Dissertationen/Habilitationen
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Auflistung Dissertationen/Habilitationen nach Auflistung nach DDC "ddc:130"
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Item Psychophysiologische Anomalien? : Einsichten über die Orientierungsreaktion in Studien mit unkonventioneller Fragestellung(2012) Schönwetter, TimDas Projekt beschäftigte sich mit der Frage, ob physiologische Reaktionen von Personen durch Ereignisse auslöst werden können, auch wenn diese Ereignisse aus konventioneller Sicht nicht wahrnehmbar sind, weil sie an einem anderen Ort oder erst in der Zukunft stattfinden. Hinweise darauf wurden wiederholt in Studien mit einer speziellen Rateaufgabe gefunden. In dem Projekt wurde erstmals das Konzept der Orientierungsreaktion für die Untersuchung solcher anomalen Zusammenhänge zwischen Ereignissen und physiologischen Reaktionen herangezogen. In drei Studien wurde untersucht, ob bei der seriellen Präsentation von Objekten eine verstärkte Orientierungsreaktion bei dem Objekt (Zielobjekt) auftritt, das aufgrund eines aus konventioneller Sicht nicht wahrnehmbaren Ereignisses eine spezifische Bedeutsamkeit hat. In Studie 1 kam ein modifizierter Tatwissentest zum Einsatz, in Studie 2 die Rateaufgabe. In Studie 3 wurden beide Methoden kombiniert. Als methodologische Fragestellung wurde der Einfluss von Positionseffekten in Experimenten mit serieller Objektpräsentation untersucht. Die konzeptuelle Fragestellung beschäftigte sich mit neuen Erkenntnissen über die Orientierungsreaktion. Die Ergebnisse zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Zielobjekten und irrelevanten Objekten in der elektrodermalen Aktivität, der phasischen und tonischen Herzrate, der Atemaktivität und der Pulsaktivität (p > .1, d < .15). Es gab Hinweise darauf, dass die physiologischen Reaktionen von der seriellen Position der Objekte beeinflusst wurden. In simulierten Studien führte dies zu Verschiebungen der Signifikanzgrenze, wenn die Zielobjekte unterschiedlich häufig auf den Positionen der Serie präsentiert wurden. A priori war die Wahrscheinlichkeit für eine falsche Zurückweisung der Nullhypothese dadurch vergrößert. Insgesamt lieferte das Projekt keine Hinweise darauf, dass physiologische Reaktionen durch Ereignisse ausgelöst werden können, die aus konventioneller Sicht nicht wahrnehmbar sind. Die methodologische Analyse lässt auf mögliche statistische Verzerrungen in früheren Studien mit der Rateaufgabe schließen. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine falsche Zurückweisung der Nullhypothese kann durch eine balancierte der Verteilung der Stimuluspositionen verhindert werden. Die beobachteten Positionseffekte sprechen für eine Integration von Prozessen der Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung in das Konzept der Orientierungsreaktion.