Entwicklungsökonomische Diskussionsbeiträge
Dauerhafte URI für die Sammlung
Hrsg.: Prof. Dr. Hans-Rimbert Hemmer
Band 1.1986 - 15.1994 unter dem Titel: Discussion papers in development economics.
Die Schriftenreihe wurde mit Bd. 37. 2006 eingestellt.
Band 1.1986 - 15.1994 unter dem Titel: Discussion papers in development economics.
Die Schriftenreihe wurde mit Bd. 37. 2006 eingestellt.
URN: urn:nbn:de:hebis:26-opus-22884
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Item Der Beitrag der 'Geography vs. Institutions' Debatte zur Erklärung von 'Good' oder 'Bad Governance'(2006) Ahlfeld, Sebastian; Hemmer, Hans-RimbertIn den letzten Jahren haben sich im Bereich der Entwicklungsökonomie zwei Debatten entwickelt, die im folgenden Beitrag verknüpft werden sollen. Zum einen wird im Rahmen der Geography vs. Institutions Debatte darüber diskutiert, in welchem Ausmaß geographische oder institutionelle Charakteristika fundamentale Entwicklungsursachen darstellen können, zum anderen hat die Diskussion um Good und Bad Governance die Bedeutung der Regierungsführung für den Entwicklungsprozess deutlich gemacht. Dieser Beitrag analysiert, in wieweit die Erkenntnisse der Geography vs. Institutions Debatte zur Erklärung von Governance-Strukturen herangezogen werden können. Die Analyse erfolgt an Hand eines einfachen Entscheidungsmodells, mit dem der Einfluss verschiedener geographischer und institutioneller Faktoren auf das Verhalten von Politikern untersucht werden kann. Eine anschließende empirische Überprüfung der gewonnenen Hypothesen zeigt zwar, dass geographische Charakteristika offenbar tatsächlich zur Erklärung der Governance-Qualität beitragen können. Diese Ergebnisse müssen jedoch auf Grund von Unzulänglichkeiten bei der Messung der Governance-Qualität mit äußerster Vorsicht interpretiert werden.Item Ausländische Direktinvestionen : Flankierende Maßnahmen des Staates(2006) Hemmer, Hans-Rimbert; Krüger, Ralf; Seith, JenniferDie Attrahierung ausländischer Direktinvestitionen wird aufgrund der mit ihnen verbundenen positiven Wachstumseffekte von den politischen Entscheidungsträgern fast aller Länder als wünschenswert angesehen. In der wissenschaftlichen Debatte wird dabei einem investitionsfreundlichen Umfeld, der geographischen Lage und der Marktgröße eine entscheidende Rolle bei der Investitionsentscheidung eingeräumt. Staatlichen Anreizen, die in fiskalischer, finanzieller oder anderer Form ergriffen werden, kann im Gegensatz dazu höchstens ein geringer Einfluss auf die Investitionsentscheidung attestiert werden. Sie beeinflussen die Investitionsentscheidung meist nur innerhalb von Regionen mit ähnlichen Gegebenheiten. Aus der hier vorgenommenen Analyse genereller und spezieller staatlicher Maßnahmen auf ihre Wirkungen und die damit verbundenen Probleme resultieren die folgenden Empfehlungen: Aufgrund positiver Externalitäten sind staatliche Interventionen insbesondere für technologie- und wissensintensive Investitionen gerechtfertigt. Ausschlaggebend sollte allerdings die Art der Investition und nicht deren Herkunft sein. Staatliche Anreize sollten daher nicht diskriminierend gestaltet sein und zudem zeitlich gestreckt vergeben werden, um gezielt Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Aus- und Fortbildung oder mit signifikanten Kopplungseffekten zu fördern. Zudem sollte die Attrahierungspolitik für ausländische Direktinvestitionen nicht isoliert konzipiert, sondern Teil der nationalen Wachstums- und Innovationspolitik sein. Staatliche Anreize haben somit in einzelnen Bereichen ihre Berechtigung. Die Investitionsentscheidung hängt jedoch in einem viel stärkeren Maße von den fundamentalen Bedingungen in dem jeweiligen Land ab, wobei die Rolle einer ausreichenden Infrastruktur, aber vor allem ein ausreichender Stand an Humankapital besonders herauszustellen ist. Verstärkte Anstrengungen in der Bildungspolitik ermöglichen zudem die positiven Wachstumseffekte von FDI durch eine gleichmäßigere Verteilung zur Armutsbekämpfung zu nutzen.Item Contribution of foreign direct investment to poverty reduction : the case of Vietnam in the 1990s(2002) Hemmer, Hans-Rimbert; Phuong Hoa, Nguyen ThiIn the current context of increasing globalisation, there exist many arguments against it in that it does not benefit the poor. Globalisation through foreign direct investment (FDI) might do nothing for the poor since foreign investors usually recruit skilled workers who are likely to be non-poor. FDI may outcompete local small enterprises making local workers become poor or the poor workers worse. Nevertheless, whether this presumption is true in every developing country is still open to discussion. The paper aims at analysing impacts of FDI on poverty reduction in Vietnam in the 1990s because following the economic reform in the late 1980s Vietnam achieved high economic growth, rapid poverty reduction, increasing FDI and trade. FDI is also considered an integral component of the economy. Hence to what extent FDI contributes to poverty reduction may be a relevant question to the country that was characterised by widespread poverty in the 1980s. The paper analyses FDI's impact on poverty reduction in Vietnam through direct and indirect impacts. The direct impact of FDI works through employment creation and it is estimated to be negative but insignificant. The indirect impact of FDI works throughFDI's effect on economic growth and through FDI's contribution to the local budgets. Regarding FDI's contribution to growth, estimated coefficients are significantly positive based on panel data covering 61 provinces of Vietnam and the 1990-2000 period. Furthermore, FDI interacts positively with local human capital in affecting economic growth. Economic growth is then estimated to exert significantly positive impacts on the magnitude of poverty reduction results. Therefore, FDI has indirectly helped reduce poverty in Vietnam. Regarding FDI s contribution to the local budget, this effect remains insignificant. Globalisation through FDI thus benefits the poor. Policy implications then include policies that help attract FDI continuously, policies that facilitate the implementation of registered foreign investment projects and policies that upgrade the quality of the labour workforce.Item Preismechanismus, Institutionen und Armut in Entwicklungsländern(1996) Hemmer, Hans-RimbertDie Massenarmut in den Entwicklungsländern stellt ein großes Problem, ihre Beseitigung bzw. Minderung entsprechend ein wichtiges entwicklungspolitisches Ziel dar. Als arm gelten nach BMZ-Definition jene Menschen, die 'nicht über das Minimum an monetärem und nichtmonetärem Einkommen verfügen, welches zur Deckung ihres Nahrungsmittelbedarfs und zur Befriedigung der übrigen Grundbedürfnisse erforderlich ist'. Zu den Grundbedürfnissen gehören nach der Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) a) bestimmte Mindesterfordernisse einer Familie in bezug auf den privaten Verbrauch: Ausreichende Ernährung, Wohnung und Bekleidung, ferner bestimmte Haushaltsgeräte und Möbel; b) lebenswichtige Dienstleistungen der Gemeinschaft für die Gemeinschaft: Schaffung von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Versorgung mit gesundem Trinkwasser, sanitäre Anlagen, Bereitstellung öffentlicher Verkehrsmittel.Item Armutsbekämpfung im Transformationsprozeß : zur Bedeutung des Subsidiariätsprinzips(1997) Hemmer, Hans-RimbertNach dem Subsidiaritätsprinzip, das der katholischen Sozialphilosophie entnommen ist, sollte jede gesellschaftliche Tätigkeit 'subsidiären' Charakter haben. Diese Norm verpflichtet - seiner ursprünglichen Wortbedeutung nach - zur Hilfe(subsidium) von oben nach unten, falls die kleinere gesellschaftliche Einheit - schuldhaft oder nicht - in eine Notlage kommt, aus der sie sich alleine nicht mehr befreien kann. Eine höhere staatliche oder gesellschaftliche Einheit darf demnach nur dann Funktionen einer niederen Einheit an sich ziehen, wenn deren Kräfte nicht ausreichen, diese Funktionen wahrzunehmen. Die Gesellschaft soll teprimär die Initiative ihrer Glieder fördern und sich nicht an deren Stelle setzen. Der einzelne oder die kleinere Gemeinschaft sollte all das regeln, was er bzw. sie ebenso gut regeln kann wie umfassendere Organisationen. Die Befolgung des Subsidiaritätsprinzips entspricht dem Wunsch nach institutioneller Vielfalt und stellt ein Höchstmaß an Partizipation sicher. Die beste gesellschaftliche Hilfe ist aus diesem Blickwinkel deshalb die Hilfe zur Selbsthilfe. Insbesondere im Bereichder Sozialen Sicherung wird gefordert, zunächst auf Selbsthilfe zurückzugreifen, bevor Fremdhilfe verlangt wirdItem Bilaterale versus multilalterale Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel der Vereinten Nationen : eine Analyse aus traditioneller und institutionenökonomischer Sicht(1997) Heuel, JörgDie Vereinten Nationen (VN) betreiben seit Jahrzehnten praktische Entwicklungszusammenarbeit(EZ). In letzter Zeit hat das öffentliche Interesse an dieser Organisation stark zugenommen. Das liegt zum einen an dem sich in diesem Jahr zum 50. mal jährenden Geburtstag, zum anderen an den negativen Schlagzeilen über die gegenwärtigen Probleme der VN: Vorwürfe der Ineffizienz, der Geldverschwendung, der Überbürokratisierung, der Inkompetenz und des Versagens in einzelnen Aufgaben sowie einer Finanzkrise, welche aus säumigen Beitragszahlungen resultiert. So sind Diskussionen über Reformen und Zukunft der VN in vollem Gange, die sich nicht zuletzt auf den Bereich der EZ der VN beziehen. Dieser Bereich ist für die VN von großer Bedeutung, da mehr als zwei Drittel des VN-Budgets darauf entfallen und entwicklungspolitische Fragestellungen zur Zeit höchste Priorität in der Arbeit der VN genießen. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zu dieser Reformdiskussion leisten, indem sie der Frage nachgeht, ob die VN in Zukunft weiterhin praktische Entwicklungszusammenarbeit betreiben sollten (multilaterale EZ / zentrale Ausrichtung) oder ob diese Aufgabe besser, d. h. effizienter, in Form bilateraler EZ (dezentrale Ausrichtung) zwischen einzelnen Nationen erfolgen sollte.Item Zur Wirksamkeit von Entwicklungszusammenarbeit(1995) Hemmer, Hans-RimbertItem Zur Konzipierung bevölkerungs-politischer Maßnahmen : Armutsbekämpfung oder Familienplanung?(1994) Hemmer, Hans-Rimbert; Bohnet, FrankDas weltweite schnelle Bevölkerungswachstum der vergangenen 30 Jahre wird sichaller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen. Nach Schätzungendes Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (United Nations Fund for PopulationActivities = UNFPA) wird die Weltbevölkerung, die im Jahr 1993 auf 5,57 Mrd. Menschenveranschlagt wurde, im Jahr 2000 auf 6,25 Mrd., im Jahr 2025 auf 8,5 Mrd. und imJahr 2050 auf 10 Mrd. Menschen angewachsen sein. Der Anteil der Entwicklungsländeran der Weltbevölkerung wird sich dabei von 77 % (im Jahr 1990) auf 84 % (im Jahr2025) erhöhen, weil das erwartete Weltbevölkerungswachstum zu 95 % in den Entwicklungsländernstattfindet. In den Industrieländern hat sich hingegen das Bevölkerungswachstumextrem verlangsamt und ist weitgehend sogar zum Stillstand gekommen.Item Zur Problematik der Massenarmut in Entwicklungsländern : der Zusammenhang zwischen der Mikro- und der Makroebene(1995) Hemmer, Hans-RimbertIn vielen Entwicklungsländern ist es trotz teilweise beeindruckender Wachstumserfolge in den vergangenen Jahrzehnten bisher nicht gelungen, für die Masse der Bevölkerung nachhaltige Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen zu schaffen. Große Teile der Bevölkerung in den Entwicklungsländern sind bis heute weitgehend vom wirtschaftlichen Wachstum in ihren Ländern ausgeklammert worden - der 'trickle-down'-Effekt1 hat nicht auf sie durchgeschlagen. Im Weltentwicklungsbericht 1990 wurde - bezogen auf das Jahr 1985 - von 1,115 Mrd. Menschen in den Entwicklungsländern ausgegangen, die absolut arm waren; das entspricht ungefähr einem Drittel der Gesamtbevölkerung dieser Länder. Man kann davon ausgehen, daß es in den Entwicklungsländern derzeit ca. 1,2 Mrd. absolut armer Menschen gibt, von denen ca. 80 % in ländlichen Gebieten leben.Item Child labour and international trade : an economic perspective(1997) Hemmer, Hans-Rimbert; Steger, Thomas; Wilhelm, RainerChild labour is a widespread phenomenon. Although economic activities of children have been commonplace even before the industrialisation, it has in the meanwhile become a lasting symbol of the industrial revolution and of industrialisation in general. In most countries the inclusion of children in the labour force is legally restricted. Nevertheless, economic activities of children, most of these within their families, continue to be an everyday feature of economic development, especially in the poorer countries. Beside cultural or social factors, these economic activities are mainly determined by economic forces. Hence, economic conditions most likely play a fundamental role in explaining child labour. Economic development trends which change the economic conditions therefore influence the extent of child labour.Item Verteilungseffekte im Klimaschutz-Prozeß(1995) Schmidt, HolgerDas von nahezu allen Ländern der Erde (bei der UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro) akzeptierte Ziel des Klimaschutz-Prozesses lautet, ' ... die Stabilisierung der Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu erreichen, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird. Ein solches Niveau sollte innerhalb eines Zeitraumes erreicht werden, der ausreicht, damit sich die Ökosysteme auf natürliche Weise an die Klimaänderungen anpassen können, die Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird und die wirtschaftliche Entwicklung auf nachhaltige Weise fortgeführt werden kann.' (Art. 2 des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen [Klimarahmenkonvention])1. Seit der Akzeptanz dieses Zieles sind mehr als drei Jahre vergangen, doch im Klimaschutz sind seitdem keine wesentlichen Fortschritte erzielt worden. Trotz überwiegend positiver Absichtserklärungen der beteiligten Länder blieb die 1. Konferenz der Unterzeichnerstaaten der Klimarahmenkonvention in Berlin im Frühjahr 1995 ohne greifbares Ergebnis. Im Gegenteil drängte sich der Eindruck auf, inzwischen gehe vielen Ländern das in Rio de Janeiro ausgehandelte Klimaschutz-Ziel zuweit.Item Endogene Wachstumstheorien und ihre Implikationen für Entwicklungsländer(1996) Wilhelm, RainerBis zum Ende der achtziger Jahre dominierte in der Wachstumstheorie das neoklassische Paradigma, das auf Tinbergen (1942) zurückgeht und vor allem von Solow (1956) weiterentwickelt wurde. Nachdem dieser Ansatz in seiner Entwicklung zu einem gewissen Abschluß gekommen war, wurde die Wachstumstheorie etwa seit Mitte der achtziger Jahre als Forschungsgebiet wiederentdeckt. Dafür können zwei Gründe angeführt werden: Zum einen war es zwischenzeitlich zu einem beachtlichen wissenschaftlichen Fortschritt auf dem Gebiet mikroökonomischer (insbesondere industrieökonomischer) Theorien von Innovationsprozessen gekommen; zum anderen waren die Aussagen der traditionellen Theorie mit den (nunmehr umfangreicheren) empirischen Beobachtungen nicht mehr zu vereinbaren. In bezug auf Entwicklungsländer sind die neueren Ansätze vor allem deshalb interessant, weil sie nicht zwingend zu dem (neoklassischen) Ergebnis führen, daß sich die Pro-Kopf-Einkommen(PKE) im Zeitablauf international angleichen. Insofern können sie einen Beitrag zur Erklärung von Unterentwicklung leisten. Desweiteren kann man aus diesen Modellen auch bestimmte wirtschaftspolitische Handlungsanweisungen ableiten bzw. entwicklungspolitische Strategien stützen.Item Regionalentwicklung und Armut : theoretische Grundlagen einer regional-orientierten Politik der Armutsbekämpfung unter besonderer Berücksichtigung Chinas(1996) Diehl, Martin; Hemmer, Hans-RimbertUngleichverteilungen von Wohlstand und Armut treten nicht nur im internationalen, sondern auch innerhalb einzelner Länder im interregionalen Vergleich auf. Innerhalb der einzelnen Länder zeigt sich zudem oftmals eine Konzentration der absolut armen Menschen aufeinzelne Regionen. Dieses Phänomen ist nicht neu, aber von aktueller Bedeutung, da im Zuge des ordnungspolitischen Transformationsprozesses in vielen Ländern zumindest in den ersten Transformationsphasen meist ein spürbarer Anstieg der Zahl der absolut Armen erfolgt. Die gleichzeitige regionale Konzentration dieser Armutszunahme kann sich durchaus als Sprengsatz für die Fortsetzung der Reformpolitik erweisen. Insofern ist die Analyse der Ursachen dieser regional ungleichen Entwicklung sowie die Erarbeitung geeigneter Gegenmaßnahmen von hoher Bedeutung für die Transformations- und Entwicklungspolitik. Der vorliegende Aufsatz versucht, hierzu einen Beitrag zu leisten. Zur empirischen Untermauerungder einzelnen Aussagen wird dabei ein Akzent auf die VR China gelegt, in der derzeit erhebliche regionale Disparitäten vorliegen.Item Entwicklungsländer im Zeitalter im Zeitalter der Globalisierung : Regionale Trends und wirtschaftspolitische Empfehlungen(1998) Gottwald, Klaus; Hemmer, Hans-RimbertGlobalisierung ist ein häufig verwendetes Schlagwort, das bei vielen Menschen mit der Furcht vor Arbeitslosigkeit, wachsender Ungleichheit und sozialem Abstieg assoziiert wird. Verschiedentlich wird die Globalisierung sogar als Sündenbock für jegliche feststellbare Fehlentwicklung angeprangert; Erinnerungen an die Dependenzdebatte der 70er und 80er Jahre werden geweckt. Andere sehen in der Globalisierung hingegen die größte Chance der letzten Jahre, die Fortschritte der Menschheit bis in die entlegensten Winkel der Erde zu transportieren und allen Menschen zugute kommen zu lassen. Diese sich über das gesamte denkbare Spektrum zwischen Dämonisierung und Glorifizierung erstreckende Bewertung der Globalisierung ist Anlaß für den hier vorgenommenen Versuch, eine Bestandsaufnahme des aktuellen empirischen Phänomens Globalisierung vorzunehmen und seine Wirkung speziell in bezug auf die Entwicklungsländer (einschließlich der Schwellen- und der Transformationsländer) zu untersuchen.Item Endogene Wachstumstheorie und wirtschaftspolitische Implikaktionen für Entwicklungsländer : The Missing Link(1998) Zattler, JürgenDie Akkumulation von Wissen ist für den Prozeß der wirtschaftlichen Entwicklung von zentraler Bedeutung. Diese These wurde in den letzten 10 Jahren durch eine Vielzahl von Beiträgen der sog. Endogenen Wachstumstheorie (EWT) begründet. Die vorliegenden Arbeiten weisen jedoch zwei wesentliche Lücken auf. Zum einen sind ihre wirtschaftspolitischen Implikationen von geringem praktischem Wert. Dieses Defizit wiegt um so schwerer, als empirische Untersuchungen darauf hindeuten, daß durch die staatliche Politik Unterschiede in der Wachstumsdynamik teilweise erklärt werden können. Außerdem konzentrierte sich die bisherige Forschung auf die Situation der heute fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Relativ wenig Untersuchungen beziehen sich auf die Frage, wie sich Wachstumsprozesse von Volkswirtschaften vollziehen, die in der Ausgangssituation relativ wenig entwickelt sind. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur Überwindung dieser Defizite leisten. In Teil 1 werden die wesentlichen, für die Situation von Entwicklungsländern relevanten empirischen Fakten dargestellt; außerdem wird geprüft, in wieweit die Ansätze der EWT mit diesen Fakten vereinbar sind. Diese Herangehensweise erlaubt es zum einen, die verschiedenen Modelle der EWT hinsichtlich ihres Erklärungswertes für die spezielle Situation von Entwicklungsländern zu bewerten.Zum anderen wird ein Theorieansatz innerhalb der EWT identifiziert, der den Fakten relativ nahe kommt, nämlich die Technologieadaptationsmodelle. Jedoch weisen auch diese Modelle wesentliche Unvereinbarkeiten mit den stilisierten Fakten auf, denen in den folgenden zwei Teilen nachgegangen wird. Die Teile 2 und 3 befassen sich mit zwei theoretischen Konzepten: dem Konzept der externen Effekte, das für die Begründung endogenen Wachstums von entscheidender Bedeutung ist, und dem Transaktionskostenkonzept. Es wird verdeutlicht werden, daß die Schwächen der EWT in einem unzulänglichen Verständnis dieser beiden Konstrukte begründet liegen. Auf Grundlage dieser Analyse wird es möglich, den Prozeß der Technologieadaptation wohlfahrtsökonomisch korrekt zu fassen. Dies erfolgt in zwei Schritten. Teil 4 konzentriert sich auf wirtschaftspolitische Implikationen unter Abstraktion des Faktors Unsicherheit. In Teil 5 werden die wirtschaftspolitischen Ansatzpunkte dargestellt, die sich aus der Existenz von Unsicherheit ergeben. Der in Teil 5 entwickelte Ansatz wird beispielhaft auf die Frage angewandt, welche Auswirkungen die WTO-Regelungen auf die Technologieadaptation haben (Teil 6). Dementsprechend stellt z.B. Barro/Sala-i-Martin (1995, S. 8) fest: '... the relation between government policies and growth is a priority area for economic research.' 'In most cases, the empirical work does not provide robust estimates for the effects of a specific governmental policy ongrowth, but it does show that the overall package of policies matters a lot.' Vgl. Barro/Sala-i-Martin (1995, S. 8).Item Armutswirkungen beim Übergang zur Marktwirtschaft : Das vietnamesische "Doi Moi" Reformprogramm(1998) Wilhelm, Rainer; Hemmer, Hans-RimbertVietnam gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Nach Angaben des Weltentwicklungsberichts 1997 betrug das Pro-Kopf-Einkommen des Landes im Jahre 1995 nur etwa 240 US-Dollar (US-$). Der prozentuale Anteil der von Armut betroffenen Menschen wird unterschiedlichen Untersuchungen zufolge zur Zeit mit ca. 30 % bis über 50 % angegeben - Werte, die im internationalen Vergleich als sehr hoch einzustufen sind. Im Jahre 1986, also noch vor Beginn der russischen 'Perestroika', hat das Land ein wirtschaftspolitisches Reformprogramm namens Doi Moi (Erneuerung) begonnen, dessen Ziel es ist, das bis dato am Prinzip der Zentralverwaltung ausgerichtete Wirtschaftssystem in eine marktorientierte Wirtschaftsordnung zu transformieren. In Vietnam setzte dies die radikale Abkehr von der sozialistischen Kommandowirtschaft und die Einführung dezentraler Allokationsmechanismen voraus. Die bisher erreichten Resultate sind vielversprechend: Die Wirtschaft wächst seit Jahren mit nahezu zweistelligen Raten, die gesamtwirtschaftliche Preissteigerungsrate konnte auf niedrigem Niveau stabilisiert werden, der Außenhandel expandiert, und die ausländischen Direktinvestitionen in Vietnam haben deutlich zugenommen.Item Developing-countries in the age of globalisation : regional trends and economic policy recommendations(1998) Gottwald, Klaus; Hemmer, Hans-RimbertGlobalisation is a frequently used buzzword which many people associate with a fear of unemployment, rising inequality and social decline. In various instances, globalisation is even used as a scapegoat for every perceptible wrong turn; memories of the dependency debate of the seventies and eighties are reawakened. Others see globalisation as the greatest opportunity which has arisen in the few past years to transport the progress of Man to the remotest corners of the world, for the benefit of all. This evaluation of globalisation, ranging as it does over the entire conceivable spectrum between demonising and glorifying, is the reason for the attempt which has been undertaken here to take stock of the present empiricalItem Möglichkeiten und Grenzen einer besseren Einbeziehung der LLDCs in das System der weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung(2002) Hemmer, Hans-RimbertDas letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ist geprägt durch eine als Globalisierung bezeichnete dynamische Vernetzung wichtiger Märkte, die anscheinend nicht mehr aufzuhalten ist. Angetrieben wird die Globalisierung durch die wachsende Dynamik des Handels mit Waren und Dienstleistungen und die gestiegene Mobilität von Kapital und Technologie. Beschleunigt wurde sie durch die Übernahme marktorientierter Wirtschaftssysteme sowohl durch Länder des ehemaligen Ostblocks als auch von Staaten in der Dritten Welt, nicht zuletzt als Folge des Drucks von Strukturanpassungsprogrammen der Weltbank und des IWF.Item Ökonomische Strukturanpassungspolitik in Entwicklungsländern(2000) Hemmer, Hans-Rimbert; Marienburg, HolgerDie wirtschaftliche Situation vieler Entwicklungsländer ist durch große makroökonomische Instabilitäten gekennzeichnet, die von binnen- und außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten hervorgerufen werden. Intern sind es hohe Inflationsraten, Haushaltsdefizite und Arbeitslosenquoten. Extern prägen große Zahlungsbilanzdefizite die wirtschaftlichen Beziehungen zum Ausland. Aus marktwirtschaftlicher Sicht sind die Auslöser dieser Ungleichgewichte in der Regel strukturelle Verzerrungen der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen sowie Art und Intensität staatlicher Intervention. Die durch die Verzerrungen ausgelösten Ungleichgewichte stellen große Hindernisse für das wirtschaftliche Wachstum und damit den gesamtenwirtschaftlichen Entwicklungsprozess in diesen Volkswirtschaften dar. Um die Entwicklungsbarrieren zu beseitigen und dem Wachstumsprozess neue Schubkraft zu verleihen, werden Strukturanpassungsprogramme (SAP) initiiert. Die Definition des wirtschaftlichen Entwicklungsziels beinhaltet aber neben dem Wachstumsziel als weitere Teilziele noch das Verteilungs- und das Umweltziel. Von daher müssen bei der Gestaltung von SAP neben Wachstumsfragen auch soziale und Umweltaspekte berücksichtigt werden, wenn sie ihrer Aufgabe der Förderung des Entwicklungsprozesses in den jeweiligen Ländern gerecht werden wollen. Ziel dieses Diskussionspapiers ist neben einer allgemeinen Analyse von SAP die ausführliche Betrachtung ihrer Auswirkungen auf diese beiden Teile des ökonomischen Entwicklungsziels. Der weitere Gang der Ausarbeitung ist dabei in sechs Teile untergliedert. Nach den allgemeinen Erläuterungen zur Strukturanpassung wird der gegenwärtige Stand der Diskussion um die inhaltliche Gestaltung von SAP aufgearbeitet. Es folgt eine Analyse möglicher Probleme bei der Umsetzung von SAP. Danach werden die Armutswirkungen und die Umweltaspekte der Strukturanpassung explizit betrachtet, bevor im letzten Abschnitt noch kurz auf die Möglichkeit eines trade-off zwischen den sozialen und ökologischen Zielen eingegangen wird.