Teilflächenspezifische Stickstoffdüngung bei Winterweizen im kleinstrukturierten Ackerbau

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2024

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Die vorgelegte Arbeit zeigt, dass der Landwirt als Entscheidungsträger tatsächlich eine wesentliche Rolle bei der Implementierung von PF auf den Betrieben ist. Da der Ackerbau auf den befragten Betrieben in Südhessen ganz unterschiedliche Rollen einnimmt, ist der Fokus der Landwirte darauf auch betriebsindividuell. Widererwartend spielen sozioökonomische Faktoren dabei nur eine untergeordnete Rolle und auch die Betriebsgröße hat einen geringeren Einfluss als die Annahme von Skaleneffekten bei der Investition in PF-Systeme aufgrund eines größeren Einsatzumfangs erwarten lässt. Insgesamt wird in der untersuchten Region PF kaum auf technischem Niveau umgesetzt, obwohl eine hohe Technologieaffinität besteht und die Bereitschaft zur Implementierung entsprechender Systeme unter der Voraussetzung von ökonomischem und pflanzenbaulichem Nutzen vorhanden ist. Als größtes Hindernis sehen die Teilnehmer der Umfrage vor allem hohe Investitionskosten. Die Expertenbefragung II bestätigt den Ansatz von Lorenz und Münchhoff (2015), die den Landwirt zusätzlich als Quelle wichtiger Hintergrundinformationen sehen. Damit treffen die Erkenntnisse von Heijting et al. (2011) und Fleming et al. (2000) hinsichtlich farmer defined management zones auch für die untersuchten Standorte in Südhessen zu. Der dreijährige Praxisversuch beschränkt den Landwirt als zuverlässige Informationsquelle auf die Wahrnehmung von Standortheterogenität. Geeignete Handlungsempfehlung für eine angepasste N-Düngung können durch die Versuchsergebnisse nicht bestätigt werden. Als Ursache wird eine mögliche Vermischung von Wahrnehmung und Wissen in Betracht gezogen. Es zeigt sich, dass eine Weiterentwicklung von PF unter Einbezug von zeitlich variablen Umweltbedingungen zu besseren Ergebnissen führen würde. Dies geht auch aus dem Vergleich der Perspektiven auf die N-Düngung zwischen ex-ante- und ex-post-Betrachtung hervor. Den tatsächlichen Ertrags- und Proteinfunktionen in der ex-post-Betrachtung steht die ex-ante-Perspektive gegenüber, die sich aus Erfahrungen der Vergangenheit speist. Es zeigt sich, dass im Entscheidungsprozess die explizite Berücksichtigung von Risiko über Produktions- und Marktbedingungen die sinnvollere Bewertungsgrundlage für die N-Düngung darstellt, da nur dieses Wissen dem Landwirt zur Verfügung steht. Um seine Entscheidungen zu verbessern und das Inferenzproblem des Pflanzenbaus zu adressieren müssen Informationslücken geschlossen werden, die die Berücksichtigung von Heterogenität allein nicht vermögen. Dies gilt unabhängig vom eingesetzten Verfahren. Zwar kann der Landwirt mit der Aufteilung der N-Düngung in Gaben zu bestimmten Vegetationszeitpunkten der Entwicklung des Pflanzenbestands und dessen Ertragsfähigkeit begegnen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, optimale Zeitpunkte und Höhen können jedoch nur zufällig ermittelt werden.

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