FB 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement
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Item Auswirkungen der russischen Importbeschränkung auf den Lebensmittelmarkt in Deutschland : Eine empirische Analyse des Apfelmarktes(2016) Kurczyk, Daria; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungWirtschaftssanktionen zählen zu den beliebtesten außenpolitischen Instrumenten und scheinen einen guten Kompromiss darzustellen, wenn außenpolitischer Handlungsbedarf besteht, ein militärischer Akt jedoch unverhältnismäßig erscheint. Im Zuge des Konfliktes in der Ukraine und der sogenannten Krimkrise im Jahr 2014 greifen westliche Staaten auf dieses Mittel zurück, um es gegen Russland aufgrund seiner Handlungen in der Ukraine und insbesondere aufgrund der völkerrechtlich umstrittenen Annexion der Krim einzusetzen. Russland reagiert seinerseits mit Wirtschaftssanktionen in Form eines Importverbots von bestimmten Agrarprodukten aus der EU, USA, Australien, Kanada, Norwegen sowie weiteren Staaten, die zuvor Sanktionen gegen Russland erlassen haben. Polen als größter Apfelexporteur Europas und einer der wichtigsten Apfellieferanten für Russland ist von diesem Verbot besonders stark betroffen. Obgleich Deutschland nicht direkt in hohem von dem russischen Importverbot von Äpfeln betroffen ist, wurden dennoch indirekte Auswirkungen der Importbeschränkung auf den deutschen Markt für Äpfel befürchtet. Es wurde erwartet, dass die nun in Europa verbleibende Menge auf den deutschen Markt strömt und es aufgrund der starken Mengenerhöhung von Äpfeln zu einem signifikanten Preisabfall kommt. Die empirische Untersuchung der vorliegenden Arbeit zeigte einen Effekt des russischen Importverbots auf den deutschen Preis von Tafeläpfeln. Dieser Effekt war jedoch zu Beginn des Importverbots am stärksten identifizierbar und konnte nach zwei Monaten bereits nicht mehr eindeutig nachgewiesen werden, was vermutlich mit Anpassungsmaßnahmen seitens der ehemaligen Lieferanten Russlands zu erklären ist. Damit konnte die ökonomische Wirksamkeit von Wirtschaftssanktionen erneut bestätigt werden, auch wenn dies nicht für die politische Wirksamkeit gilt.Item BSE and Generic Promotion of Beef: An Analysis for 'Quality from Bavaria'(2000-10) Herrmann, Roland; Krischik-Bautz, Stephanie; Thompson, Stanley R.Quantitative analyses on the economic impacts of generic promotion have mainly concentrated on the U. S., Canada and Australia. Similar European case studies are rare, although EU efforts to increase food demand by generic promotion are strong given increasing consumer concerns on food safety. This holds particularly for beef in the context of BSE. Therefore, it was the objective of this analysis to evaluate an imported EU generic promotion program, "Quality from Bavaria". Based on econometric estimates, we evaluated the demand expansion nature generic promotion relative to the demand contraction of BSE. Welfare implications of "Quality from Bavaria" were additionally investigated. Major results of the analysis are as follows: 1. The advertising expenditures under "Quality from Bavaria" increased consumer demand for Bavarian beef and the cost-benefit ratio of the program turned out to be well above unity. 2. Despite this success of the program, the demand effects of food-safety concerns as measured by BSE information were stronger. Hence, generic promotion could only compensate partly the inward shift in per-capita beef demand induced by BSE information and preferential changes. 3. Although the EU market for beef has been affected much more by the BSE Crisis than the U. S. market, it is striking that the advertising elasticities of demand are similar for Bavarian consumers to U. S. consumers in earlier studies. The elasticity coefficient in this study is 0.04, and statistically different from zero. The findings of this study cannot be generalized for Europe. The program "Quality from Bavaria" stresses, like similar programs in other states, regional orientation. The image of Bavaria as a food-producing region is very positive and it might well be that other regions will have different experiences in promoting food demand of a regional origin.Item CAP Reforms in the 1990s and Their Price and Welfare Implications: The Case of Wheat(2001-12) Herrmann, Roland; Thompson, Stanley R.; Gohout, WolfgangItem Determinanten der Nachfrage nach Biomilch - eine ökonometrische Analyse(2010) Schröck, Rebecca; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungIn der deutschen Literatur zum Markt für Biolebensmittel mangelt es bislang an quantitativen, ökonometrischen Analysen, die die Preis- und Einkommenselastizität der Nachfrage untersuchen. Die vorliegende Arbeit liefert einen Beitrag, diese Forschungslücke zu schließen, indem Käufercharakteristika und Determinanten der Nachfrage nach Biomilch anhand von Daten des GfK-Haushaltspanel Consumer Scan für den Untersuchungszeitraum 2004 bis 2007 quantitativ analysiert werden. Es wird ein zweistufiges Schätzverfahren angewendet. Auf der ersten Stufe wird untersucht, welche Haushaltscharakteristika einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit haben, Biomilch zu kaufen. Kauft ein Haushalt Biomilch, analysiert die zweite Stufe, welche Determinanten die nachgefragte Menge beeinflussen. Die Haushaltscharakteristika der Biomilchkäufer werden mit Hilfe einer Probit-Analyse untersucht. Die Wahrscheinlichkeit, Biomilch zu kaufen, wächst mit steigendem Bildungsniveau, mit steigendem Einkommen, wenn sehr junge Kinder im Haushalt leben und bei einer weiblichen Haushaltsführung. Sie sinkt dagegen, wenn mehr als ein Kind im Haushalt lebt. Die Ergebnisse des Fixed-Effects-Panelmodells der zweiten Stufe legen den Schluss nahe, dass die Preiselastizitäten der Nachfrage für Bioprodukte in der bisherigen Literatur deutlich überschätzt wurden. Biomilch wird in Deutschland sehr unelastisch nachgefragt. Haushaltscharakteristika haben zudem bei Biomilch einen deutlich geringeren Einfluss auf die Preissensibilität der Verbraucher als bei konventionell erzeugter Milch. Die berechneten, niedrigen Preiselastizitäten zeigen: Preisaktionen im Einzelhandel eignen sich nicht, um den Biomilch-Umsatz zu steigern und das Wachstum des Biomilch-Marktes zu fördern. Vielmehr dürften Verkaufsförderungsaktionen, die Bioqualität für den Kunden glaubwürdiger, konkreter und erlebbarer machen, Absatzimpulse auslösen.Item Ernährungsqualität unter dem Einfluss von Erwerbslosigkeit im Vergleich zum Ruhestand: Eine empirische Analyse für Deutschland auf Grundlage von NVS-II-Daten(2017) Hirschmann, Helena; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungGegenstand der Arbeit ist es, einen Einblick in die Ernährungsqualität von Erwerbslosen zu gewinnen und diese anschließend mit der von Ruheständlern zu vergleichen. Trotz einiger paralleler Entwicklungen wie der Minderung des verfügbaren Einkommens und erhöhter Verfügbarkeit von Zeit, wird davon ausgegangen, dass sich das unerwartete Eintreten von Arbeitslosigkeit und die ungewisse Dauer negativ auf die Qualität der Ernährung auswirken. Untersucht wurden die Vielfalt der verzehrten Lebensmittel und der Verzehr positiv bzw. negativ bewerteter Nährstoffe. Vorangegangene Arbeiten zeigen, dass im Ruhestand die verwendete Zeit für die Haushaltsproduktion zunimmt und die Qualität der Ernährung im Vergleich zur Erwerbstätigkeit nicht abnimmt, sondern zum Teil sogar steigt. Bei Arbeitslosigkeit nimmt die Haushaltsproduktion nicht im gleichen Maße wie im Ruhestand zu. Ein geringeres Einkommen wird folglich weniger durch erhöhte Haushaltsproduktion oder bereits erbrachte Vorsorgeleistungen ausgeglichen. Die Analyse der Ernährungsqualität bestätigt eine geringere Vielfalt in der Ernährung bei Erwerbslosen. Es zeigen sich jedoch keine signifikanten allgemeinen Verschlechterungen in der Nährstoffversorgung. Bei dem Nährstoff Kalzium, der vorwiegend in teuren Lebensmitteln wie Milchprodukten vorkommt, wird ein Rückgang verzeichnet. Im Allgemeinen wirken sich Faktoren wie das Geschlecht, das Treiben von Sport oder das Halten von Diät stärker auf die Qualität der Ernährung aus als der Berufsstand. Die Ergebnisse, besonders der Versorgung mit einzelnen Nährstoffen und der erhöhte Konsum vorwiegend negativ bewerteter Lebensmittel wie Eier, Fleisch oder Knabberartikel legen dennoch weitere, differenziertere Analysen nahe. Unterschiede, welche die Ernährungsqualität und somit die Gesundheit der Bevölkerung beeinflussen, können sich als Folge der Art und Dauer der Arbeitslosigkeit bilden oder durch Geschlechterunterschiede. Im Allgemeinen gibt die Arbeit einen Überblick über das Ernährungsverhalten und die Ernährungsqualität von Erwerbslosen. Obwohl sich eine Verschlechterung der Ernährungsqualität im Gesamtbild nicht zeigt, deuten einzelne Konsumgewohnheiten und Verzehrsmengen von Nährstoffen auf eine Gefährdung der Ernährungsqualität im Falle von Erwerbslosigkeit hin.Item Estimating the Demand for Risk Reduction from Foodborne Pathogens(2004) Hartl, Jochen; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungFood manufacturers are currently allowed to use innovative technologies such as irradiation and steam-pasteurization to reduce the risk from foodborne pathogens in meat processing. Despite scientific evidence of the effectiveness and safety of irradiation, meat processors and retailers have been slow to market irradiated beef products due to uncertainty about consumer acceptance and willingness to pay. Factors influencing consumer demand for new food technologies provide useful information for beef processors and retailers. The objective of this study was therefore to examine the demand for risk reduction from foodborne pathogens using data from a contingent valuation survey with 3000 households in eight different states (CO, NE, KA, OK, IA, MO, AR and WY). The analysis focused on the value of reduced risk from Escherichia coli O157:H7 and Salmonella in ground beef consumption. In this context the study explored: (a) median willingness to pay (WTP) for risk reduction from alternative technologies (irradiation and steam-pasteurization); (b) whether private protective action (care in cooking and handling) influences WTP for irradiation or pasteurization; (c) whether “who” is at risk (adults or children) influences preferences; and (d) whether preferences for risk reduction vary with the severity of the risk. Respondents were on average willing to pay a price premium of 26 cents/lb for safer (irradiated or steam-pasteurized) ground beef. WTP amounts were influenced by private protective actions; the results indicate that trade-offs exist between public and private risk reduction. WTP was not significantly related to “who” is at risk; households with children did not place higher WTP amounts for safer (irradiated or steam-pasteurized) ground beef. The results regarding the sensitivity of WTP to the magnitude of the risk reduction were ambiguous. WTP was insensitive to scope between a 9 in 10,000 and a 7 in 10,000 risk reduction. However, WTP was significantly related to the magnitude of the risk reduction between a 3 in 10,000 and 2 in 10,000 risk reduction, although it varied less than proportionately to the risk increment.Item Exportverhalten von Unternehmen der deutschen Brauindustrie: Eine empirische Untersuchung(2014) Nerreter, Sascha; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDer deutsche Biermarkt schrumpft seit Jahrzehnten und die deutsche Brauindustrie befindet sich in einer strukturellen Krise. Obgleich ein Wachstum im deutschen Markt nicht mehr möglich ist und der Weltmarkt für deutsche Brauereien gute Wachstumschancen bietet, sind nur sehr wenige Brauereien international aktiv. Gleichwohl existieren bislang kaum Untersuchungen zur Internationalisierung deutscher Brauereien. Die vorliegende Arbeit unternimmt einen ersten Versuch, diese Lücke zu schließen. Im Rahmen einer Befragungsstudie in Kooperation mit dem Bayerischen Brauerbund e.V. (BBB) und dem Verband der Ausfuhrbrauereien Nord-, West- und Südwestdeutschlands e.V. (VAB) wurden deutsche Brauereien zu ihrem Exportverhalten befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass neben Wachstums- und Gewinnzielen die Nachfrageveränderungen im deutschen Markt ein wichtiger Grund für die Exporttätigkeit sind. Bei der Marktwahl steht die Wertschätzung deutscher Produkte an vorderster Stelle. Ferner messen die Brauereien den Wachstumsmöglichkeiten in den Märkten sowie langfristigen Lieferbeziehungen eine hohe Bedeutung bei. Die Kosten des Markteintritts fallen moderat aus, sind zu rd. 60 % versunkener Natur, und der größte Kostenanteil entfällt auf die zielmarktspezifische Produktanpassung. Exporthysterese in Form verzögerter Marktaustritte scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen. Bei der Behandlung der einzelnen Märkte ist für den Produktbereich zu erkennen, dass die Brauereien zielmarktspezifische Anpassungen, insbesondere bei Etiketten und Verpackungen, vornehmen und die wichtigsten Märkte einer akribischeren Behandlung unterzogen werden. In den Zielmärkten sind fast ausschließlich die Importeure für die Preise veranwortlich, dennoch nehmen die Brauereien durch Differenzen in den Exportpreisen indirekt Einfluss auf die Preisgestaltung. Dabei orientieren sich die Brauereien vor allem am Preisniveau ihrer Wettbewerber in den Zielmärkten. Die Exportpreise sind überwiegend vertraglich zwischen den Brauereien und den Importeuren geregelt und für eine Dauer zwischen 12 und 36 Monaten in Euro festgelegt. Die Distributionsverantwortung liegt fast ausnahmslos bei den Importeuren. Allerdings nehmen die Brauereien, überwiegend auf den wichtigsten Märkten, eine gewisse Betreuung durch Außendienstmitarbeiter vor. Insgesamt sind die befragten Brauereien allesamt sehr erfolgreich. In den letzten fünf Jahren wurden z.T. drastische Zuwächse in den Exportvolumen erreicht und zweistellige Zuwächse von bis zu 100 % werden in den nächsten fünf Jahren erwartet. Hierbei bietet vor allem der chinesische Markt große Wachstumsmöglichkeiten für deutsche Brauereien.Item Extending the Application of Experimental Methods in Economic Analysis of Food-Safety Issues: A Pilot Study on the Impact of Supply Side Characteristics on Consumer Response to a Food Scare(2002-06) Böcker, AndreasPolitical and business decision makers need to understand the determinants of consumer response to food safety incidents for designing communication strategies that deal adequately with consumer concerns. In this paper supplier differentiation with respect to reliability as a theoretically derived determinant is put to a first empirical test in an experimental study. The results indicate that the existence of such a differentiation leads to a more pronounced negative response. But the total effect is ambiguous, as an increasing discrepancy in the reliability of suppliers was found to reduce the intensity of consumer response, thus contradicting the theoretical predictions.Item How Market Structure Affects Food Product Proliferation: Theoretical Hypotheses and New Empirical Evidence for the U.S. and the German Food Industries(1999-03) Herrmann, Roland; Röder, Claudia; Connor, John M.Item Der Importmarkt für ausgewählte pflanzliche Drogen in Deutschland(2003) Gast, Michael; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDie vorliegende Studie hatte den Großhandelsmarkt für pflanzliche Drogen in Deutschland zum Gegenstand. Nach einer Definition des fachsprachlichen Begriffes „Droge“ wurden Einflussfaktoren für die Preisbildung auf agrarischen Rohstoffmärkten genannt und die Marktstruktur des deutschen Großhandels für Drogen bzw. Gewürze dargestellt. Für eine Auswahl von Drogen (Fenchelsamen, Gewürznelken, Ingwer, Kardamom, Muskatblüte, Sternanis, Zimt) sowie für die unter der Außenhan-delskategorie 1211 90 90 aggregiert verbuchten Drogen wurden die Importströme über die Jahre 1991-2001 dargestellt. Insgesamt betrachtet blieben die Importmengen, der betrachteten Auswahl über den Zeitraum hinweg mit jährlichen Schwankungen relativ konstant. Allerdings gab es insb. bei Gewürznelken, Kardamom, Sternanis und Zimt einen auffälligen Anstieg der Importpreise ab Ende der neunziger Jahre, der bis ins Jahr 2001 anhält.Item Indikatoren nachhaltiger Ernährung - Messkonzepte und empirische Evidenz(2021) Seeburg, RobertItem Innovationsaktivitäten im Ernährungsgewerbe – Eine branchenspezifische Untersuchung des Mannheimer Innovationspanels 1999 –(2003) Kubitzki, Sabine; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungZielsetzung der Arbeit war eine vergleichende Analyse des Innovationsverhaltens der Unternehmen der Ernährungsindustrie. Dabei sollten die Besonderheiten des Ernährungsgewerbes im Vergleich zu den anderen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes herausgearbeitet werden. Zunächst wurden die grundlegenden Definitionen zum Innovationsverhalten dargestellt, um weiterführend das Ernährungsgewerbe und seine innovationsspezifischen Charakteristika zu diskutieren. Im empirischen Teil der Arbeit wurde der Querschnittsdatensatz des Mannheimer Innovationspanels des Jahres 1998 induktiv analysiert. Darauf aufbauend erfolgte eine Auswertung der Daten mittels verschiedener Regressionschätzungen.Item Konvergieren Lebensmittelpreise in der Europäischen Union?(2011) Feurer, Linda Maria; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungZiel dieser Arbeit ist es, zu ermitteln, ob sich die Preise für Lebensmittel in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) angleichen (Konvergenz) oder ob sie sich auseinander entwickeln (Divergenz). Dafür werden aggregierte Jahresdaten für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke über einen Zeitraum von 1999 bis 2009 betrachtet.Item Neue empirische Befunde zur Preissetzung und zum Verbraucherverhalten im Lebensmitteleinzelhandel(2001-05) Herrmann, Roland; Möser, Anke; Werner, ElkeZiel des Beitrags war es, das Preissetzungs- und Verbraucherverhalten am Point of Sale im LEH theoretisch zu erklären und für die Warengruppen der Frühstücksprodukte anhand von Scannerdaten empirisch zu analysieren. Folgende Hauptergebnisse lassen sich festhalten: 1. Die Theorie optimaler Preispolitik im Mehrproduktunternehmen besagt, daß die direkte Preiselastizität der Nachfrage, die Grenzkosten sowie alle Kreuzpreiselastizitäten zu komplementären und substitutiven Gütern die gewinnmaximalen Preise bestimmen. Neben dieser Erklärung eines gewinnmaximalen Preisniveaus gibt es allerdings gute Gründe, im LEH auch intertemporale Preisänderungen vorzunehmen. Prinzipiell sind kurzfristige Preissenkungen in Form von Sonderangeboten mit einer optimalen intertemporalen Preispolitik im Mehrproduktunternehmen vereinbar. 2. Die empirische Analyse beruht auf Auswertungen von Scannerdaten für Frühstücksprodukte im LEH im Zeitraum September 1996 – Juni 1999. Bei allen Produkten der untersuchten Warengruppe zeigt sich, daß das Gesetz des einheitlichen Preises zwischen Handelsorganisationen nicht gilt. Allerdings weicht das Ausmaß von Preisdifferenzen je nach Produkt voneinander ab. Die Bedeutung von Sonderangeboten im LEH ist groß; im Durchschnitt von 20 Warengruppen wurde alle zwei Wochen ein Produkt einer Warengruppe preisreduziert angeboten. 3. Bei den ausgewählten Markenprodukten hatten Sonderangebote außerordentlich starke Effekte auf den Normalabsatz zur Folge – bei 15 ausgewählten Frühstücksprodukten im Median eine Steigerung um 274 %. Die Sonderangebotseffekte variierten stark – sie waren extrem hoch bei Kaffee, einem lagerfähigen Gut, und unterdurchschnittlich hoch bei Frischmilch, einem sehr begrenzt lagerfähigen Gut. Die Absatzeffekte bei Einzelprodukten waren so stark, daß man vermuten kann, daß Verbraucher diese fast nur in Sonderangebotsphasen nachfragen. 4. Bei Konfitüre zeigten sich niedrigere Preise in Discountern als in Verbrauchermärkten und dort niedrigere als in Supermärkten. Auch die Spannweite der Preise ist in Discountern am niedrigsten und in Supermärkten am höchsten. Allerdings zeigen sich in allen Betriebsformen des LEH preiselastische Reaktionen am Point of Sale. Die Preiselastizitäten der Nachfrage lagen im Durchschnitt bei –2,29 (kleine Verbrauchermärkte) bis –5,09 (Supermärkte): Es gab also sehr starke Verbraucherreaktionen auf Preisänderungen. 5. Bei Frühstückszerealien erhielten wir sehr starke Reaktionen der Verbraucher auf verschiedene Formen der Verkaufsförderung, z. B. Absatzeffekte von etwa 100 % des mittleren Absatzes bei der Instrumentenkombination „Preisaktion, Display, Ha ndzettel“. Erfolgreiche Verkaufsförderungsmaßnahmen enthalten dabei immer die Preisaktion. Als Gemeinsamkeit der empirischen Tests dieses Beitrags gilt, daß eine aktive Preispolitik einen zentralen Teil des Marketinginstrumentariums im LEH darstellt. Dies ist konsistent mit einer starken Reaktion der Verbraucher auf Preisänderungen bei Lebensmitteln. So konnte auch die Lehrbuchaussage aus der agrarökonomischen Literatur, daß die Preiselastizität der Nachfrage nach Nahrungsmitteln im Absolutbetrag niedrig ist, für den Point of Sale nicht bestätigt werden. Im Gegenteil: Es liegt eine preiselastische Reaktion vor. Diese divergiert zwar zwischen Betriebsformen des LEH und zwischen Produkten, aber die Verbraucherreaktion auf Preisänderungen ist sehr stark.Item Perception of Food Hazards – Exploring the Interaction of Gender and Experience in an Experimental Study(2002-06) Böcker, AndreasThis paper aims to analyse whether interaction effects between gender and experience have an impact on food-related risk perception. While both components have received considerable attention in the risk research literature, possible interaction effects between them have rarely been considered yet. For data generation the psychometric approach was applied. Participants in an experiment rated selected food hazards with regard to 18 risk characteristics. Responses are grouped in four sub-samples, according to gender and foodpoisoning experience. In a first step, principle-component analysis reduces these ratings to two dimensions. Plotting hazard perceptions for each sub-sample in a perceptual map then allows to identify differences between the sub-samples. Finally, significant differences between sub–samples are identified with analyses of variance for single risk characteristics. The results suggest that experience does not affect risk perception directly but through interacting with gender. This effect is not marginal and partially coexists with a pure gender effect and partially is the only significant effect.Item Preisrigidität oder Preisvariabilität im Lebensmitteleinzelhandel? Theorie und Evidenz aus Scannerdaten(2002-06) Herrmann, Roland; Möser, AnkeZiel des Beitrags ist es, das Preissetzungsverhalten am Point of Sale im Lebensmitteleinzelhan-del (LEH) theoretisch zu erklären und für ausgewählte Warengruppen anhand von Scanner-daten empirisch zu analysieren. Im Mittelpunkt der Analyse steht die intertemporale Preissetzung im deutschen LEH. Kurzfristige Preissenkungen in Form von Sonderangeboten sind mit einer optimalen intertemporalen Preispolitik im Mehrproduktunternehmen vereinbar und sind die wesentliche Quelle für Preisinstabilitäten bei Leitprodukten. Viele Preise im LEH sind aber vergleichsweise starr, und die quantitative Analyse deutet auf einen preisstabilisierenden Effekt des LEH bei Nahrungsmitteln hin.Item Produktdifferenzierung im deutschen Kaffeemarkt(2008) Oberbeck, Corinna; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDie Produktdifferenzierung bei Kaffee schreitet immer weiter voran. Trotz dieses Trends liegen derzeit nahezu keinerlei Daten für den deutschen Markt vor. Daher ist es das Hauptanliegen dieses Forschungsprojektes "Produktdifferenzierung im deutschen Kaffeemarkt", einen detaillierten Überblick über das Angebot der verschiedenen Kaffeespezialitäten zu erhalten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Produkt Kaffee zu differenzieren. Diese Arbeit richtet den Fokus jedoch ausschließlich auf eine Differenzierung, die durch den Kaffeeanbau sowie den Handel entsteht.Item Sortimentsgestaltung und Preissetzung im deutschen LEH – Empirische Ergebnisse für die Produktkategorie Milchersatzprodukte(2021-12) Hoßfeld, Pia Elisabeth; Institut für Agrarpolitik und Marktforschung