Stationen populärer Musik : vom Rock 'n' Roll zum Techno : vom 6. bis 8. November 1992 in Leipzig

Herausgeber: Helmut Rösing; Arbeitskreis Studium Populärer Musik e.V.
Baden-Baden: CODA-Musikservice, 1992

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-51629

Zusammenfassung:
Die Geschichte der Rockmusik im engeren Sinn, d.h. von den Anfängen des Rock n Roll bis zur Gegenwart, umfaßt knappe 40 Jahre. Das ist nicht viel, gemessen an der Zeitspanne, die der abendländischen Kunstmusik von der frühen Mehrstimmigkeit bis zur Avantgarde-Musik des 20. Jahrhunderts zur Verfügung stand. Betrachtet man aber die Fülle der Stilrichtungen vom Rock´n´ Roll über Beat und Folkrock, Hardrock und Heavy Metal, Punk und Hardcore, Rockjazz und Fusion, New Wave und Neue Deutsche Welle, Ethnopop und Reggae, House und Disco, Rap und Hip Hop bis hin zu Electronic Rock und Techno (um nur einige der vielen Richtungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und exakte chronologische Gruppierung zu nennen), dann wird deutlich, mit welchem kreativen Impetus Rockmusiker und Rockmusikerinnen sich im Spannungsfeld von Kommerz, Technologie und neuen Bedürfnissen meist jugendlicher Hörergruppen immer wieder behaupten konnten.
Einiges von der stilistischen Vielfalt der Rockmusik kommt in der vorliegenden Nummer 12 der "Beiträge zur Popularmusikforschung" zur Sprache. Es handelt sich hier um den 2. Tell der Referate, die 1992 auf der in Leipzig veranstalteten und von der Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützten ASPM-Jahrestagung gehalten worden sind.
In dem Beitrag von Helmut Hartwig geht es um Bild-Ästhetik und Bild-Ikonographie von Kassetten und Plakaten aus der Subkultur der 80er Jahre. Thematisiert wird, ob Spurensicherung überhaupt betrieben werden sollte, wie sie betrieben werden könnte und auf welche Weise eine akzeptable Sicht von den Dingen zwischen Kulturgut und Abfall zu gewinnen sei. Der Gesichtspunkt einer Entgrenzung und Vermischung von Rockmusik mit anderen Ebenen der Wahrnehmung als der rein auditiven steht auch im Zentrum der Ausführungen von Georg Maas. Hier allerdings im Hinblick auf das Medium Film und - im Zusammenhang mit einer kleinen Geschichte der Rockmusik - unter dem Gesichtspunkt von wechselseitiger Wirkungsverdichtung und gewinnträchtiger Erfolgspotenzierung, eng verbunden mit dieser letztgenannten kommerziellen ist die technische Seite in der Rockmusik, Wie in direkter Abhängigkeit von Entwicklungen und Neuerungen im Bereich der Musikelektronik Rock und Pop sich ändern, vom Sound bis hin zu Details der musikalischen Struktur, das wird in dem Beitrag von Heide Pfeiler im Überblick dargestellt und anhand des Wandels der Produktions- und Arbeitstechniken von Rock-/Popmusikern umrissen.
Was das ganz konkret heißt, beschreibt Ansgar Jerrentrup am Beispiel der relativ jungen Musikrichtung Techno. Weil es sich hier um Klänge handelt, die von vielen noch gar nicht richtig oder allenfalls ablehnend zur Kenntnis genommen worden sind, wird der Reiz dieser angeblich reizlosen Musik einschließlich des Umfeldes, in dem sie erklingt und Wirkungen erzielt, regelrecht unter die Lupe genommen.

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