Der zweite Frühling - Renaissance und Mathematik

dc.contributor.authorKafitz, Willi
dc.date.accessioned2025-11-10T12:32:13Z
dc.date.available2025-11-10T12:32:13Z
dc.date.issued2025-11-07
dc.description.abstractRenaissance steht für „Wiedergeburt“. Es ist einerseits eine Rückbesinnung auf geistige Errungenschaften der Antike, aber auch ein Aufbruch nach dem Mittelalter hin zur Neuzeit. Die griechische Philosophie inklusive der griechischen, arabischen und persischen Mathematik wurde wiederentdeckt. Dazu bedurfte es einen langen historischen Weg bis in das 2. nachchristliche Jahrtausend und günstigen Rahmenbedingungen auf dem west-östlichen, eurasischen Kontinent. Schließlich fallen in diese Epoche bedeutende Entwicklungen, die diese Zeit so bedeutsam für die Kunst- und Kulturgeschichte machen und den Weg zur Neuzeit ebneten. Dazu gehören die Gründung von unabhängigen Universitäten, die lateinische Sprache als Grundlage der europaweiten Gelehrtensprache, die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern mit einer entsprechenden Papierindustrie als Multiplikatoreffekt für die rasante Verbreitung neuer Ideen, die Zentralperspektive in der bildenden Kunst mit ihrer geometrischen Grundlage, die Verbreitung der indisch-arabischen Ziffern und der Null, die Urbanisierung mit ihrem Übergang von der Natural- zur Geldwirtschaft und ein neues Menschenbild, das von humanistischen Gelehrten in Anknüpfung an antike Vorbilder propagiert wurde. Die Mathematik erlebte in dieser Epoche eine rasche Evolution. Auch hier war die griechische Mathematik Ausgangspunkt. Euklid lieferte auf Basis weniger Axiome und Definitionen die grundsätzliche und bis heute gültige Logik von Voraussetzung, Behauptung und Beweis. Archimedes vermittelte grundlegende mathematische Techniken, Apollonios von Perge zeigte mit seinen Kegelschnitten, dass der Kreis nicht das Maß aller Dinge ist und wies damit den Weg für ein neues heliozentrisches kopernikanisches Weltbild, in dem die Planeten auf Ellipsenbahnen die Sonne umkreisen. Die neuen Ziffern und die Null wurden zuerst von Leonardo di Pisa, genannt Fibonacci, propagiert. Sein Liber abaci schrieb Mathematikgeschichte. Johannes Regiomontanus hatte trotz seines frühen Todes als Mathematiker, Astronom und Mathematik-Verleger eine herausragende Bedeutung. Seine Werke begleiteten Entdecker wie Christoph Columbus zu neuen Kontinenten. Gerolamo Cardano befruchtete gleich mehrere mathematische Disziplinen; gemeinsam mit Michael Stifel begründete er eine neue Algebra, die über arabische Vorbilder hinausging. Luca Pacioli bündelte das mathematische Wissen seiner Zeit. Er war Lehrer und Freund von Leonardo da Vinci, der sein Buch über den Goldenen Schnitt illustrierte. Er gilt als wichtiger Förderer der doppelten Buchführung. Die Zentralperspektive in der Kunst geht auf Brunelleschi zurück, den Erbauer der mächtigen Kuppel des Doms zu Florenz, der Renaissance-Metropole in der Toscana. Nördlich der Alpen prägt Albrecht Dürer mit viel mathematischem Sachverstand diese neue Kunstrichtung.
dc.identifier.urihttps://jlupub.ub.uni-giessen.de/handle/jlupub/20922
dc.identifier.urihttps://doi.org/10.22029/jlupub-20273
dc.language.isode
dc.rightsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 Internationalen
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
dc.subjectMagna Graecia/Polis
dc.subjectIndo-arabische Ziffern
dc.subjectNull
dc.subjectAlgebra
dc.subjectZentralperspektive
dc.subjectRegiomontanus
dc.subjectAlbrecht Dürer
dc.subjectCardano
dc.subjectBrunellechi
dc.subjectLeonardo da Vinci
dc.subjectMichael Stfel
dc.subjectLeonardo di Pisa
dc.subject.ddcddc:510
dc.titleDer zweite Frühling - Renaissance und Mathematik
dc.typepreprint
local.affiliationExterne Einrichtungen
local.commentBegutachteter Text (Prof. Ralf Köhl, Uni Kiel). Online Preprint zur weiterer Printveröffentlichung in der Oberhessischen naturwissenschaftlichen Zeitschrift

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