Oberhessische Naturwissenschaftliche Zeitschrift 69 (2021)

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    Zeit - zur Entwicklung des Zeitverständnisses : eine historische Übersicht
    (2021) Kafitz, Willi
    Das Zeitverständnis hat sich im Laufe der Jahrhunderte radikal geändert. Viele Jahrhunderte war in einer bäuerlichen Gesellschaft nur eine reine Naturbezogenheit auf Tageszeiten und Kalender erforderlich. Systematisches astronomisches Wissen war nur einer Elite vorbehalten. In der beginnenden Neuzeit, beginnend mit Galilei, musste besonders die Physik die Zeit als Parameter einbeziehen. Aber erst mit genaueren Uhren war eine wissenschaftlich orientierte Zeitmessung möglich. Gleichzeitig wurde es aus wirtschaftlichen Gründen nötig, die bis dahin bestehenden Ortszeiten, dann nationalen Zeiten, zu einer Weltzeit zu harmonisieren. Newton und Leibniz entwickelten ein vollkommen unterschiedliches Verständnis. Für Newton war die Zeit absolut, überall gleich fließend und unabhängig von den Dingen. Leibniz dagegen sah Abhängigkeiten. Er betrachtete die Zeit relativ zu den Geschehnissen. Doch diese Sicht setzte sich nicht durch. Erst mit der Relativitätstheorie wurde diese Sichtweise wieder aufgegriffen. Es gibt keine absolute Zeit und man kann deshalb bei zwei räumlich getrennten Ereignissen nicht von Gleichzeitigkeit sprechen. Zeit ist relativ zum Inertialsystem. Die Verbindung von Allgemeiner Relativitätstheorie und Quantentheorie ist noch ein großes ungelöstes Problem. Jedoch sind erste Theorien ausgearbeitet worden, die eine Quantisierung der Gravitation anstreben. Aus der mathematischen Beschreibung einiger Theorien ergibt sich scheinbar auf kleinsten Skalen im Bereich der Plancklänge und Planckzeit eine Körnigkeit von Raum und Zeit. Raumeinheiten und Zeiteinheiten sind möglicherweise nicht mehr beliebig teilbar, sondern quantisiert. Der Zeitbegriff, wie wir ihn kennen, macht in diesen Größenordnungen keinen Sinn mehr.
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    Zur Biologie und Ökologie von Stenoria analis Schaum, 1859 (Coleoptera: Meloidae) Ergebnisse einer fünfjährigen Untersuchung des Seidenbienen-Ölkäfers im Botanischen Garten Gießen
    (2021) Bahmer, Hans; Lückmann, Johannes
    Die Familie der Ölkäfer (Coleoptera: Meloidae) ist eine vergleichsweise kleine Käferfamilie, die in Deutschland mit 18 Arten vertreten ist, und sich u.a. durch ihre parasitische Lebensweise auszeichnet. Zu ihr gehört auch der Seidenbienen-Ölkäfer, Stenoria analis Schaum, 1859, der 2013 erstmals in Westdeutschland nachgewiesen wurde und sich in den Nestern der Efeu-Seidenbiene, Colletes hederae Schmidt & Westrich, 1993, entwickelt. Sein Nachweis im Botanischen Garten Gießen gelang 2016, der seines Wirtes drei Jahre zuvor. Zur Untersuchung der Reproduktionsbiologie des Käfers und den Möglichkeiten der Wirtsfindung der Triungulinen wurde der Botanische Garten zwischen 2016 und 2020 täglich aufgesucht.Es zeigte sich, dass sich die männlichen und weiblichen Käfer bzgl. ihres zeitlichen Auftretens nicht unterscheiden. Während dieser Phase legen die Weibchen Gelege von mindestens 117 bis 335 Eiern an z. B. Blättern, verblühten oder noch geschlossenen Blütenständen sowie Gräsern ab, aus denen nach 15 bis 24 Tagen die Triungulinen schlüpfen. Diese bilden nach wenigen Tagen Aggregationen (Cluster), die sich mitunter an einer fadenähnlichen Struktur, die wahrscheinlich aus Ausscheidungen der Larven am Abdomenende gebildet wird, abseilen. Die Bildung solcher Larven-Cluster wird in Verbindung mit dem Wechsel der Triungulinen auf die Wirtsbiene gebracht. Dabei deuten die Beobachtungen auf das Vorhandensein einer optischen und/oder chemischen Mimikry hin, die dazu dient, Bienenmännchen anzulocken und so zu einer vermeintlichen Paarung (Pseudokopulation) zu verleiten, bei der die Triungulinen auf diese überwechseln. Die beiden Möglichkeiten und Limitierungen einer optischen bzw. chemischen Mimikry, die letztlich nur durch entsprechende Wahl- und Attrappenversuche verifiziert werden können, werden diskutiert.Aufgrund der Beobachtungen werden zwei Phasen der Wirtsfindung postuliert: die erste umfasst den Zeitraum zwischen dem Schlupf der Triungulinen und dem Erscheinen der Bienenweibchen. In dieser Phase scheinen die Larven-Cluster für die Bienenmännchen sehr attraktiv zu sein, so dass es im Zuge von Pseudokopulationen zum Übertritt der Triungulinen auf die Bienen kommt. Die zweite Phase beginnt mit Erscheinen der Weibchen und dauert bis zum Beginn ihrer Nistaktivitäten. In dieser Phase kommt es zu richtigen Paarungen und dabei zum Überwechseln der Triungulinen auf die Bienenweibchen, wodurch die Larven in die Lage versetzt werden, in die Nester ihres Wirtes zu gelangen.Neben der Darstellung verschiedener Aspekte der Wirtsfindung werden Beobachtungen zur Prädation von adulten Käfern und Gelegen sowie zum Auftauchen von Fliegen an Gelegen wiedergegeben. Die Arbeit schließt mit der Beschreibung vollständig dunkel gefärbter, melanistischer Exemplare von St. analis.
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    Oberhessische Naturwissenschaftliche Zeitschrift 69 (2021)
    (2021)
    Editorial Bahmer, H. & Lückmann, J.: Zur Biologie und Ökologie von Stenoria analis Schaum, 1859 (Coleoptera: Meloidae) Ergebnisse einer fünfjährigen Untersuchung des Seidenbienen-Ölkäfers im Botanischen Garten Gießen Kafitz, W.: Zeit - Zur Entwicklung des Zeitverständnisses. Eine historische Übersicht