Etablierung einer Gewebeentnahmetechnik am bovinen Euter
dc.contributor.author | Beck, Simon | |
dc.date.accessioned | 2023-03-08T14:52:31Z | |
dc.date.available | 2011-04-05T06:32:26Z | |
dc.date.available | 2023-03-08T14:52:31Z | |
dc.date.issued | 2011 | |
dc.description.abstract | Ziel dieser Arbeit war es ein schonendes Gewebeentnahmeverfahren am bovinen Euter in vivo zur histologischen Untersuchung zu etablieren.Um eine Einschätzung über das Vorkommen und den Verlauf von Blutgefäßen zu erhalten, wurden die Euter von 16 eutergesunden laktierenden Kühen der Rasse Fleckvieh ultrasonographisch untersucht. Auf dieser Grundlage wurden die Lokalisationen für die Bioptatentnahme gewählt. Zuerst wurden 10 Schlachthoforgane an je 10 Lokalisationen bioptiert. Im nächsten Schritt wurde bei 16 Kühen pro Viertel je ein Euterbioptat entnommen.Bei der sich anschließenden histologischen Untersuchung des Eutergewebes wurden die Auswertbarkeit der Schnitte und verschiedene histologische Parameter erfasst. Von den Gewebeproben aller lebenden Kühe wurde zusätzlich ein Teil der Biopsie einer bakteriologischen Untersuchung unterzogen. Diese Ergebnisse wurden mit den histologischen Befunden und den Resultaten einer bakteriologischen Untersuchung einer Milchprobe aus dem entsprechenden Viertel verglichen.Folgende relevante Ergebnisse wurden erzielt:Ultrasonographie: Subkutane Gefäße und die Venae mammariae craniales sollten bei der Bioptatentnahme umgangen werden. Bis in die untersuchte Tiefe von 5,7 cm sind die übrigen Gefäße klein und der Verlauf variiert individuell.Bioptatentnahme: Kühe tolerieren den Eingriff sehr gut Nach der Probenentnahme konnte bei 56 (87 %) Fällen Milch-, Blutfluss oder beides durch die im Euter verweilende Einführnadel beobachtet werden. Bei Entfernung der Einführnadel kam bei 17 (26 %) der bioptierten Viertel Milch- oder Blutfluss durch die Haut vor, bei vier (6 %) entstand ein subkutanes Hämatom und bei 47 (73 %) Vierteln konnten keine Komplikationen festgestellt werden. Euterbefunde nach der Bioptatentnahme: Keine der Einstichstellen entzündete sich. Ein (3 %) Viertel wurde derb und warm. Der CMT erhöhte sich in vier (13 %) Fällen um zwei oder mehr Kategorien. Das Ende der Hämogalaktie nach der Bioptatentnahme lag zwischen und 13 Tagen, im Durchschnitt waren es sechs Tage. Subkutane Hämatome waren nach einer Woche vollständig resorbiert.Mikrobiologische Befunde der Milch: Die am häufigsten nachgewiesenen Bakterienspezies waren Corynebakterium Spezies (24 %) und koagulasenegative Staphylokokken (20 %). Alle übrigen Keimarten wurden mit einer Häufigkeit unter 10 % nachgewiesen.Mikrobiologische Befunde des Gewebes: Am zahlreichsten wurden die Bakterienspezies koagulasenegative Staphylokokken (32 %), aerobe Bazillen (18 %), Escherichia coli (13 %) und Enterokokken (11 %) nachgewiesen. Die anderen Keimarten waren mit einer Häufigkeit unter 10 % vertreten. Mit Yersinia enterocolitica (zwei Fälle) und Staphylococcus warneri (ein Fall) konnten zwei für die Milchdrüse untypische Keimarten nachgewiesen werden.Histologische Befunde des Gewebes: Jede entnommene Probe konnte histologisch ausgewertet werden. Die Proben weisen mit 87 % auswertbarer Fläche einen guten Zustand auf. Im Gewebe konnten Entzündungsparameter wie Polymorphe Neutrophile Granulozyten, Lymphozyten, Makrophagen, Plasmazellen, Fibroblasten und Gefäßproliferationen gefunden werden.Zusammenhang zwischen bakteriologischer Untersuchung von Milch und Gewebe: Für Arcanobacterium pyogenes konnte eine statistisch signifikante positive Korrelation zwischen dem Vorkommen in Milch- und Gewebeprobe festgestellt werden (rs = 0,68; p < 0,0001). Die gleiche statistisch signifikante positive Korrelation konnte für den Vergleich des Vorhandenseins von Staphylococcus aureus in der mikrobiologischen Untersuchung von Milch- und Gewebeproben nachgewiesen werden (rs = 0,70; p < 0,0001). Beim Vergleich des qualitativen Vorkommens konnte für Arcanobacterium pyogenes und Staphylococcus aureus ein signifikant häufigeres gemeinsames Auftreten im Vergleich zu den anderen Bakterien in Milch- und Gewebeproben nachgewiesen werden (p = 0,045).Zusammenhang zwischen positiver bakteriologischer Untersuchung von Milch oder Gewebe und Vorkommen eines Entzündungsparameters in der Histologie: Eine positive bakteriologische Untersuchung der Milch trat signifikant häufiger gemeinsam mit Plasmazellen in der Histologie auf (p = 0,0015). Gefäßproliferationen kamen signifikant häufiger gleichzeitig mit einem positiven Ergebnis der bakteriologischen Milchuntersuchung vor (p = 0,014).Zusammenhang zwischen Vorhandensein eines pathogenen Keims in Milch oder Gewebe und Vorkommen eines Entzündungsparameters in der Histologie: Es konnte ein signifikant häufigeres gemeinsames Auftreten von Bindegewebsproliferation und pathogenen Bakterien im Gewebe nachgewiesen werden (p = 0,046). Polymorphe Neutrophile Granulozyten in der Histologie wurden signifikant häufiger gemeinsam mit pathogenen Bakterien in der Milch festgestellt (p = 0,030). Für das Vorkommen von Staphlococcus aureus in der Milch und Polymorphe Neutrophile Granulozyten in der Histologie konnte ein signifikant häufigeres gemeinsames Auftreten nachgewiesen werden (p = 0,046).Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Bioptatentnahme am bovinen Euter ohne größere Komplikationen eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse der statistischen Tests zeigen, dass ein diagnostisches Verfahren alleine keine eindeutige Aussage über den wirklichen Gesundheitszustand der Milchdrüse gibt. So kann bei Unklarheiten die Biopsie als Ergänzung der klinischen Untersuchungsmethode eingesetzt werden. Auch für wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit der Pathogenese der Mastitis in vivo beschäftigen, kann diese Methode neue Wege eröffnen. | de_DE |
dc.description.abstract | Aim of the present study was to establish a careful tissue sampling technique at the bovine udder in vivo for histological examination.To obtain estimation about the occurrence and locations of blood vessels, udders of sixteen healthy lactating simmentaler cows were examined. On this base localizations for biopsy sampling were chosen. At first ten slaughterhouse organs were bioptated at ten localizations. For the next step one udder biopsy per quarter was taken of sixteen cows.At the following histological examination of mammary tissue the processability of slices and different histological parameters were recorded. Additionally a part of the biopsy of the tissue samples of all living cows was subjected a bacteriological examination. These results were compared with histological findings and results of bacteriological examination of milk samples from corresponding quarters.Following relevant results were obtained:Ultrasound: Subcutaneous vessels and the venae mammariae craniales should be passed by during biopsy sampling. Till the examined depth of 5.7 cm the remaining vessels were small and the run varied individually.Biopsy sampling: Cows tolerated intervention very good. After sample extraction in 56 (87 %) cases milk flow, blood flow or both could be noticed through the coaxial needle remaining in the udder. During the removal of the coaxial needle in 17 (26 %) of bioptated quarters milk- or blood flow appeared through skin, in four (6 %) cases a subcutaneous haematoma occurred and in 47 (73 %) quarters no complications could be recognized. Udder findings after biopsy sampling: None of the punctures inflammated. One (3 %) of the quarters got dense and warm. The CMT increased in four (13 %) cases about two or more categories. The end of haemogalactia after biopsy sampling laid between zero and thirteen days, to an average of six days. Subcutaneous haematoma were totally resorbed after one week.Microbiological findings of milk: Species of bacteria most frequently isolated were corynebacterium species (24 %) and coagulase-negative staphylococci (20 %). The frequency of all other species was lower than 10 %.Microbiological findings of tissue: The bacteria species coagulase-negative staphylococci (32 %), aerobe bacilli (18 %), Escherichia coli (13 %) and enterococci (11 %) were detected most frequently. The frequency of all other species was lower than 10 %. Two species untypical for the mammary gland were detected: Yersinia enterocolitica (two cases) and Stapylococcus warneri (one case).Histological findings of tissue: Each extracted sample could be analysed histologically. With 87 % analyzable area samples had a good state. Inflammation parameters like polymorph neutrophil granulocytes, lymphocytes, macrophages, fibroblasts and vessel proliferation could be found in tissue.Correlation between bacteriological examination of milk and tissue: There was a significant positive correlation between the appearance of Arcanobacterium pyogenes in milk- and tissue samples (rs = 0.68; p < 0.0001). A significant positive correlation could be found for the comparison of the appearance of Stapylococcus aureus in the microbiological examination of milk- and tissue samples (rs = 0.70; p < 0.0001). At the comparison of qualitative occurrence for Arcanobacterium pyogenes and Stapylococcus aureus a significant more frequent common incidence could be detected in relation to other species in milk- and tissue samples (p = 0.045).Correlation between positive bacteriological examination of milk or tissue and appearance of an inflammation parameter in histology: A positive bacteriological examination of milk occurred significant more frequently in combination with plasma cells in the tissue (p = 0.0015). Vessel proliferation appeared significant more frequently together with a positive result of bacteriological milk examination (p = 0.014).Correlation between existence of pathogenic bacteria in milk or tissue and appearance of an inflammation parameter in histology: A significant more frequent common occurrence of connective tissue proliferation and pathogenic bacteria in tissue could be detected (p = 0.046). Polymorph neutrophil granulocytes in tissue were significant more frequently found together with pathogenic bacteria in milk (p = 0.030). For the existence of Stapylococcus aureus in milk and polymorph neutrophil granulocytes in tissue a significant more frequent common appearance could be found (p = 0.046).In conclusion it is ascertainable that biopsy sampling could be used without greater complications at the bovine udder. Results of statistic tests showed that one diagnostic method alone doesn t give a statement about the real health status of mammary gland. In case of ambiguity biopsy could be used for supplementation of clinical examination methods. This method can also break new ground for scientific studies, which concentrate on pathogenesis of mastitis in vivo. | en |
dc.identifier.isbn | 978-3-8359-5732-9 | |
dc.identifier.uri | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-80741 | |
dc.identifier.uri | https://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/12320 | |
dc.identifier.uri | http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-11703 | |
dc.language.iso | de_DE | de_DE |
dc.rights | In Copyright | * |
dc.rights.uri | http://rightsstatements.org/page/InC/1.0/ | * |
dc.subject.ddc | ddc:630 | de_DE |
dc.title | Etablierung einer Gewebeentnahmetechnik am bovinen Euter | de_DE |
dc.type | doctoralThesis | de_DE |
dcterms.dateAccepted | 2011-03-04 | |
local.affiliation | FB 10 - Veterinärmedizin | de_DE |
local.opus.fachgebiet | Veterinärmedizin | de_DE |
local.opus.id | 8074 | |
local.opus.institute | Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz | de_DE |
local.source.freetext | Giessen : VVB Laufersweiler | de_DE |
thesis.level | thesis.doctoral | de_DE |
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