Qualitätsmanagement in der Weiterbildung
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Zusammenfassung
Die Erwachsenenbildung kann auf eine reichhaltige Geschichte zurückblicken, in der Fragen der Qualität sehr unterschiedlich behandelt wurden. Diese reicht von der Orientierung an Beziehungen im Sinne der „Freiwilligkeit der Teilnehmenden“ und „institutioneller Freiheit“ in den 1950er Jahren bis zur heutigen Debatte um Kriterien orientiertes, systematisches und kontinuierliches in Beziehung setzen verschiedenster Qualitätsfaktoren mithilfe von Qualitätsmanagementsystemen. Diese Entwicklung ist mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen verwoben, welche unter anderem durch die Bedeutungszunahme der Erwachsenenbildung an sich eine zunehmende Ökonomisierung oder auch eine veränderte Steuerung seitens des Staates charakterisiert ist. Dem kumulativen Promotionsvorhaben war es ein Anliegen, auf empirischer und quantitativer Basis aktuelle, basale und möglichst umfassende Informationen zum Thema bereit zu stellen. Dabei war auch von Interesse, inwiefern sich das Nutzungsverhalten von Qualitätsmanagementsystemen zwischen bestimmten Weiterbildungsbereichen unterscheidet. Darüber hinaus zielte das Vorhaben auf die Generierung steuerungsrelevanten Wissens, sowohl empirisch im Anschluss an bildungspolitische Interventionen, als auch theoretisch als Bezugspunkt pädagogischer Organisationsberatung im Kontext von Qualitätsmanagement. Datengrundlage der empirischen Arbeiten ist die wbmonitor Erhebung 2017 zum Thema „Qualitätsmanagementsysteme in der Weiterbildung“ (vgl. Ambos/Koscheck/Martin/Reuter 2018). Im Ergebnis zeigt die mehrdimensionale Systematisierung des Weiterbildungsbereichs, neben Unterschieden in den Organisationsstrukturen, auch solche bezüglich den genutzten Qualitätsmanagementmodellen. Daran anschließend konnten im Sinne der Steuerung unterschiedliche Wirkungen zwischen den jeweiligen Weiterbildungsbereichen von gesetzlichen Verordnungen, welche die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems als Fördervoraussetzung vorsehen, herausgearbeitet werden. Im Anschluss an systemtheoretische Prämissen ergab die steuerungsfokussierte Reflexion ein Ergänzungsverhältnis von Qualitätsmanagement und Organisationsberatung, da beide je spezifische Bereiche einer Organisation adressieren (können). Besonderes Potential obliegt im Sinne des Lernens einer bildungstheoretisch informierten Organisationsberatung, auch wenn diese mit ihr und dem Qualitätsmanagement verbundenen Paradoxien nicht auflösen kann. Der gesamtgesellschaftliche Bedeutungszuwachs von Organisationen und Rationalität plausibilisiert die erfolgreiche Diffusion von Qualitätsmanagementsystemen in die Großzahl der Weiterbildungseinrichtungen, da diese verstärkt die Organisationsebene adressieren. Die vorliegende Dissertationsschrift rahmt die dazugehörigen Einzelpublikationen. Hierzu wird beginnend der Forschungsstand zum Thema Qualitätsmanagement in seiner historischen Entwicklung vorgestellt und das Promotionsvorhaben verortet. Dabei werden neben pädagogischen auch soziologische Zugänge in Form des Neo-Institutionalismus und der Systemtheorie berücksichtigt. Sodann werden das Gesamtkonzept und das Forschungsdesign expliziert sowie die zentralen Ergebnisse der Einzelpublikationen vorgestellt. Abschließend werden die Ergebnisse übergreifend diskutiert und weiterer Forschungsbedarf ausgewiesen.