Wirksamkeit der adjuvanten Strahlentherapie bei regionalen Lymphknotenmetastasen des malignen Melanoms

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2003

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Bei unserer Untersuchung handelte es sich um eine retrospektive Studie, deren Ziel es war, den Nutzen der adjuvanten Strahlentherapie nach einer Lymphknotendissektion bei Patienten mit malignen Melanomen und Lymphknotenmetastasen zu evaluieren. Aus diesem Grund verglichen wir die Gruppe von 42 Patienten, die sich einer adjuvanten Bestrahlung nach der Lymphknotendissektion unterzogen haben, mit einer Kontrollgruppe, bei der nur eine Dissektion durchgeführt wurde (matched pairs). Vorraussetzung für die Aufnahme in unser Patientenkollektiv war eine positive Histologie der Dissektats, kein zweites Malignom, keine Fernmetastasen und die Durchführung der Operation und der Bestrahlung in unserer Universitätsklinik. Die Bestrahlung der 42 Patienten fand mit Einzeldosen von 1,8-3 Gy statt. Sie wurde 3-5 mal pro Woche bis zu einer Gesamtdosis von 46-55 Gy verabreicht, insgesamt über eine Zeitspanne von 2-6 Wochen. Zunächst untersuchten wir in unserer Kontrollgruppe den Einfluss von: Geschlecht, Alter, Lokalisation des Primärtumors, Dicke, Clark Level, Histologie, TNM Stadium, befallenen LK in dem Dissektat, Kapselperforation, Zeitspanne zwischen dem Primärtumor und dem Auftreten der Lymphknotenmetastasen auf die regionäre Rezidivrate und die Überlebenszeit. Statistisch konnte keine Abhängigkeit zwischen diesen Einflussfaktoren und den Zielgrößen (regionäre Rezidivrate und Überlebenszeit) nachgewiesen werden. Nur die Daten bezüglich der Anzahl der befallenen Lymphknoten waren nah an der Signifikanz (p=0,09). Als nächstes haben wir unseren beiden Gruppen bezüglich der regionären Lymphknotenrezidivraten, die Rezidivraten und die Überlebensraten verglichen. In den Gruppen wurden im Verlauf der Studie jeweils 9 Lymphknotenrezidive im OP-Bereich beobachtet. Die regionäre 2- bzw. 5-Jahres-Rezidivfreiheitsrate betrug in der Bestrahlungsgruppe 81% bzw. 70%. Ähnlich sahen die Zahlen in der Kontrollgruppe aus ( 76% bzw. 72%), so daß man bezüglich der regionären Lymphknotenrezidive keinen Unterschied feststellen konnte (p=0,75 ). Auch in der Frage nach der allgemeinen Rezidivfreiheit waren keine Unterschiede zu finden. In der Bestrahlungsgruppe lagen die 2- bzw. 5- Jahres-Rezidivfreiheitsraten bei 48% bzw. 37%, in der Kontrollgruppe lagen sie bei 44% bzw. 39% (p=0,74). Schließlich haben wir den Einfluss der Bestrahlung auf die Überlebensrate geprüft, aber auch hier waren die Therapiearme gleich wirksam (p=0,35). Die 2- bzw. 5-Jahres-Überlebensrate lag in der Bestrahlungsgruppe bei 58% bzw. 47% vs. 58% bzw. 38% in der Kontrollgruppe. Bezüglich der Nebenwirkungsrate stellte sich die Strahlentherapie als eine gut verträgliche Therapie dar, die Nebenwirkungen (Ödeme, Beweglichkeitseinschränkungen und Sensibilitätseinschränkungen) glichen den der alleinigen Dissektion. Strahlenbedingte Fibrosen kamen nur bei 3 Patienten von 42 vor. Aus unserer Studie geht hervor, daß die Strahlentherapie in unserer Klinik, so wie sie beim malignen Melanom durchgeführt wurde, keine besseren Ergebnisse im Vergleich zu der alleinigen Lymphknotendissektion aufwies. Weder die regionäre Rezidivfreiheit noch die Überlebensrate konnten durch die Bestrahlung verbessert werden. Möglicherweise wäre eine Bestrahlung mit höheren Einzeldosen wirksamer.

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