Arbeitsbericht / Institut für Agrarpolitik und Marktforschung
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Inhalt: Themen der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Herausgeber: Institut für Agrarpolitik und Marktforschung oder Prof. Dr. Ramona Teuber, Professur für Marktlehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft
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Auflistung Arbeitsbericht / Institut für Agrarpolitik und Marktforschung nach Auflistung nach DDC "ddc:360"
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Item Ernährungsqualität unter dem Einfluss von Erwerbslosigkeit im Vergleich zum Ruhestand: Eine empirische Analyse für Deutschland auf Grundlage von NVS-II-Daten(2017) Hirschmann, Helena; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungGegenstand der Arbeit ist es, einen Einblick in die Ernährungsqualität von Erwerbslosen zu gewinnen und diese anschließend mit der von Ruheständlern zu vergleichen. Trotz einiger paralleler Entwicklungen wie der Minderung des verfügbaren Einkommens und erhöhter Verfügbarkeit von Zeit, wird davon ausgegangen, dass sich das unerwartete Eintreten von Arbeitslosigkeit und die ungewisse Dauer negativ auf die Qualität der Ernährung auswirken. Untersucht wurden die Vielfalt der verzehrten Lebensmittel und der Verzehr positiv bzw. negativ bewerteter Nährstoffe. Vorangegangene Arbeiten zeigen, dass im Ruhestand die verwendete Zeit für die Haushaltsproduktion zunimmt und die Qualität der Ernährung im Vergleich zur Erwerbstätigkeit nicht abnimmt, sondern zum Teil sogar steigt. Bei Arbeitslosigkeit nimmt die Haushaltsproduktion nicht im gleichen Maße wie im Ruhestand zu. Ein geringeres Einkommen wird folglich weniger durch erhöhte Haushaltsproduktion oder bereits erbrachte Vorsorgeleistungen ausgeglichen. Die Analyse der Ernährungsqualität bestätigt eine geringere Vielfalt in der Ernährung bei Erwerbslosen. Es zeigen sich jedoch keine signifikanten allgemeinen Verschlechterungen in der Nährstoffversorgung. Bei dem Nährstoff Kalzium, der vorwiegend in teuren Lebensmitteln wie Milchprodukten vorkommt, wird ein Rückgang verzeichnet. Im Allgemeinen wirken sich Faktoren wie das Geschlecht, das Treiben von Sport oder das Halten von Diät stärker auf die Qualität der Ernährung aus als der Berufsstand. Die Ergebnisse, besonders der Versorgung mit einzelnen Nährstoffen und der erhöhte Konsum vorwiegend negativ bewerteter Lebensmittel wie Eier, Fleisch oder Knabberartikel legen dennoch weitere, differenziertere Analysen nahe. Unterschiede, welche die Ernährungsqualität und somit die Gesundheit der Bevölkerung beeinflussen, können sich als Folge der Art und Dauer der Arbeitslosigkeit bilden oder durch Geschlechterunterschiede. Im Allgemeinen gibt die Arbeit einen Überblick über das Ernährungsverhalten und die Ernährungsqualität von Erwerbslosen. Obwohl sich eine Verschlechterung der Ernährungsqualität im Gesamtbild nicht zeigt, deuten einzelne Konsumgewohnheiten und Verzehrsmengen von Nährstoffen auf eine Gefährdung der Ernährungsqualität im Falle von Erwerbslosigkeit hin.Item Ruhestandseffekte auf die Ernährungsqualität : Eine empirische Analyse für Deutschland auf Grundlage von NVS-II-Daten(2015) Schader, Lea; Institut für Agrarpolitik und MarktforschungDas wissenschaftliche Arbeitsziel war die Feststellung, ob es im Ruhestand zu Veränderungen der Ernährungsqualität kommt und ob diese Veränderungen den Gesundheitszustand womöglich beeinflussen. Hintergrund dieser Untersuchung waren bislang fehlende Arbeiten für Deutschland, die Auswirkungen der Ausgaben- und Zeitveränderungen durch den Eintritt in den Ruhestand auf die Ernährungsqualität untersuchen. Würde ein Retirement-Consumption-Puzzle in Deutschland existieren, so wäre ein Ausgabenrückgang mit einem Konsumrückgang gleichzusetzen, der sich in einer Veränderung des Ernährungsverhaltens ausdrücken würde. Die Ergebnisse der empirischen Analyse zeigen jedoch das Gegenteil und bestätigen die Vermutung, dass Ruheständler ihre Ernährungsqualität wahren und teilweise sogar steigern können. Bei dem Konsum von „positiven“ Nährstoffen, deren mangelhafte Zufuhr zu Erkrankungen führen kann, erreichen Ruheständler die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Außerdem nehmen sie weniger „negative“ Nährstoffe zu sich als Erwerbstätige, das heißt sie konsumieren weniger Fett, Alkohol, Salz, Cholesterin und Zucker. Zusätzlich haben sie eine gute Lebensmittelauswahl, die in ihrer Qualität diejenige der Erwerbstätigen leicht übertrifft. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass sich die Ruhestandseffekte, ausgelöst durch Veränderungen von Zeitnutzung und finanziellen Mitteln, nicht negativ auf die Ernährungsqualität auswirken und von keiner, durch die hier verwendeten Qualitätsmaße nachvollziehbaren, Gefährdung der Gesundheit auszugehen ist. Auch wenn mit Hilfe der Daten der zweiten Nationalen Verzehrsstudie nicht direkt auf eine vermehrte Haushaltsproduktion geschlossen werden kann, so kann dennoch, mittels vorangegangener Studien für Deutschland, der Zusammenhang angenommen werden, dass eine Substitution der Ausgaben durch vermehrte Haushaltsproduktion im Ruhestand stattfindet. Somit kann das niedrigere Einkommen kompensiert werden, und das Konsumniveau bleibt konstant. Die Existenz eines Retirement-Consumption-Puzzles kann mit den vorliegenden Ergebnissen nicht bestätigt werden. Es verbleibt die Vermutung, dass der Konsum in anderen Bereichen zuerst an ein niedrigeres Einkommen angepasst wird, bevor sich die Betroffenen in ihrer Ernährung einschränken. Abschließend lässt sich sagen, dass keine Ruhestandseffekte auf die Ernährungsqualität im Rahmen dieser Arbeit nachgewiesen werden konnten.