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Auflistung Weitere Publikationen nach Autor:in "Al-Azzam, Hashim"
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Item Ästhetische Reminiszenzen. Ägyptische Einflüsse im Werk Wassily Kandinskys und sein Verhältnis zum ,Orient‘ mit einem vergleichbaren Beispiel von Henri Matisse(2021-07-05) Al-Azzam, HashimUrelemente, Urwesenheiten und Ursprünglichkeiten sind fragliche Begriffe, die von dem Anthroposophen Rudolf Steiner verwendet und später von Künstlern der klassischen Moderne in Bezug auf die fern- und nahöstlichen Künste übertragen wurden. Künstler wie Wassily Kandinsky suchten in alten, außereuropäischen Kulturen und Traditionen neue künstlerische Formen. Kandinskys Sehnsucht nach dem ,Orient‘ spiegelt sich in seinen Bildern wider. ‚Orientalische‘ Bezüge können wie Interferenzen in seinem Werk reflektiert werden, die nachweislich aus künstlerischen und außerkünstlerischen Produktionen aus ,orientalischen‘ Traditionen stammen. Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit dem Problem des Orientalismus im Zusammenhang mit der abstrakten Kunst.Item Die Dimension des Übersinnlichen: Die islamische Ornamentik und ihr platonischer Einfluss(2021-10-20) Al-Azzam, HashimDurch diesen Aufsatz soll die Symbolik der islamischen Ornamentik des Mittelalters, die beispielsweise von Wassily Kandinsky und von weiteren Kunstkritikern des 19. Jahrhunderts als „zufällig und inhaltslos“ angesehen wurde, erklärt werden. In Hinblick darauf habe in Erwägung gezogen, folgende These zu entwickeln, dass die islamische Symbolik in deren Wirkung steckt. Des Weiteren kann in der islamischen mittelalterlichen Ornamentik und ihrer geometrischen Ästhetik eine interkulturelle Dimension reflektiert werden. Platon hat bekanntlich die übersinnliche Welt als eine geometrienahe Welt vorgestellt. Seine philosophischen Aussagen, idealen Vorstellungen bzw. seine Ideenlehre wurden von den Philosophen des islamischen Mittelalters gelesen und hochgeschätzt. Meiner Ansicht nach besteht daher die Wahrscheinlichkeit, dass islamische Geometer von Platons These beeinflusst waren. Meine Beschäftigung mit der Ornamentik ist ein Versuch, die Entwicklung der islamischen Ornamentik in Bezug auf die Weltanschauung des islamischen mittelalterlichen Kulturraums, in dem Transfers und transkulturelle Verwandlungsprozesse stattfand, vorzustellen.Item Joseph Beuys und sein ethisches Verunreinigungsprinzip: In Bezug auf seine Aktion Eurasienstab(2024-04-17) Al-Azzam, HashimBeuys’ künstlerisches Schaffen gewinnt erneut eine Aktualität. Ich kann sogar feststellen, dass kein Tag in Deutschland vergeht, ohne dass der Name Beuys erwähnt wird. Carl-Peter Buschkühle bezeichnete ihn in seinen Seminaren und Vorträgen als den „heiligen Joseph“. Dabei bezieht sich diese ironische Bezeichnung auf den Künstler selbst und nicht auf eine religiöse Bedeutung, obwohl es viele Vorwürfe gab, die versuchten, Beuys’ Kunst in den Schatten der anthroposophischen Esoterik zu stellen. Trotz dieser Anschuldigungen ging Beuys künstlerisch gegen die Sehnsüchte nach religiösen, ideologischen und kulturellen Reinheitsprinzipien vor, indem er sie in seinen Aktionen herausforderte. Tatsächlich strebte Beuys danach, durch Kunst das reine Handeln zu verunreinigen und eine kreative Ethik zu bilden. Im vorliegenden Aufsatz wird sein Verunreinigungsprinzip näher betrachtet.Item Korrespondenz als Ausdruck: Plastik und ihr naturähnliches Charakteristikum als eine Gelegenheit der Metakognition und transkulturelles Handeln im Gegensatz zu vergangenen und postmodernen Reinheitsstrategien in Bezug auf Beispiele von Leonardo da Vinci(2020-12-07) Al-Azzam, HashimEine gelungene künstlerische Qualität eines Kunstwerkes und eine große Kunst werden heute nur vom Kunstmarkt bewilligt und eingeordnet. Der Markt ist als eine kapitalistische Ideologie anzusehen. Er sollte der Kunst ihre Aura verleihen, die moralischen Dimensionen der Kunst werden aber vollkommen übersehen und vernachlässigt. Was Kunst im Gegensatz dazu moralisch und pädagogisch anbieten kann, wird in diesem Text tendiert. Um die Überlegungen dieser Arbeit zu verdeutlichen, möchte ich mich mit einem selten befragten Terminus kritisch auseinandersetzen, nämlich der „Reinheit“. Diese hat sich bereits durch reine religiöse Symbole gezeigt, welche sich als metaphysische Ausdrucksweisen favorisieren und konsekrieren ließen. Transparente und reine geometrische Attributiva sind beispielsweise für übersinnliche Ideenvorstellungen in verschiedenen Traditionen angewendet worden, durch geometrische ornamentale Formen und heilige Scheine sollten materielle Eigenschaften bzw. die Bedingungen und Spuren der Zeit überwunden werden. Das heißt, sie zeigen sich nicht materiell bzw. alt oder naturähnlich, sondern zeitlos. Ein Stein unterscheidet sich z. B. stark von einer geometrischen ornamentalen Form. Der erste Gegenstand ist dreidimensional und zeigt Spuren, die beim Betrachter existenzielle Fragen über das Dasein anregen können, der letzte ist von solchen Zeitspuren abstrahiert und gereinigt sowie verweist auf religiöse Inhalte. In der Kunstgeschichte gibt es aber Künstler, die erkannt haben, dass in der Natur vernachlässigte materielle Dimensionen zu entdecken sind. Leonardo da Vinci ist der Künstler, der die Natur anders betrachtet und sich ihr durch seine Kunst individuell gewidmet hat, indem er in ihren biologischen Strukturen eine gewisse Würde gesehen hat. Durch diese Naturverbundenheit hatte er Probleme mit den damaligen Auftraggebern, da diese von ihm mittelalterliche Symbolik und Attribute verlangt haben. In dem heutigen digitalen Zeitalter werden solche Reinheitsstrategien und Symbole verwendet und instrumentalisiert, die unsere Gefühle dominieren sollen. Waren, Produkte, Oberflächen und digitale Formgefühle sind mit strategischem Kalkül inszeniert, sodass sie unsere Emotionen gewinnen, in ihrer Anziehungskraft aber zugleich unsere geistigen Fähigkeiten limitieren und in nur einer Dimension begrenzen. Denn viele dieser Emotionen werden in uns konzentriert und wir verlernen, sie und unser unaufhaltsames Habenwollen vernünftig zu überdenken. Demgegenüber kann die Kunst eine andere Wahrnehmung veranlassen. Dieser Text befasst sich in diesem Sinne kritisch mit den heutigen wirtschaftsorientierten Produkten und ihren erzielten Reinheiten. Diese Fragestellung ist heutzutage sehr relevant, weil die Natur durch eine virtuelle digitalisierte Welt ersetzt und daher entfremdet wird. Es wird heute ebenso von reinen Kulturen gesprochen, die den Begriff der Rasse ersetzen sollen. In Anschluss an Da Vinci und seinen künstlerischen Habitus vertrete ich meine künstlerische Haltung, die sich an Weiterentwicklungen der geistigen Fähigkeiten des Subjekts und einer in der Kunst zu übenden Metakognition bzw. künstlerischen Denkweise orientiert.Item Melancholie - Ein Kult der Genies und aktiven Nihilisten(2024) Al-Azzam, HashimInnerhalb des romantischen Vokabulars ist der umstrittene und schwer zu definierende Begriff Melancholie von besonderem Interesse. In diesem Aufsatz möchte ich auf dieses Phänomen, das im Laufe der Geschichte bzw. Kunstgeschichte sehr ambivalent dargestellt und in der heutigen philosophisch-psychologischen Forschung von Bedeutung ist, eingehen. Seit der Renaissance wurden Kunstwerke oft mit Melancholie betitelt, auf denen menschliche Figuren Gestik und Mimik des Leidens, des Nachdenkens und der Schwermut zeigten. In diesem Zeitraum wurde die melancholische Darstellung nicht wie damals in der Antike und im Mittelalter als Krankheit diagnostiziert, sondern als positiv betrachtet. Es lässt sich davon ausgehen, dass einige Künstler der Renaissance die alten Griechen nicht einfach imitieren, sondern sie kritisch transformieren und den Begriff des Humanismus weiterentwickeln wollten. Dies bedeutet, dass das Künstler-Subjekt in der Zeit der Renaissance sowohl rational als auch emotional mündig geworden ist. Der zweite Zeitraum, in dem melancholische Emotionen als zeitgemäß angesehen wurden, ist die Zeit der Romantik. Diese Epoche kann als eine Art Gegensatz zum Klassizismus betrachtet werden, in dem die Vernunft und die Werte der Aufklärung zur Ideologie wurden. In der Romantik wurde der melancholische revolutionäre Tiefsinn oft durch ein emotionales Übermaß in Bezug auf die Natur ausgedrückt. Die dritte Phase, in der die pietätlose Freud'sche Psychologie sowie Nietzsches Verkündigung einer metaphysischen Obdachlosigkeit abgelehnt wurden und die Suche nach dem Göttlichen im irdischen Dasein stattfand, ist die Zeit der Moderne bzw. der klassischen Moderne. Ein Künstler wie Malewitsch zeigte keine melancholischen Menschenfiguren und Haltungen, sondern es sollten die Empfindung selbst und die Symptomatik der modernen Melancholie dargestellt werden. Übersetzung des Abstracts (Englisch) Within the romantic vocabulary, the controversial and difficult-to-define term melancholy is of particular interest. In this essay, I aim to explore this phenomenon, which has been portrayed ambivalently throughout history and art history and holds significance in contemporary philosophical and psychological research. Since the Renaissance, artworks have often been titled with melancholy, featuring human figures expressing gestures and facial expressions of suffering, contemplation, and gloom. During this period, the melancholic representation was not diagnosed as an illness, as was the case in ancient times and the Middle Ages; instead, it was viewed positively. It can be assumed that some Renaissance artists sought not merely to imitate the ancient Greeks but to critically transform them and further develop the concept of humanism. This implies that the artist-subject in the Renaissance era became both rational and emotionally mature. The second period in which melancholic emotions were considered contemporary is the Romantic era. This epoch can be seen as a contrast to classicism, where reason and Enlightenment values became ideology. In Romanticism, melancholic revolutionary profundity was often expressed through an emotional excess related to nature. The third phase, rejecting Freudian psychology's irreverence and Nietzsche's proclamation of metaphysical homelessness, and instead seeking the divine in earthly existence, is the era of modernity or classical modernism. Artists like Malevich did not depict melancholic human figures and postures; instead, they aimed to portray the sensation itself and the symptoms of modern melancholy.Item Mimetische Graphismen: Zu den kalligraphieähnlichen Lineamenten bei Kandinsky, philosophischen Einflüssen von Friedrich Nietzsche und ihren transkulturellen Perspektiven(2022-06-30) Al-Azzam, HashimKandinskys Bilder regen den Betrachter an, sich mit ihnen philosophisch auseinanderzusetzen. Ohne Zweifel hat sich Kandinsky für solche Korrespondenzen zwischen Kunst und Philosophie interessiert, die er in seiner Farb-Form-Theorie reflektiert hat. Die Rätselhaftigkeit seiner verabsolutierten Kunst bietet immer noch neue Inhalte, die die Reflexionen von Kandinsky selbst überschreiten. Der Betrachter hat das Gefühl, dass einerseits in seinen Bildern die gesamte Zeit, in der sie entstanden sind, einfließt. Andererseits spielt das Kunstwerk die Rolle des Kritikers und des Zeugen auch gegenüber Kandinsky. In diesem Text wird neben Einflüssen islamischer Kalligraphie in seiner Kunst auf die Frage eingegangen, inwiefern sich Kandinsky von den Philosophen seiner Zeit und vor allem von Friedrich Nietzsche beeinflussen ließ. Nietzsche, der sich mit der metaphysischen Krise und den Symptomen im 19. Jahrhundert beschäftigte, hat auf die Kunst gesetzt. Von der Kunst kann das Subjekt die Kindheit, die eine künstlerische beziehungsweise ironische Qualität hat und für die Lebensführung des modernen Subjekts relevant ist, lernen. Wie zeigt sich dies in Kandinskys Werk und welche Unterschiede können zwischen den beiden Denkern (Kunstphilosophen) entnommen werden?Item Porträts ohne Modelle : Porträts als künstlerisches Experiment und ihre ethischen Aspekte mit Beispielen aus der Antike (Themistokles) und der Renaissance (Mona Lisa)(2021-12-20) Al-Azzam, HashimDer Text befasst sich mit einem postmodernen Phänomen bzw. mit dem Phänomen des Re-Idealismus. Die Schönheit erlebt gerade ihre zweite Renaissance und das Streben nach Schönheitsidealen tritt extremer auf. Nach wie vor wird Schönheit und daher der Anreiz, der vom Menschen ausgeht sowie das Pathetische zur ideologischen Verschleierung instrumentalisiert. Heute lassen sich solche idealistischen bzw. antirealistischen Merkmale, die vom Digitalismus und Dataismus eingesetzt, und fließen sogar in den Körper jedes Subjekts ein. Anhand von berühmten Porträts der Kunstgeschichte und eines meiner Experimente wird in diesem Aufsatz die Relevanz heutiger künstlerischen Haltungen für die Bildung des Subjekts diskutiert und untersucht. Dadurch könnte auf das Gute, das in einer Kultur der Oberflächliche und der überstrapazierten Ästhetik verblendet worden ist, fokussiert werden. Ferner wird in diesem Aufsatz die Natur bzw. das Naturschöne als Vorbild des Kunstschönen, das von der heutigen kapitalistischen Ideologie angegriffen, angezweifelt und entfremdet wird, gezeigt und vorgestellt.Item Die Romantisierung Da Vincis - Ein Blick auf seine Werke im Kontext romantischer Kunst(2024) Al-Azzam, HashimIn diesem Aufsatz setze ich mich intensiv mit dem „romantischen“ Habitus von Leonardo da Vinci im Umgang mit der Natur auseinander. Der Begriff „Romantik“ wurde im 19. Jahrhun-dert geprägt, wird jedoch retrospektiv verwendet, da in der Renaissance keine andere Termi-nologie existierte, um ästhetisierte und emotionale Thematisierungen zu beschreiben. Da Vinci hat sich mit Formgefühlen, melancholischen Phänomenen und transzendentalen Inhalten beschäftigt, die ausschließlich als romantisch angesehen werden können. Daher kann Da Vinci nicht nur als Künstler betrachtet werden, der sich für Wissenschaft und Ratio interessierte, sondern auch als ein „Biosoph“ und „Anthropologe“, der eine empfindsame spirituelle Bezie-hung zur Natur und zum menschlichen Wesen pflegte. In Da Vincis Werk lässt sich darüber hinaus eine ästhetische Haltung erkennen, die sich mit der dunklen Seite des menschlichen Geistes und der Misshandlung der menschlichen Seele auseinandersetzt – dies hat mich dazu veranlasst, den romantischen Begriff der „Schauerromantik“ heranzuziehen. Durch den Ver-gleich von Landschafts- und Menschendarstellungen Da Vincis mit den romantischen Darstel-lungen des 19. Jahrhunderts möchte ich dieses Thema weiter vertiefen. In this essay, I delve deeply into the "romantic" attitude of Leonardo da Vinci in his engagement with nature. The term "Romanticism" was coined in the 19th century but is retrospectively used since during the Renaissance, there existed no other terminology to describe aestheticized and emotional themes. Da Vinci engaged with sensibilities, melancholic phenomena, and transcendental contents that can only be regarded as romantic. Therefore, Da Vinci cannot solely be considered as an artist interested in science and reason, but also as a "biosoph" and "anthropologist" who maintained a sensitive spiritual relationship with nature and the human being. Furthermore, Da Vinci's work reveals an aesthetic stance addressing the dark side of the human mind and the mistreatment of the human soul – this has led me to invoke the romantic concept of "Gothic Romanticism." By comparing Da Vinci's landscape and human representations with the romantic depictions of the 19th century, I aim to further deepen this theme.Item Der synthetische Gestaltungsprozess: Mimesis und Konstruktion in der ästhetischen Theorie Adornos und das mimetische Prinzip bei Wassily Kandinsky(2021-06-23) Al-Azzam, HashimEs handelt sich um einen überarbeiteten Aufsatz aus meinem Buch: "Plastik als transkulturelle Erfahrung. Vom künstlerischen Handeln zu transkulturellen Bildungsprozessen“. Der Aufsatz beschäftigt sich mit einer künstlerischen Verhaltensweise, die sich zwischen Intuition und Rationalität entwickelt und als eine wesentliche Methode einer Nachahmung des Naturschönen rezipiert werden kann. Einleitend werde ich mich mit dem Begriff „Synthese“ beschäftigen. Der Begriff lässt sich als problematisch definieren, da er mit der Philosophie des Idealismus bzw. mit der hegelianischen Dialektik zusammenhing. „Synthese“ sollte im Zusammenhang dieses vorliegenden Aufsatzes als eine Wechselbeziehung von Gegensätzen verstanden werden, die sich auf das Naturschöne bezieht. Diese außergewöhnliche Art der Naturnachahmung nennt sich „Mimesis“, die im Sinne Adornos von der Konstruktion abhängig sei und sich an dem Naturschönen an sich orientiere. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Mimesis und Konstruktion ist für Adorno von grundlegender Bedeutung, welches auch bei Kandinsky zu belegen ist. In diesem Prozess versucht das Künstler-Subjekt, von bestimmten Einzelschönheiten, Oberbegriffen und von seiner Herrschaft zu befreien, indem es auf die Intention des Objekts achtet und diese annimmt. Darauf hat Kandinsky bereits in seinen Büchern im Zusammenhang seines Terminus „die innere Notwendigkeit“ hingedeutet. Von diesem komplexen Prozess, von seinen Eigenschaften und Konsequenzen wird schließlich in Anlehnung an Kandinskys Werk „Durchgehender Strich“ die Rede sein.Item The denied Line(2023) Al-Azzam, HashimThis paper explores the connection between Islamic ornamental calligraphic expressions and the works of several classical modern artists, indicating similarities and an aesthetic nexus. Picasso and Kandinsky can be described as neophiles and innovators who admired traditional artefacts from foreign cultures. However, their artistic influences also reflect questionable behaviours, highlighting phenomena from the 19th and early 20th centuries where "the Orient" was not recognized as a civilized entity. Veiled and denied calligraphic linear aesthetics point to issues of Orientalism and primitivism. The artists sought purity and primitiveness in forms that would prompt a different perception for the avant-garde audience, cleansing their view from the beauty of idealism and the tangible world. Paradoxically, these attributes were characteristic of Islamic ornamentation, despite its symbolism and religious mysticism. Thus, modern artists' ambiguous attitudes must be examined, making this topic relevant to today's intercultural and transcultural discussions. Art allows viewers to experience and reflect on the artist's emotions and intentions. Early modern artists already depicted the Orient as a world of fantasy and exoticism while simultaneously portraying it as wild and threatening. Abstractions also reflect such controversies but with different artistic means. These problematic perspectives and veiled references fade over time behind the aura of such artworks. This issue is also present in Islamic ornamentation, whose grandfather, according to the author, is Plato. Consequently, the critical examination is crucial today to reflect on the concept of culture, detach pure ideas from their taken-for-grandness, and unveil obscured intercultural and transcultural perspectives.Item Die verleugnete Linie: Islamische Kalligraphie als eine verschleierte transkulturelle Dimension in der Kunst der klassischen Moderne(2020-06-30) Al-Azzam, HashimZwischen dem islamischen ornamentalen kalligraphischen Duktus und zahlreichen Bildern von Künstlern der klassischen Moderne können Reminiszenzen nachgewiesen werden, welche auf eine Verwandtschaft und einen ästhetischen Nexus verweisen. Kandinsky und Picasso können als Neophilen und Innovatoren beschrieben werden, die zugleich traditionelle Artefakte fremder Kulturen bewunderten. Es sind sogar Beeinflussungen und Konnexe, die auf der anderen Seite fragliche Verhaltensweisen beider Künstler widerspiegeln, festzustellen. Das führt zu Phänomenen des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in denen „der Orient“ als eine zivilisierte Ebene nicht anerkannt wurde. Verschwiegene, verleugnete und doch aufgenommene kalligraphische lineare Ästhetik verweist auf das Problem des Orientalismus und Primitivismus. Reinheit und Primitivität waren die Eigenschaften gesuchter Formen, welche eine andere Wahrnehmung im Sinne der Künstler der Avantgarde veranlassen sollten. Der Blick des Betrachters sollte von der Schönheit des Idealismus und der gegenständlichen Welt gereinigt werden. Diese Orientierung der Reinheit war jedoch die Funktion der islamischen Ornamentik trotz ihrer Symbolik und religiösen Mystik. Daher sind zwiespältige Haltungen bei den Künstlern der Moderne anzunehmen, die befragt werden müssen. Diese Fragestellung ist für die heutige interkulturelle bzw. transkulturelle Diskussion sehr bedeutsam. Die Eigenschaft der Kunst ist, dass bei der Betrachtung die Gefühle und Absichten des Künstlers empfunden und reflektiert werden können. Bereits haben die Künstler der frühen Moderne die doppeldeutige Sichtweise gegenüber dem Orient dargestellt, indem sie ihn als die Welt der Fantasie und des Exotischen und zugleich als die Welt der Bedrohung und Wildheit zeigten. Bei den Abstraktionen sind solche Kontroversen zu reflektieren, aber mit anderen bildnerischen Mitteln. Die problematischen Blickwinkel und Verschleierungen verlieren sich mit der Zeit hinter der Aura solcher Bilder. Dieses Problem ist ebenso in der islamischen Ornamentik zu finden, deren Großvater nach der Meinung des Verfassers dieses Textes Platon ist. Aus diesem Grund sind kritische Betrachtungen heute sehr wesentlich, um den Begriff der Kultur zu reflektieren, die reinen Vorstellungen von ihren Selbstverständlichkeiten abzulösen und verschleierte interkulturelle bzw. transkulturelle Perspektiven zu entschleiern.