Prognosebestimmung durch den Tumorzellnachweis in der intraoperativen Pleuralavage beim Bronchialkarzinom
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Zusammenfassung
Die vorliegende klinischen Studie zur Prognosebestimmung durch den Tumorzellnachweis in der intraoperativen Pleuralavage beímBronchialkarzinom berichtet über 337 Patienten, die in der Allgemein- und Thoraxchirurgischen Klinik der Justus-Liebig-Universität/Gießenzwischen Januar 1986 und Dezember 1994 an einem Bronchialkarzinom operiert worden waren.
Intraoperativ wurden zwei Pleuralavagen durchgeführt: Lavage I nach Thorakotomie vor jeglicher Manipulation am Lungenparenchym,Lavage II nach Resektion; die Spülflüssigkeit wurde danach zytologisch auf Tumorzellen untersucht.
Mittels standardisierter Fragebögen wurden Daten zur postoperativen Überlebenszeit und zum Auftreten von Rezidiven/Fernmetastasenerhoben und den direkt postoperativ gewonnenen Zytologieergebnissen gegenübergestellt.
Es fanden sich folgende Ergebnisse:
1.Bei positiver Zytologie vor und nach Resektion ist die Fünf-Jahres-Überlebensrate signifikant schlechter als bei negativer Zytologie (p<0,0001). Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei positiver Zytologie entspricht sowohl im Gesamtkollektiv als auch bei Patienten mit pT1-Tumoren den Überlebensraten im Stadium III (*30%).
2.Es besteht eine signifikante Abhängigkeit zwischen positiver Zytologie vor und nach Resektion und einem häufigeren postoperativen Auftreten von Rezidiven und/oder Metastasen (p<0,05). Das Risiko eines Rezidiv und/oder von Metastasen ist bei positiver Zytologie signifikant erhöht.
3.Keine Signifikanz ist bezüglich des Auftretens von Rezidiven und/oder Metastasen abhängig von der Stadieneinteilung zu erheben (p>0,05).
Auf Grund dieser Ergebnisse halten wir eine Überarbeitung der TNM-Klassifikation für sinnvoll, um die Prognose besser abschätzen zukönnen. Außerdem sollte bei Patienten mit einer positiven Zytologie in der Spülflüssigkeit eine additive Chemotherapie geprüft werden, umdie Rezidiv- und Metastasenhäufigkeit zu senken.