Klinische Anwendung des VascAssist2® zur nichtinvasiven Bestimmung von Parametern der zentralen Hämodynamik eines kardiovaskulären Risikokollektivs

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2023

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Zusammenfassung

Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache in Deutschland dar, daher sollte der Früherkennung von Gefäßveränderungen eine große Bedeutung beigemessen werden. Eine einfach durchführbare, nichtinvasive Messmethode für die Ermittlung von Parametern der zentralen Hämodynamik, welche Rückschlüsse auf die arterielle Gefäßsteifigkeit zulassen, stellt die oszillometrische Messung mithilfe des VascAssist2® dar.
Die vorliegende Dissertationsarbeit basiert auf einer Registerstudie mit einem Beobachtungszeitraum von bis zu einem Jahr und stellt den Versuch dar, mithilfe des VascAssist2® eine weitgehend untersucherunabhängige Methode zur Messung der zentralen Hämodynamik anhand eines kardiovaskulären Risikokollektivs im klinischen Alltag zu evaluieren. Das primäre Ziel war es hierbei, den Verlauf der Parameter zu beobachten und zu untersuchen, ob die Messungen eine Prädiktion kardiovaskulärer Ereignisse oder Tode ermöglichten. Weiterhin wurde das Verhalten der Parameter der zentralen Hämodynamik in Abhängigkeit von epidemiologischen, anthropometrischen und laborchemischen Daten sowie kardiovaskulären Risikofaktoren untersucht und mit der Literatur verglichen.
277 Probanden wurden in die Studie eingeschlossen. Mithilfe des VascAssist2® wurden die Parameter der Pulswellenanalyse ermittelt, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem zentralen systolischen Blutdruck sowie der aortalen Pulswellengeschwindigkeit lag. Es wurde nicht in das Behandlungsprotokoll eingegriffen. Die Patienten wurden nach drei, sechs und zwölf Monaten erneut untersucht. Es erfolgte eine intensivierte Analyse der Gruppe der 124 Probanden, welche nach einem Jahr wiederholt gemessen wurden.
Es wurde deutlich, dass die an der Studie teilnehmenden Probanden ein kardiovaskuläres Hochrisikokollektiv darstellten. Anhand der Ergebnisse ließen sich statistisch signifikante Einflüsse des Geschlechts und Alters, der Anthropometrie, der Anzahl an kardiovaskulären Risikofaktoren, eines Diabetes mellitus, der linksventrikulären Ejektionsfraktion, der glomerulären Filtrationsrate sowie einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit feststellen. Aufgrund einer häufig vorliegenden Multimedikation ließ sich der Einfluss der medikamentösen Therapie nur eingeschränkt beurteilen. Im Verlauf der Studie zeigte sich ein signifikanter Anstieg der Blutdrücke, welcher zentral stärker als brachial ausgeprägt war und somit vermuten ließ, dass die zentrale Blutdruckmessung eine höhere Sensitivität gegenüber einer Progression der arteriellen Gefäßsteifigkeit aufweist. Eine Prädiktion kardiovaskulärer Ereignisse konnte nicht festgestellt werden, allerdings identifizierte die durchgeführte Studie eine aortale Pulswellengeschwindigkeit von mindestens 10,88 Metern pro Sekunde als prädiktiven Marker für einen kardiovaskulären Tod innerhalb des nächsten Jahres.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die Parameter der zentralen Hämodynamik mithilfe des VascAssist2® untersucherunabhängig und ohne relevante Messfehler ermittelt werden konnten. Es wurde deutlich, dass durch die Messung der Pulswellenparameter eine gute Risikostratifizierung erfolgen kann. Für eine Integration in den klinischen Alltag müsste die Messmethode allerdings schneller durchführbar sein und weitere Untersuchungen mit größeren Fallzahlen und einer längeren Nachbeobachtungszeit erfolgen.

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