Das Haemoglobin A1c bei pulmonalarterieller Hypertonie ein Marker mit prognostischer Relevanz?
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Zusammenfassung
HINTERGRUNDPatienten mit pulmonalarterieller Hypertonie (PAH) haben einen eingeschränkten Glukosemetabolismus und eine höhere Rate von Insulinresistenz. Die klinischen Auswirkungen dessen sind noch nicht bekannt. METHODENWir bestimmten den HbA1c-Wert bei 115 Patienten mit neu diagnostizierter PAH (79 Frauen und 36 Männer; im Mittel 49,2 Jahre alt) zum Zeitpunkt der Erstvorstellung vor Initiation einer pulmonal-vasoaktiven Therapie. Keiner der Patienten war Diabetiker, stand unter Therapie mit Steroiden oder antidiabetisch wirksamen Medikamenten. ERGEBNISSEDie Patienten waren in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung (mittlerer Pulmonalarteriendruck 53 ± 18 mmHg, Herzindex 2,3 ± 0,8 l/min/m2) mit einer 6-Minuten-Gehstrecke von 337 ± 123 Metern und einer funktionellen NYHA Klasse von 3,0 ± 0,7. Zum Zeitpunkt der PAH-Erstdiagnosestellung lag der HbA1c-Wert bei 5,73 ± 0,75%. Die 1-, 5- und 10-Jahresüberlebensraten für alle Patienten betrugen 95%, 81% und 68%. Es bestand jeweils ein moderater, statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen HbA1c und BNP bzw. Harnstoff. Für Patienten mit niedrigen HbA1c-Werten bei PAH-Erstdiagnosestellung zeigte sich ein hochsignifikanter Überlebensvorteil. Ein Vergleich der äußeren HbA1c-Quartilen zeigt für die Patienten mit den höchsten HbA1c-Ausgangswerten eine signifikant kürzere Stabilität unter pulmonalvasoaktiver Monotherapie.SCHLUSSFOLGERUNGDer bei Erstvorstellung gemessene HbA1c-Wert bei therapienaiven PAH-Patienten ohne vorbekannten Diabetes mellitus stellt einen unabhängigen Prädiktor des Langzeitverlaufes mit einer Hazard Ratio von 2,2 pro 1% Anstieg des HbA1c-Wertes dar.