Beiträge zur Popularmusikforschung 09/10 (1990)
Dauerhafte URI für die Sammlung
Zwischen "Jesus Christ Superstar" und "Sympathy for the Devil" : Rock, Pop, Jazz und christliche Religion ; Referate zu einer Tagung in der Evangelischen Akademie Hofgeismar vom 11. bis 13. Mai 1990
Arbeitskreis Studium Populärer Musik (ASPM); herausgegeben von Helmut Rösing
Hamburg : CODA-Verlag, 1990
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-51603
Zusammenfassung:
Nach musikbezogenen Analysen unter dem Motto "Rock, Pop, Jazz - musikimmanent durchleutet" auf dem ASPM-Seminar in der Landesmusikakademie NRW "Burg Nienborg" in Heek (veröffentlicht in den Beiträgen zur Popularmusikforschung 7/8, Hamburg 1989), ging es auf der Tagung in Hofgeismar um eine multidisziplinäre und musikübergreifende Thematik: um die vielfältigen Beziehungen zwischen Rock, Pop, Jazz und christlicher Religion, um Aspekte wie Annäherung, Gleichgültigkeit und Abwehr. Die Evangelische Akademie in Hofgeismar bot einen stilgerechten und anregenden Rahmen für intensive Diskussionen und Auseinandersetzungen, an denen Theologen und Religionswissenschaftler ebenso beteiligt waren wie Musiker und Musikwissenschaftler.
Die Komplexität und zugleich auch Aktualität der Themenstellung liegt auf der Hand. Okkulte Praktiken von (nicht nur) Jugendlichen sind eindeutig "in". Das Musical "Hair" leitete symbolisch das "Wassermann-Zeitalter" ein, und die Grundlagen der Vision einer "postindustriellen neuen Weltordnung" lassen sich bis in die alternative Pop- und Rock-Szene der späten 60er Jahre zurückverfolgen. Esoterik und Obertonsingen, Rhythmus und Trance, meditative Musik zwischen ostasiatischen Tempelklängen und Elektronik-Experimenten, Rockiges, Jazziges und authentisch Ethnisches kennzeichnen die verschiedenen Strömungen. Es handelt sich also um eine Art "Weltmusik" mit vielerlei Facetten als Ausdruck unterschiedlicher weltanschaulich-religiöser Grundstimmungen, die sich in vielfältigen Verhaltensformen vergegenständlichen. Eine von ihnen ist zweifellos die Musik.
Auf der einen Seite befinden sich Stilrichtungen wie "Black Metal" und "Satan Pop", mit Phänomenen wie dem "backward masking", einem Verfahren, bei dem durch das Rückwärts-Abspielen von Musikstücken geheimnisvolle Botschaften hörbar werden. Andererseits aber geht es um die religiösen Wurzeln des Jazz, die ideelle Orientierung der Rastafaris am Alten Testament, den "postmodernistischen Synkretismus" von Rockmusik mit ihren Mythen und Ritualen als Ersatzreligion, um christliche Rockmusik und Gospelrock als "missionarisches Vehikel" und nicht zuletzt um all jene Impulse, die die überlieferte Kirchenmusik durch Jazzgottesdienste, Beatmessen oder auch "Neue geistliche Lieder" mitgeprägt haben. Nur einige dieser vielen Aspekte konnten auf der Hofgeismarer Tagung in den Referaten angesprochen werden, und nicht alle der gehaltenen Referate sind in den vorliegenden Beiträgen wiedergegeben. Aus Platzgründen erwies sich eine thematische Eingrenzung als unumgänglich: auf jene Referate, in denen 1. kirchlich-theologische Aspekte der Rockmusik-Analyse, 2. Wurzeln christlicher Religiosität in afro-amerikanischer Musik und 3. Phänomene von New Age und Esoterik in Neuer Musik angesprochen wurden. Zu den nicht abgedruckten Referaten findet sich im Anhang (nach der Rubrik "Neue Bücher") jeweils ein kurzes Expose. Damit soll zumindest die thematische Breite der von den Teilnehmern als höchst stimulierend empfundenen ASPM-Tagung dokumentiert werden.
Arbeitskreis Studium Populärer Musik (ASPM); herausgegeben von Helmut Rösing
Hamburg : CODA-Verlag, 1990
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-51603
Zusammenfassung:
Nach musikbezogenen Analysen unter dem Motto "Rock, Pop, Jazz - musikimmanent durchleutet" auf dem ASPM-Seminar in der Landesmusikakademie NRW "Burg Nienborg" in Heek (veröffentlicht in den Beiträgen zur Popularmusikforschung 7/8, Hamburg 1989), ging es auf der Tagung in Hofgeismar um eine multidisziplinäre und musikübergreifende Thematik: um die vielfältigen Beziehungen zwischen Rock, Pop, Jazz und christlicher Religion, um Aspekte wie Annäherung, Gleichgültigkeit und Abwehr. Die Evangelische Akademie in Hofgeismar bot einen stilgerechten und anregenden Rahmen für intensive Diskussionen und Auseinandersetzungen, an denen Theologen und Religionswissenschaftler ebenso beteiligt waren wie Musiker und Musikwissenschaftler.
Die Komplexität und zugleich auch Aktualität der Themenstellung liegt auf der Hand. Okkulte Praktiken von (nicht nur) Jugendlichen sind eindeutig "in". Das Musical "Hair" leitete symbolisch das "Wassermann-Zeitalter" ein, und die Grundlagen der Vision einer "postindustriellen neuen Weltordnung" lassen sich bis in die alternative Pop- und Rock-Szene der späten 60er Jahre zurückverfolgen. Esoterik und Obertonsingen, Rhythmus und Trance, meditative Musik zwischen ostasiatischen Tempelklängen und Elektronik-Experimenten, Rockiges, Jazziges und authentisch Ethnisches kennzeichnen die verschiedenen Strömungen. Es handelt sich also um eine Art "Weltmusik" mit vielerlei Facetten als Ausdruck unterschiedlicher weltanschaulich-religiöser Grundstimmungen, die sich in vielfältigen Verhaltensformen vergegenständlichen. Eine von ihnen ist zweifellos die Musik.
Auf der einen Seite befinden sich Stilrichtungen wie "Black Metal" und "Satan Pop", mit Phänomenen wie dem "backward masking", einem Verfahren, bei dem durch das Rückwärts-Abspielen von Musikstücken geheimnisvolle Botschaften hörbar werden. Andererseits aber geht es um die religiösen Wurzeln des Jazz, die ideelle Orientierung der Rastafaris am Alten Testament, den "postmodernistischen Synkretismus" von Rockmusik mit ihren Mythen und Ritualen als Ersatzreligion, um christliche Rockmusik und Gospelrock als "missionarisches Vehikel" und nicht zuletzt um all jene Impulse, die die überlieferte Kirchenmusik durch Jazzgottesdienste, Beatmessen oder auch "Neue geistliche Lieder" mitgeprägt haben. Nur einige dieser vielen Aspekte konnten auf der Hofgeismarer Tagung in den Referaten angesprochen werden, und nicht alle der gehaltenen Referate sind in den vorliegenden Beiträgen wiedergegeben. Aus Platzgründen erwies sich eine thematische Eingrenzung als unumgänglich: auf jene Referate, in denen 1. kirchlich-theologische Aspekte der Rockmusik-Analyse, 2. Wurzeln christlicher Religiosität in afro-amerikanischer Musik und 3. Phänomene von New Age und Esoterik in Neuer Musik angesprochen wurden. Zu den nicht abgedruckten Referaten findet sich im Anhang (nach der Rubrik "Neue Bücher") jeweils ein kurzes Expose. Damit soll zumindest die thematische Breite der von den Teilnehmern als höchst stimulierend empfundenen ASPM-Tagung dokumentiert werden.