Progression von Zahnverschleiß bei jungen Erwachsenen und Analyse von Einflussfaktoren
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Zusammenfassung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, nicht-kariesbedingte Zahnhartsubstanzverluste (NKBZ) in deren morphologischer Entwicklung und Progression zu beobachten. Des Weiteren wurden vermutete ätiologische Faktoren mittels Ernährungsfragebogen untersucht.
Von 74 jungen Erwachsenen wurden innerhalb von 36 Monaten (1111 ± 10 Tage) zu vier Untersuchungsterminen in einem Untersuchungsintervall von zwölf Monaten ± sechs Wochen jeweils die Okklusalflächen von einem der ersten Unterkiefermolaren (FDI #36 oder #46) gescannt (Trios 3, 3Shape, Kopenhagen, Dänemark). Die Intraoralscans von T1 (nach zwölf Monaten), T2 (nach 24 Monaten) und T3 (nach 36 Monaten) wurden in einer externen 3D-Analysesoftware (GOM Inspect) über den Baseline-Scan (T0) überlagert. Anschließend wurde auf den fünf Höckern (mesiobukkal, mesiolingual, distobukkal, distolingual und distal) und auf den zwei Randleisten (mesiale und distale Randleiste) der maximale vertikale Zahnhartsubstanzverlust (MVZ) (μm; Median, 25 % und 75 % Perzentile) gemessen. Die Morphologien wurden in Delle (D), Facette (F) und kombinierte Delle-Facette-Läsion (KDFL) eingeteilt. Ätiologische Faktoren wurden mittels Ernährungsbogen zu allen Untersuchungszeitpunkten bewertet.
Zwischen T0 und T1 war die Progression der NKBZ am höchsten, nahm zwischen T1 und T2 ab und blieb zwischen T2 und T3 auf einem ähnlich niedrigen Niveau. Die Progression war bei Männern höher als bei Frauen, stand aber in keinem Zusammenhang mit den angenommenen ätiologischen Faktoren. D und KDFL zeigten signifikant höhere Verlustwerte als F. Zu Beginn zeigten sich NKBZ meist als Facettenläsion, welche sich mit fortschreitender Progression zu D und KDFL entwickelten.
Die Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit bestätigen die Zunahme der NKBZ auch im jungen erwachsenen Alter. Durch den longitudinalen Beobachtungszeitraum konnten neuen Erkenntnisse zur Entwicklung der Morphologie der NKBZ und deren Progression erlangt werden. Dies eröffnet neue Blickwinkel auf die Theorien zu den Ursachen und der Diagnose von NKBZ.