Expression des Programmed death-ligand 1 (PD-L1) auf Tumorzellen HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome und deren prognostische Bedeutung

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2021

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Die Inzidenz von durch das humane Papillomavirus (HPV) getriebenen oropharyngealen Plattenepithelkarzinomen (OPSCC) steigt in vielen Ländern stetig an. Obwohl Patienten mit einem HPV-getriebenen OPSCC eine bessere Überlebensrate haben als solche mit HPV-negativen, wird zurzeit bei beiden die gleiche Therapie angewandt. Über eine Deeskalation der Therapie für HPV-getriebene OPSCC wird diskutiert. Zudem werden neue Immuncheckpoint-Inhibitoren der Programmed Cell death protein 1 (PD1)/Programmed cell death 1 ligand 1 (PD-L1) Achse in palliativen Situationen bei OPSCC eingesetzt, jedoch teilweise ungeachtet der PD-L1 Expression der Tumore. Ziel dieser Arbeit war es herauszuarbeiten, ob die PD-L1 Expression bei OPSCC eine Rolle spielt. Insbesondere sollten mögliche Unterschiede zwischen HPV-getriebenen und HPV-negativen OPSCC näher betrachtet werden. Auf Grund der besonderen Immun-Situation in HPV-getriebenen OPSCC erwarteten wir, dass sich auch die Expression von PD-L1 zwischen den Gruppen der HPV-getriebenen und HPV-negativen OPSCC unterscheidet. Zudem sollte betrachtet werden, ob die PD-L1 Expression einen Einfluss auf das Überleben der Patienten hat. Dazu wurden FFPE Gewebeproben von n=278 OPSCC immunhistochemisch angefärbt und die PD-L1 Expression bestimmt. Diese Expressionsdaten wurden in Korrelation zu klinischen Daten uni- und multivariat mittels Cox-Regression und rekursiver Partitionierung ausgewertet. Bei 38% der OPSCC wurde eine PD-L1 Expression nachgewiesen, was auf einen PD-L1-vermittelten Immun-Escape in diesen Tumoren hindeutet. Wir konnten ebenfalls einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer PD-L1 Expression und positivem HPV-Status (51% vs. 32% bei HPV-negativen OPSCC, p=0,002) zeigen. Dies könnte darauf hindeuten, dass HPV die PD-L1 Expression „nutzt“, um das Immunsystem herunter zu regulieren. Das 5JÜ beträgt bei PD-L1 Expression 62,2% im Gegensatz zu 44,9% beim Fehlen von PD-L1 auf den Tumorzellen. In der univariaten Analyse zeigt die PD-L1 Expression einen positiven Einfluss auf das Gesamtüberleben von Patienten mit OPSCC (HR=0,632; p=0,023). In der multivariaten Analyse (mittels Cox Regression) konnte der positive Einfluss der PD-L1 Expression nur für Patienten mit HPV-negativen OPSCC bestätigt werden. In der multivariaten Analyse mittels rekursiver Partitionierung zeigte sich die PD-L1 Expression nur im Modell für die HPV-getriebenen OPSCC nach T-Kategorie und Alter als nächstwichtigster Einflussfaktor. Unsere Ergebnisse sprechen für einen Zusammenhang zwischen der PD-L1 Expression und dem HPV-Status, zum Beispiel erklärbar durch eine Virus-getriebene PD-L1 Expression. PD-L1 kann in der Gruppe der Patienten mit HPV-getriebenen OPSCC, die allgemein ein besseres Gesamtüberleben haben, wenig zur Prognose beitragen. Im Gegensatz dazu haben Patienten mit HPV-negativem OPSCC ein signifikant besseres 5JÜ wenn PD-L1 exprimiert wird (p=0,043). In dieser Gruppe mit einem schlechteren Gesamtüberleben hat PD-L1 eine mögliche Bedeutung für die Prognose. Unsere Ergebnisse könnten dazu beitragen, dass Checkpoint-Inhibitoren in Zukunft auch Teil der kurativen Therapie werden.

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