Diagnostische Genauigkeit der Dual-Energy CT in der Diagnostik der CTEPH verglichen mit der Ventilations- /Perfusions-Szintigraphie und der konventionellen pulmonalis Angiographie als Goldstandard
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Zusammenfassung
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob die DECT eine diagnostische Alternative zur V/Q-SPECT, dem gegenwärtigen Goldstandard in der Primärdiagnostik der CTEPH, darstellt. Hierfür wurden in unserem Patientenkollektiv die DECT und V/Q-SPECT hinsichtlich der Übereinstimmung und der diagnostischen Genauigkeit gegenüber der PA als Goldstandard verglichen. Zusätzlich wurden die Strahlendosen der beiden Modalitäten analysiert und verglichen.
Im Vergleich mit der PA zeichnete sich für die DECT eine deutliche Überlegenheit gegenüber der V/Q-SPECT ab. Insgesamt zeigte sich für alle Patienten (140 Lungen-lappen und 504 Lungensegmente) in der DECT gegenüber der V/Q-SPECT eine Sensitivität von 78,9 %, Spezifizität 95,7 % und prozentuelle Übereinstimmung von 88,9% (k=0.764 und kappa2=0.584) zu 72.5 %, 87.3 % and 81.3 % (k=0.607 und kappa2=0.368). Hinzukommt, dass die DECT einen deutlich besseren positiv prädiktiven Wert aufweist als die V/Q-SPECT (PPW: 91,4 % zu 78,4 %). In der Gruppe der CTEPH Patienten war die Genauigkeit und Übereinstimmung mit 84,9%, k=0,694 und kappa2=0.482 vs. V/Q-SPECT 78,1 %, k=0,560 und kappa2=0.317 ebenfalls erhöht. Die generelle Annahme von höheren Strahlenexpositionen in CT-Untersuchungen konnte widerlegt werden. Unsere Studie zeigt, dass die mittlere Strahlendosis der DECT-Unter-suchungen signifikant geringer war als in der V/Q-SPECT (1,6 mSv vs. 2,74 mSv; p=0,001). Zusätzlich zu der besseren diagnostischen Aussagekraft bietet eine DECT-Untersuchung zahlreiche weitere Vorteile. Der morphologische Zusatzgewinn durch bereits eine einzelne Untersuchung erlaubt es Komorbiditäten zu erkennen und eventuelle Differenzialdiagnosen auszuschließen. Hinzu kommt, dass die DECT mit einer Liegedauer von circa 5 Minuten eine deutlich kürzere Untersuchungsdauer als die V/Q-SPECT einnimmt und daher deutlich besser vom Patienten toleriert wird.
Unseren Ergebnissen zufolge ist die DECT, in Kombination mit rekonstruierten Jodkarten, nicht nur eine sichere, schnelle und strahlenarme Untersuchung, sondern auch noch dem gegenwärtigen Goldstandard V/Q-SPECT in der Diagnostik der CTEPH überlegen. Aus diesem Grund eignet sich die DECT als hervorragende Alternative zur V/Q-SPECT und sollte in Zukunft ebenfalls in der Primärdiagnostik der CTEPH etabliert werden.