„Frieden und Sicherheit – WAS WIR WOLLEN!“ : Ergebnisse einer aktivierenden Jugendstudie in Frankfurt am Main. Abschlussbericht
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Zusammenfassung
Der vorliegende Bericht diskutiert die Ergebnisse, das Konzept und den Verlauf einer aktivierenden Forschung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (zwischen 14 und 29 Jahren – JuJE) zum Thema „Frieden und Sicherheit“ in Frankfurt am Main. Die Studie verfolgte zwei Ziele: Zum einen ein Erkenntnisinteresse, was JuJE bei den Themen Frieden und Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte bewegt und interessiert und unter welchen Bedingungen sie sich engagieren. Zum anderen und darüber hinaus sollten Jugendliche und junge Erwachsene zu Friedensengagement aktiviert werden. Ausgehend von ihrem Wissen und ihrem Lebensraum sollten im Rahmen der Studie Aktivitäten, Konzepte und Lösungen entwickelt werden, um ihr Engagement für Frieden und Sicherheit zu stärken. Hierfür konzipierte die Autorin aufbauend auf den Ergebnissen einer kleinen Vorstudie eine Workshopmethode, die Elemente der problemzentrierten Gruppendiskussion sowie Aspekte aus der partizipativen Aktionsforschung und der Befreiungspädagogik und -psychologie integrierte. Diese besteht aus zwei Schritten: Erstens einem Erhebungs- und Aktivierungsworkshop mit Realgruppen und zweitens einem Auswertungsworkshop, in dem Mitglieder der verschiedenen Realgruppen gruppenübergreifend und angeleitet durch die Moderatorin die Ergebnisse auswerteten. Insgesamt wurden fünf Workshops mit 25 Teilnehmenden zwischen 14 und 29 Jahren aus verschiedenen sozialen Milieus durchgeführt. Sechs Interessierte aus drei dieser Gruppen nahmen an einer gemeinsamen Auswertung der Ergebnisse teil, die in der öffentlichen Vorstellung der Ergebnisse durch die JuJE und einem von ihnen verfassten Manifest mündete. Mit Blick auf die Ziele zeigt die Studie, dass Frieden und Sicherheit für JuJE vor allem im Rahmen ihrer eigenen Lebenswelt greifbar werden und ihr Verständnis davon milieuspezifisch ist. Die kontextspezifische Diskussion von Frieden und Sicherheit hilft ihnen, Zusammenhänge zwischen Lokalem und Globalem zu erfassen und zu problematisierten. Zudem erleichtert ihnen ein Blick auf das Lokale, konkrete Angebote und Aktionen zu denken, die einen Beitrag für ihr ganz eigenes Verständnis von Frieden und Sicherheit leisten können. Wenngleich sich die von den JuJE genannten Hindernisse für den Aufbau von Frieden und Sicherheit unterscheiden, betonten alle Gruppen die Fragmentierung der Gesellschaft als zentrales Problem: JuJE organisierten sich in Blasen, obwohl sie sich danach sehnten, jenseits dieser Blasen andere JuJE und ihre Lebensrealitäten kennenzulernen. Vor diesem Hintergrund leistete die Methode durch den gemeinsamen Auswertungsprozess auch einen Beitrag zur Überbrückung dieser Blasen und eröffnete einen „Raum, um aus Räumen herauszutreten“, wie ein Teilnehmer sagte.