Studien- und Forschungsberichte der wb.giessen
Dauerhafte URI für die Sammlung
- 06/2001 bis 12/2001 unter dem Titel: Studien- und Forschungsberichte der eb.giessen
- 10/2004 bis 03/2005 unter dem Titel: Publikationen der eb.giessen
- 04/2005 bis 05/2007 (damit Erscheinen eingestellt) unter dem Titel: Studien- und Forschungsberichte der wb.giessen
- 10/2004 bis 03/2005 unter dem Titel: Publikationen der eb.giessen
- 04/2005 bis 05/2007 (damit Erscheinen eingestellt) unter dem Titel: Studien- und Forschungsberichte der wb.giessen
URN: urn:nbn:de:hebis:26-opus-12486
Stöbern nach
Auflistung Studien- und Forschungsberichte der wb.giessen nach Erscheinungsdatum
Gerade angezeigt 1 - 6 von 6
Treffer pro Seite
Sortieroptionen
Item Verstrickungen: Volk - Bildung - Faschismus : Entwurf einer diskursanalytischen Studie(2001) Wrana, Daniel; Langer, Antje; Schotte, Julia; Schreck, BrunoDie Frage welche Rolle und welche Haltung die Weimarer Volksbildung und ihre Vertreter zum Aufstieg der Nationalsozialisten eingenommen haben, die Frage nach den Verstrickungen von Volk - Bildung und Faschismus also, ist in der Diskussion bislang nur vorläufig beantwortet. Mit demempirischhistorischen Forschungsprojekt DIVERS möchten wird dieses Bild zu erweitern und fundieren. Unter Verstrickungen verstehen wir metaphorischkomplexe Strukturen von Zusammenhängen, die verschleiert vorliegen, und nicht direkt sichtbar werden. Das Verhältnis der Volksbildung/Erwachsenenbildung zur nationalen Revolution 1933 folgt komplexen Mustern. Sie sind u. a. auch in sozialen Praktiken innerhalb des Diskursfeldes Volksbildung/Erwachsenenbildung eingeschrieben - als Spuren bestimmter Konstellationen aller beteiligten Systeme. Diese sollen methodologisch auf dem Wege der kritischen Analyse diskursiver Praktiken aufgedeckt werden. Beispielhaft werden Wortstranganalyse, Aktantenanalyse und Argumentationsanalyse als Werkzeuge der Spurensuche nach verschiedenen Strukturpositionen in Texten als auch im Diskurs Volksbildung/ Erwachsenenbildung anhand eines Textes von Wilhelm Flitner vorgestellt. Die Analyse deckt dabei die Komplexität der Verweisstrukturen im Feld auf und zeigt, dass bei der Beschreibung von Diskursinstanzen und deren Beziehungen nicht mit linearen Zuschreibungen gearbeitet werden kann. Der vorliegende Artikel ist nur eine Vorstudie für Divers. Ergebnisse, die nicht bei einzelnen Artikeln stehen bleiben, sondern die diskursive Arena der öffentlichen Diskussion in der Weimarer Volks- und Erwachsenenbildung in den Blick nimmt, hoffen wir nach Ablauf der Projektzeit in zwei Jahren vorlegenzu können. Bei dem Text handelt es sich um die exemplarische Analyse eines einzelnen Artikels als Vorstudie für das Projekt DIVERS Diskursverstrickung Nationalsozialismus - Erwachsenenbildung. Es ist die ausgearbeitete und erweiterte Fassung eines Vortrages, der im Herbst 2001 auf dem Kongress 'Postmoderne Perspektiven POMO 2001' an der Universität Erlangen-Nürnberg vorgetragen wurde.Item Subjektkonstitutionen, Machtverhältnisse, Ästhetiken : Eine Analyse antiker Diskurse im Anschluss an den Strukturalismus Georges Dumézils(2001) Wrana, DanielEine Frühgeschichte der Subjektivität wie sie Michel Foucault vorgeschlagen hat, lässt sich um einige Aspekte erweitern, wenn man an die strukturalen Analysen indoeuropäischer Mythologien von Georges Dumézil anschliesst. In der folgenden Untersuchung wird das indoeuropäische Denken in der Rekonstruktion Dumézils mit einem einzelnen Text - Platons 'Politeia' - verglichen. In der Politeia wird eine bestimmte Denkfigur wieder aufgegriffen, die Dumézil als eine der Grundstrukturen indoeuropäischen mythologischen Denkens nachgewiesen hat: die 'Ideologie der drei Funktionen'. Diese kann als differenzielles Schema verstanden werden, das von den Sprechenden angewendet wird, um die Welt zu ordnen und das differenzierte Inhaltsfelder produziert. So werden verschiedene Modelle von Subjektivierung, verschiedene Ästhetiken, spezifische Machtkonstellationen hervorgebracht und nach derselben Struktur geordnet. Die differenzielle Struktur ist Teil der diskursiven Praxis, sie ist im Diskurs mit einer Reihe weiterer Elemente (Argumentationsstrukturen, narrativen Strukturen, Metaphern etc.) konstelliert. Die Analysen wurden auf dem Kongress 'Postmoderne Perspektiven POMO 2000' an der Universität Erlangen-Nürnberg vorgetragen. Eine stark gekürzte Fassung dieses Textes ist im Tagungsband erschienen: Angermüller, Johannes; Bunzmann, Katharina; Nonhoff, Martin (Hg.): Diskursanalyse. Hamburg: Argument 2001Item Pädagogik und das Wissen der Gesellschaft : Erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Wissen(2004) Höhne, ThomasMit der prominenten Zeitdiagnose 'Wissensgesellschaft' werden nicht nur gesellschaftliche, ökonomische und kulturelle Veränderungen verbunden, sondern auch der Wissensbegriff spezifisch in den Vordergrund wissenschaftlicher Betrachtung gerückt. Im vorliegenden Papier werden zunächst sowohl die strukturellen Veränderungen in der Wissensgesellschaft nachgezeichnet, als auch das Konzept bzw. der Diskurs über Wissensgesellschaft selbst zum Gegenstand der Analyse gemacht. Ein kritischer, diskursanalytischer Blick auf die pädagogische Rezeption dieses Konzepts zeigt eine 'pädagogisierende Verkürzung' soziologischer Probleme und Fragestellungen. Der Gewinn für die Pädagogik liegt unter anderem in einer diskursiven Aufwertung der Disziplin, die mit den Konzepten des lebenslangen Lernens, des selbstorganisierten Lernens oder der Kompetenz gesellschaftlich und politisch wieder stärker gefragt ist. Eine genaue Diskursanalyse entsprechender Konzepte macht die neoliberale Überformung zentraler Begriffe wie 'Bildung' und 'Subjekt' deutlich. Nach dieser kritischen Betrachtung wird in einem weiteren Schritt begründet, warum 'Wissen' in mehrfacher Hinsicht für die Pädagogik von zentralem Interesse ist. Einmal spielen die vielfältigen Formen von Wissen für die Pädagogik, insofern sie sich auch als Vermittlungswissenschaft begreift, eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus lassen sich Bildungsprozesse und deren Veränderungen in der Ableitung aus gewandelten Wissensformen genauer beschreiben als mithilfe des normativ stark aufgeladenen Konzepts des Bildungssubjekts. Schliesslich böte ein postkognitivistischer Wissensbegriff die Möglichkeit, jenseits der Vorstellungen von Subjekten als Instanzen der Informationsverarbeitung und -optimierung Praktiken des Wissens, seiner Genese und seiner Transformation zu untersuchen und sie so als 'situierte Kognition' zu begreifen. Die Merkmale eines entsprechenden Wissensbegriffs sowie mögliche empirische Perspektiven für eine derart orientierte pädagogische Wissensforschung werden abschliessend aufgezeigt.Item Evaluation als Wissens- und Machtform(2005) Höhne, ThomasIm vorliegenden Paper wird Evaluation als ein komplexes Kontrollwissen aufgefasst, dessen zentrale Funktion in der Optimierung von Steuerungsleistung liegt. Dies beinhaltet vor allem die Kontrolle von Kausalzusammenhängen, die aber - so die konstruktivistische These - erst durch das Instrument Evaluation hergestellt werden. Kontrolle wird dabei als ein wesentlicher Faktor von Macht in Informations- bzw. Wissensgesellschaften aufgefasst. Jede Gesellschaft entwickelt historisch ihre eigenen Kontrollmittel für ein geeignetes soziales Kausalitätsmanagement zur Systemsteuerung. 'Evaluation' stellt dabei ein Steuerungsinstrument dar, das im Kontext des Taylorismus und der positivistisch orientierten Testpsychologie zuerst in den USA entwickelt wurde und sich als tayloristisches Steuerungsinstrument in den 60er Jahren gesellschaftlich verallgemeinerte. In vier Phasen wird der Evaluationsdiskurs rekonstruiert und es wird danach gefragt, welche Funktion das tayloristische Steuerungsmittel Evaluation heute in Zeiten eines neoliberalisierten Postfordismus besitzt. So lässt sich am Beispiel von Evaluation zeigen, dass die neoliberale Transformation des Staates im Kern mit der weitreichenden Durchsetzung repressiv-restriktiver Mittel des Ausschlusses und der rigiden Standardisierung zum Zweck der Selektion einhergeht. Was Evaluation betrifft, so besteht der Wandel darin, dass es sich von einem politischen Mittel, das ehemals zur Bewertung von Sozialprogrammen im politischen und pädagogischen Bereich (Aufhebung von Bildungsungleichheit) eingesetzt wurde, hin zu einem reinen Ökonomisierungs- und Standardisierungsinstrument entwickelt hat. Als zweites wichtiges Element lässt sich beobachten, dass Evaluation tief in sozialen Praktiken der Subjekte verankert ist und dort 'Haltungen' kreiert, durch welche die Subjekte sich permanent selbst evaluieren und sich unter Selbstbeobachtung stellen. Ganz im Sinne der Foucaultschen Analysen zur Gouvernementalität zeigt sich hier eine Koformierung öffentlich-staatlicher Praktiken und Subjektivierungsweisen im Neoliberalismus.Item Netzwerk zur Implementation einer selbstgesteuerten Lernkultur in der Erwachsenenbildung : Abschlussbericht(2005) Forneck, Hermann J.; Klingovsky, Ulla; Robak, Steffi; Wrana, DanielDas Dokument 'Netzwerk zur Implementation einer selbstgesteuerten Lernkultur in der Erwachsenenbildung' ist der Abschlussbericht eines fünfjährigen Projektes der wb.giessen im Rahmen des Modellversuchsprogramms 'Selbstgesteuertes, lebenslanges Lernen' der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung (BLK). In diesem Programm wurde eine Transformation der Lehr- und Lernkultur in bestehenden Weiterbildungskontexten anvisiert, in der Selbstlernkompetenz und Eigenverantwortung der Lernenden zur Geltung gebracht werden sollten. Die Abteilung Weiterbildung der Universität Gießen hat sich in ihrem Teilvorhaben 'NIL - Netzwerk zur Implementation selbstgesteuerter Lernkulturen in bestehende Träger der Weiterbildung' die Etablierung einer solchen Lernkultur durch Professionalisierung der Mitarbeiter/-innen und durch Aufbau eines Netzwerkes zum Ziel gesetzt. Der Abschlussbericht enthält eine ausführliche Darstellung der Projektkonzeption, der Durchführung und eine Darstellung der Ergebnisse der empirischen Begleitforschung.Item Lehrende lernen Lernberatung : Qualitativ-interaktionsanalytische Betrachtung einer Lernberatungssequenz zum Kursinhalt Autogenes Training im Rahmen eines Qualifizierungsprojekts für Kursleiter/innen(2007) Springer, AngelaIm Kontext der Diskussion um selbstgesteuertes Lernen werden gegenüber der Erwachsenenbildung seit Beginn der 1990er Jahre umfassende Transformations- und Innovationsanforderungen auf unterschiedlichen Ebenen formuliert. Bezogen auf die Personengruppe der Kursleitenden verdichtet sich die Debatte in der Forderung nach einer mehr oder weniger radikalen Veränderung des professionellen Selbstverständnisses und reüssiert unter dem Begriff Lernberatung . Mit diesem Schlagwort, das seine Attraktivität u.a. auch aus seiner Funktion als begriffliche Schnittstelle zweier aktuell hochkonjunktureller Diskussionsbereiche innerhalb der Erwachsenenbildung (selbstgesteuertes Lernen und Beratung) bezieht, wird - wenn auch oft relativ unspezifisch - eine Abwendung vom Prinzip der linearen Wissensvermittlung mit dem Ziel der Ermöglichung, Begleitung und Unterstützung stärker selbstgesteuerter Lernprozesse gefasst. Dabei bleibt jedoch (neben vielem anderen, wie beispielsweise den Konsequenzen auf der organisationalen oder finanzierungstechnischen Ebene) nach wie vor unklar, welche konkreten Kompetenzen Lernberatende für ihr verändertes professionelles Handeln benötigen und wie diese zu erwerben sind. Hinzu kommt, dass Lernberatung auch konzeptionell bisher keineswegs einheitlich gefasst ist. Gleichwohl wird Lernberatung als veränderte Handlungs- und Interaktionsform - (nicht nur) in vielfältigen Forschungs- und Modellprojekten - bereits durchgeführt und ist damit unbestreitbar Teil, erwachsenenbildnerischer Realität. Doch was geschieht tatsächlich in diesen Lernberatungsprozessen? In welcher Weise nehmen Kursleitende ihre neue Rolle wahr? Wie etablieren sie eine Lernberatungssituation? Auf welche Verhaltensmuster, welches Vorwissen greifen sie zurück, um in einer neuen Tätigkeit Handlungssicherheit zu erlangen? Und: Wie verhalten sich die Teilnehmenden im Umgang mit dem neuen Element erwachsenenbildnerischer Praxis? Was erwarten sie von ihren Lernberater/innen? In welchen Situationen, mit welchen Zielsetzungen und Erwartungen nehmen sie Lernberatung wahr? Welche Schwierigkeiten tauchen dabei auf? Kurz: Wie gelingt es den Akteur/innen, der neuen Praxis durch ihre Handlungen Sinn zu geben? Und wie stellen sich Lernberatungen dann als Teil der erwachsenenbildnerischen Realität dar? Um sich dieser Frage zu nähern, wendet sich die vorliegende Arbeit dem Phänomen Lernberatung empirisch zu. Dafür wird eine Lernberatungssequenz, die in einem Kurs zum Thema Autogenes Training im Kontext eines Qualifizierungsprojekts für Kursleitende stattfand, ausgewertet. Die Analyse erfolgt dabei als qualitative Interaktionsanalyse, die sich dadurch auszeichnet, dass die zu erforschende Handlung in ihrer Sequenzialität, d.h. in ihrem tatsächlichen Interaktionsverlauf aufgegriffen und eng am Text Satz für Satz mikroanalytisch interpretiert wird. Als methodologische Orientierungspunkte werden hierfür sowohl die (ethnomethodologische) Konversationsanalyse als auch die Objektive Hermeneutik herangezogen. Die empirische Analyse wird dabei gerahmt von einem theoretisch orientierten Teil, in dem die Debatte um selbstgesteuertes Lernen historisch, begrifflich und hinsichtlich der verwendeten Begründungsebenen aufgearbeitet wird (Kapitel 2) und unterschiedliche Konzepte zur Lernberatung referiert werden (Kapitel 3), sowie von einer forschungsgeschichtlich-methodologischen Einordnung, in der neben einem Exkurs zur Geschichte empirischer Forschungen in der Erwachsenenbildung die gewählte Analyseform der Sequenzanalyse sowohl hinsichtlich ihrer theoretischen und methodologischen Bezüge als auch anhand der Darstellung exemplarischer Studien umfassend dargestellt wird. Als eine zentrale Erkenntnis der empirischen Analyse lässt sich formulieren, dass Lernberatungshandeln in der Praxis offensichtlich nicht ausschließlich - wie in der Literatur häufig beschrieben - vom Handlungsschema der Lehre abzugrenzen ist, sondern - gerade im Bereich körper- und gesundheitsbezogener Angebote - die Grenze zum (quasi-)therapeutischen Gespräch schnell überschritten werden kann. Die Mikroanalyse kann dabei aufzeigen, wie sich dies im Gespräch im Einzelnen vollzieht, wie die Bedeutung im Gesprächsverlauf zwischen den Beteiligten interaktiv ausgehandelt wird und wie sie ihre Erwartungen, Rollenvorstellungen und Selbstbilder dabei in die gemeinsame Situation einbringen.