von der vierten Klasse zur fünften Klasse wie erwartet signifikant an. Dagegen sinken die Mathematik- und Deutschfähigkeitsselbstkonzepte der Gymnasiast(inn)en von der vierten zur fünften Klasse erwartungsgemäß signifikant ab. Bei den Realschüler(inne)n sinkt von der vierten zur fünften Klasse das Mathematikfähigkeitsselbstkonzept signifikant ab, während sich das Deutschfähigkeitsselbstkonzept nicht signifikant verändert. Die schulartspezifische Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts über den Schulübertritt hinweg ist gut im Rahmen des BFLPE zu erklären.Das ursprünglich von Marsh entwickelte Referenzrahmenmodell im englischen Sprachraum wird dieses Modell als Internal-/External Frame of Reference Model bezeichnet stellt eines der bedeutsamsten Modelle über die Struktur und Entwicklung fachspezifischer Fähigkeitsselbstkonzepte dar. Zusammenfassend erbringt die Studie bei schulartspezifischer Betrachtung keinen Nachweis für die Gültigkeit des Referenzrahmenmodells über den Schulübertritt hinweg. Dies widerspricht den bisherigen Annahmen, dass das Referenzrahmenmodell über die meisten Länder und Klassenstufen hinweg Gültigkeit haben sollte. Der Schulübertritt als kritisches Lebensereignis mit seinen Folgen wie z.B. einem Bezugsgruppenwechsel könnte bei schulartspezifischer Betrachtung einen Zeitpunkt in der Entwicklung der Schüler(innen) darstellen, zu dem das Referenzrahmenmodell nur bedingt Anwendung finden kann.Ein weiteres Ziel der Studie ist es, den längerfristigen Einfluss des Fähigkeitsselbstkonzepts vor dem Schulübertritt auf den Depressionswert nach dem Schulübertritt zu untersuchen. Die theoretischen Grundlagen stellen das Konzept der Risiko- und Schutzfaktoren, das Vulnerabilitäts-Stress-Modell und die Sozialkognitive Theorie von Bandura dar. Der Schulübertritt mit allen Folgeerscheinungen kann bei den betroffenen Schüler(inne)n in hohem Maße Stress auslösen. Nach dem Vulnerabilitäts-Stress-Modell wird davon ausgegangen, dass sich angeborene und erworbene Vulnerabilitäten zusammen mit Lebensereignissen, die Stress verursachen, auf die Entstehung und den Verlauf depressiver Erkrankungen und physischer Beschwerden auswirken. Als eine mögliche Vulnerabilität für die Entstehung oder Aufrechterhaltung einer Depression wurde ein niedriges (Fähigkeits-)Selbstkonzept identifiziert.In der Studie konnte das Fähigkeitsselbstkonzept tatsächlich als Moderator in der Beziehung zwischen Lernerfolg und Depressionswert angesehen werden. Ein niedriger Lernerfolg in der fünften Klasse führt bei den Hauptschüler(inne)n nur dann zu einer Erhöhung des Depressionswerts in der fünften Klasse, wenn gleichzeitig das Fähigkeitsselbstkonzept in der vierten Klasse niedrig ist. Die Ergebnisse bezüglich der Beziehung zwischen Lernerfolg, Fähigkeitsselbstkonzept und Depressionswert sind komplex.Insgesamt gesehen liefert die in dieser Arbeit vorgelegte Studie einen Beitrag dazu, das Bedingungsgefüge zwischen Fähigkeitsselbstkonzept und Lernerfolg über den Schulübertritt hinweg sowie die Auswirkungen des Schulübertritts auf die Depression und die physischen Beschwerden genauer zu untersuchen.de_DE
dc.identifier.urihttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-90219
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/15888
dc.identifier.urihttp://dx.doi.org/10.22029/jlupub-15270
dc.language.isode_DEde_DE
dc.rightsIn Copyright*
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/page/InC/1.0/*
dc.subjectSchulübertrittde_DE
dc.subjectSelbstkonzeptde_DE
dc.subjectDepressionde_DE
dc.subjectPhysische Beschwerdende_DE
dc.subjectemotionales Erlebende_DE
dc.subjectschool transitionen
dc.subjectself-concepten
dc.subjectdepressionen
dc.subjectphysical discomforten
dc.subjectemotionsen
dc.subject.ddcddc:150de_DE
dc.titleDie Auswirkungen des Schulübertritts auf die Entwicklung von Fähigkeitsselbstkonzept, Depression und physischen Beschwerdende_DE
dc.title.alternativeThe impact of school transition on the development of academic self-concept, depressive symptoms, and physical discomforten
dc.typedoctoralThesisde_DE
dcterms.dateAccepted2012-04-19
local.affiliationFB 06 - Psychologie und Sportwissenschaftde_DE
local.opus.fachgebietPsychologiede_DE
local.opus.id9021
local.opus.instituteLehrstuhl für Pädagogische Psychologiede_DE
thesis.levelthesis.doctoralde_DE

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