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Naturgefahren und Naturrisiken im Nepal-Himalaya : Eine geographische Analyse von Ursachen, Auswirkungen und der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen

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2005

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Wie zahlreiche Statistiken belegen, ist global in absoluten Zahlen ein Anwachsen von extremen Naturereignissen mit hohen Verlusten an Menschenleben und zunehmenden, materiellen Schäden zu verzeichnen. Insbesondere für die Bevölkerung von Entwicklungsländern wie Nepal ist aufgrund eines niedrigen Entwicklungsstandes und fehlenden Bewältigungsstrategien eine steigende Katastrophenanfälligkeit festzustellen. Im Nepal-Himalaya wird das Auftreten natürlicher Extremereignisse wie Hangrutschungen, Hochwasser und Murgänge aufgrund der seismischen Aktivität und der jungen Geologie des Gebirges, extremer klimatischer Bedingungen sowie der gewaltigen Reliefunterschiede geradezu begünstigt. Derartige Ereignisse, die durch ihre Einwirkung auf den Menschen und seinen Lebensraum zu einer Naturgefahr werden, stellen eine wachsende Bedrohung für die Bevölkerung Nepals dar. Immer häufiger werden Siedlungen von Naturereignissen bedroht, beschädigt oder gar zerstört, alljährlich sind hunderte Todesopfer und Sachschäden in Millionenhöhe zu beklagen. Angesichts eines anhaltend hohen Bevölkerungswachstums, einer erhöhten Mobilität der Bevölkerung und einer Verdichtung von Personen und materiellen Werten stellen sich immer dringlicher die Fragen nach wirksamen Maßnahmen zum Schutz der Siedlungen vor Naturgefahren sowie nach Ausweitungsmöglichkeiten in nicht gefährdete Bereiche. Extreme Naturereignisse stellen aber nicht nur eine Gefährdung für den Menschen und seinen Lebensraum, sondern auch ein beträchtliches Handicap für die zukünftige kulturräumliche und strukturelle Entwicklung Nepals dar. Bisher erschienene Arbeiten zu Naturgefahren und Naturrisiken im Nepal-Himalaya befassen sich überwiegend mit Einzelprozessen an Infrastrukturanlagen und sind in einem rein naturwissenschaftlich-technischen Kontext zu sehen. Im Gegensatz dazu lag der Fokus der vorliegenden Arbeit auf den in der geographischen Naturgefahrenforschung bislang stiefmütterlich behandelten ländlichen Siedlungen des Nepal-Himalayas sowie auf häufig auftretenden, klein- und mittelmaßstäbigen natürlichen Extremereignissen. Die Bearbeitung erfolgte aus einer integrativen Perspektive, wobei in Abkehr von der traditionell rein naturwissenschaftlichen Grundperspektive der geographischen Naturgefahrenforschung der anthropogeographisch-sozialwissenschaftlichen Perspektive eine besondere Bedeutung beigemessen wurde. Ziel der Arbeit war es, im Rahmen einer empirischen Studie entlang des natur- wie kulturgeographisch stark differenzierten Höhenprofils Nepals in ausgewählten ländlichen Siedlungen des Hohen Himalayas, des Nepalesischen Mittellandes und des Terais Typen von Naturgefahren und Naturrisiken unter Anwendung eines systematischen Risikokonzepts zu identifizieren, zu klassifizieren und zu dokumentieren. Daneben erfolgte eine Ursachenanalyse der Schadensereignisse, eine Bilanzierung der entstandenen Schäden sowie eine Beschreibung und kritische Beurteilung der Wirksamkeit getroffener Schutzmaßnahmen. Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen wurden wirksame Möglichkeiten zum Schutz der Siedlungen diskutiert und potenziell nicht gefährdete Bereiche identifiziert. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen vorrangig dazu dienen, die dringlichen Fragen nach geeigneten und nachhaltigen Schutzmaßnahmen sowie nach Ausweitungsmöglichkeiten für die untersuchten Siedlungen zu beantworten.


On a global scale, natural hazards continue to strike and increase in magnitude, complexity and economic impact. In particular, a disproportionately high human, social and economic cost on Least Developed Countries (LLDC) just like Nepal as well as a significant detrimental impact of natural disasters on the development process becomes apparent. In recent decades, natural hazards in the Nepal-Himalayas such as landslides, floods and debris flows have claimed the lifes of thousands Nepalese and continue to put people, villages and basic infrastructure at risk. Due to tectonic activity, unstable geological formations and intense monsoon rainfalls, the Nepal-Himalayas are virtually prone to the occurrence of natural hazards. Up to now, the assessment of natural hazards in Nepal has been based on single events and in particular on their impact on infrastructure, whereas hazard assessment for settlements, especially for rural settlements, has been neglected for a long time. In contrast to previous research projects, the present study, which is a contribution to geographical hazard research, places emphasis on cause and effect of natural hazards, indigenous and scientific disaster management mechanisms as well as on the feasibility of expanding the rural settlements under investigation into safe areas. The fieldwork was concentrated on carefully selected rural settlements in the High Himalayas, the Middle Mountains and the Terai. Methodologically, a comprehensive geographical risk analysis, which provides a conceptual framework of hazard assessment and evaluation, had been applied. Thus, the geographical risk analysis framework consisting of system delimitation, identification and assessment of hazards as well as exposure analysis is exemplarily presented for mass movements, debris flows and flood processes in the Nepal-Himalayas.One main goal of the present investigation was to identify, classify and document natural hazards in order to delimit areas of clashes between natural hazards and rural settlements. Therefore, as a first step, hazards maps on a regional scale were established. Subsequently, different indigenous and scientific disaster management mechanisms were evaluated with regard to the safety they could afford. Recommendations concerning the implementation of different technical and non-technical measures were made in order to reduce the potential danger as well as potential damage and losses within the settlements. Apart from the identification and assessment of natural hazards, another main objective was to estimate the potential damage to the settlements. Due to inadequate data, the potential damage was estimated within the framework of a qualitative analysis by classifying objects such as buildings, roads and agricultural land. Thus, areas of clashes between the natural processes and the objects at risk could be identified. Finally, after having identified potentially endangered settlement areas, possibilities for expanding the settlements into safe areas were discussed.

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